Bewilligungen 2017

Bewilligungen April 2017

20'000 Franken für das Projekt „Unterstützung der Verselbstständigung der fischverarbeitenden Frauen in Kafountine“, Senegal (ceas)

In Kafountine sind rund 300 Pirogen verzeichnet, die jährlich über 30‘000 Tonnen frischen Fisch an Land holen. Die Verarbeitung von diesen Fischereiprodukten durch Trocknen und Räuchern schafft über 3‘000 Arbeitsplätze. Diese Verarbeitung – ein einfaches Mittel den Fisch zu konservieren – wirft grosse organisatorische Probleme in Bezug auf Hygiene und  Ausrüstung auf. Im Hinblick auf die Hygiene ist besonders zu beanstanden, dass die Trockenanlagen vor Ort nicht gedeckt sind, so dass kein Schutz gegen Insekten oder bakterielle Kontaminierung besteht. Der Kanton Basel-Stadt hat dieses Projekt bereits im Jahr 2015 mit 20‘400 Franken unterstützt. Mit dem gesprochenen Geld wurde eine umweltfreundliche moderne Trockenanlage angeschafft. In einer zweiten Projektphase möchte die Organisation mit dem angefragten Geldbetrag nebst zusätzlicher Infrastruktur auch Weiterbildungs- und Alphabetisierungsprogramme für die Frauen vor Ort anbieten, um sie besser in den Fischmarkt integrieren zu können.

20'000 Franken für das Projekt „Microschools-Programm“, Ghana (OPPORTUNITY International Schweiz)

In Ghana gehen fast eine halbe Million Kinder nicht zur Schule. Wegen des hohen Bevölkerungswachstums und des geringen Staatseinkommens kann nicht in jeder Gemeinde eine öffentliche Schule gebaut werden. Die hohen Transportkosten und die weiten Schulwege bis ins nächste Dorf sind für viele Eltern ein Hindernis, ihre Kinder in die Schule zu schicken. Mit sogenannten Microschools möchte die Organisation den Problemen im Bildungssystem entgegenwirken. Diese Schulen nehmen Kinder auf, welche aus unterschiedlichen Gründen keine staatliche Schule besuchen können. Die meisten Bildungsunternehmerinnen und Bildungsunternehmer haben ihre Schulen mit einem Vorschulangebot (Krippe und Kindergarten) gekoppelt und orientieren sich am staatlichen Lehrplan. Ziel dieses Projektes ist es, zehn Bildungsunternehmerinnen oder Bildungsunternehmer durch Mikrokredite und Schulungen beim Ausbau ihrer Microschools zu unterstützen.

50'000 Franken für das Projekt „Hebammenschule auf eine höhere Stufe bringen, Ausbau der Potentiale“, Äthiopien (Women’s Hope International)

Äthiopien hat in den letzten Jahren Fortschritte in der Gesundheitsversorgung von Müttern und ihren Kindern gemacht. Dennoch ist die Geburt eines Kindes für viele Frauen, besonders aus den ärmsten Schichten, mit grossen Risiken für ihr Leben und für das Leben ihres Kindes verbunden. Ein Grund ist der Mangel an gut ausgebildeten Gesundheitsfachkräften wie Hebammen und Pflegefachkräften in ausreichender Zahl, welche die Frauen während der Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett begleiten. Das Projekt besteht aus zwei Komponenten: Die Ausbildung von Hebammen und ihren anschliessenden Einsatz in ländlichen Gesundheitszentren. Die Hebammenschule, in der ein Wohnheim integriert ist, liegt einige Kilometer ausserhalb von Addis Abeba. Sie bietet 90 Studentinnen aus fünf Regionen Äthiopiens eine umfassende Hebammenausbildung, die zu einem Bachelorabschluss führt. Alle Hebammen verpflichten sich, ihre neu erworbenen Fähigkeiten nach ihrer Ausbildung in ländlichen Gesundheitszentren während mindestens vier Jahren einzusetzen.

20'000 Franken für das Bumi Bwesu Youth Center, Sambia (Basler Förderverein für Medizinische Zusammenarbeit)

Seit 24 Jahren führt der Basler Förderverein für Medizinische Zusammenarbeit Gesundheitsprojekte im ländlichen Kashikishi im Distrikt Nchelenge durch. Diese Region ist sehr arm und weit abgeschieden. HIV und sexuelle sowie häusliche Gewalt sind ein grosses Problem. 2001 wurde das Bumi Bwesu Youth Center gegründet. Die Mitarbeitenden des Centers setzen sich für die Besserung der sexuellen und reproduktiven Gesundheit von Frauen und Mädchen ein. Sie verfolgen Teilprojekte betreffend Familienplanung, der HIV-Prävention und der Gender Equality. Zudem engagieren sie sich gegen sexuelle Gewalt und nehmen sich allfälligen Opfern an. Mit dem angefragten Geldbetrag bittet die Organisation um die Kostenübernahme des Betriebsjahres 2017.

30'000 Franken für das Projekt „Soziale Integration alleinstehender Frauen“, Tadschikistan (Freunde von Nuri Umed)

In Tadschikistan ist der Anteil der alleinstehenden Frauen sehr hoch, da sich viele Männer über viele Jahre hinweg auf Arbeitssuche im Ausland befinden. Einige gründen dort eine zweite Familie und lassen ihre tadschikische Frau vielmals mit Kindern alleine zurück, oft ohne jegliche finanzielle Unterstützung. Nuri Umed wurde 2009 gegründet und unterstützt mit diesem Projekt betroffene Frauen mit der Förderung von Selbsthilfe-Komitees, Beschaffung von rechtlichen Dokumenten, landwirtschaftlichen Ausbildungen und kulturellen Anlässen, einer Saatgut-Bank und der Vertretung der Anliegen der Frauen bei den Behörden.

50'000 Franken für das Projekt „Umweltfreundliche Malariaprävention“, Kenia (Biovision)

Malaria ist nach wie vor eine der Infektionskrankheiten, welche weltweit am meisten Todesopfer fordert. Es ist von zentraler Bedeutung für die Bekämpfung von Malaria, dass die betroffene Bevölkerung über den Zusammenhang zwischen den übertragenden Mücken und der Krankheit informiert ist. Ziel des Projektes ist es, Malaria mit einem umweltfreundlichen Ansatz, dem sogenannten „Integrated Vector Management“, erfolgreich an der Wurzel zu bekämpfen. An erster Stelle steht die Aufklärung der Bevölkerung über die Herkunft der Krankheit, über die Gefahr von stehenden Gewässern und über den wirksamen Einsatz von Moskitonetzen für Betten und Fenster. In Zusammenarbeit mit den Betroffenen werden in Siedlungsnähe Gräben zur Entwässerung von Tümpeln angelegt, Lehmlöcher eingeebnet und weitere potenzielle Brutherde der Anopheles-Mücken trockengelegt. Wo dies nicht möglich ist, weil Gewässer zum Beispiel als Wasserspeicher dienen, überwachen spezifisch ausgebildete „Moskito-Scouts“ die potenziellen Brutgebiete. Bei Bedarf behandeln sie diese mit dem umweltfreundlichen Bakterium Bti, welches die unerwünschten Insekten bereits im Larvenstadium abtötet.

50'000 Franken für das Projekt „SOLONGO PI SOMO“, Uganda (CO-OPERAID)

Das Projektgebiet, der Distrikt Zombo an der Grenze zu Kongo, ist eine unterentwickelte ländliche Region Ugandas mit wenig Infrastruktur. Der Distrikt war während des Bürgerkriegs in Nord-Uganda als Randregion unsicher und isoliert, dazu von grenzüberschreitenden Konflikten in Kongo betroffen. Mehr als zwei Millionen Waisenkinder leben in Uganda, die Hälfte davon sind Aids-Waisen. Das Hilfsprojekt fokussiert seine Leistungen auf zwölf Partnerschulen und damit auf die Bildung. Als ganzheitliches Projekt will es aber vielfältige Hilfsleistungen anbieten und auch die Armut bekämpfen. Dank der vielen Beteiligungs-Möglichkeiten für die Bevölkerung erreicht es neben den direkt begünstigten Kindern und Jugendlichen rund 20'000 weitere Personen, Familienangehörige und Dorfbewohner. Waisen und Kinder aus Haushalten mit älteren, alleinstehenden ErnährerInnen werden mit Schuluniformen, Schulmaterialien und Sensibilisierung in den Schulgemeinden besonders gefördert.

50'000 Franken für das Projekt „Gewalt gegen Frauen und Mädchen beenden“, Burkina Faso (IAMANEH)

In Burkina Faso werden Mädchen und junge Frauen oft Opfer von Beschneidung, sexueller Belästigung, Früh- oder Zwangsheirat oder unerwünschter Schwangerschaft, aufgrund derer sie nicht selten aus Familie und Gesellschaft ausgegrenzt werden. Um die Lebenssituation von Mädchen und Frauen zu verbessern, soll bei Jungen und Männern ein Verantwortungsbewusstsein geschaffen und diese in den Einsatz gegen Gewalt einbezogen werden. Innovativ in diesem Projekt ist der männerorientierte Ansatz, der mit 75 männlichen Goodwill-Botschaftern in den Dörfern arbeitet. Sie agieren als gutes Beispiel, indem sie ihre Töchter mit Respekt behandeln, ihnen eine Ausbildung ermöglichen und sie nicht frühzeitig verheiraten. Als Botschafter animieren sie andere Männer dazu, es ihnen gleich zu tun. Durch die Arbeit mit Jugendlichen wird die nächste Generation in einem geschlechtergerechteren Umfeld erzogen. Die Sensibilisierungsarbeit wird in 15 Dörfern der Provinz Oubritenga durchgeführt.

35‘000 Franken für das Projekt „Sicherstellung des Zugangs zur Grundschule“, Äthiopien (Associazione SAED Etiopia)

Das Projektgebiet liegt etwa 460 km südwestlich der Hauptstadt Addis Aeba auf den Anhöhen des Kaffa Hochlandes. Weite Gebiete des Hochlandes gehören zu den ärmsten und am wenigsten entwickelten Gebieten Äthiopiens. Hauptgrund für die niedrige Schulbesuchsrate ist der Mangel an Grundschulen. Ziel des Projektes ist es, den Kindern von Warwara den Zugang zur Grundschule sicher zu stellen. Ein besonderes Augenmerk gilt der Steigerung der Schulbesuchsrate der Mädchen. Mit dem angefragten Geldbetrag möchte die Organisation die bestehende Grashütte durch ein richtiges Schulhaus ersetzen. Es besteht aus zwei Klassenzimmern und einem Stauraum für Schulmaterial. Ebenfalls zum Projekt gehören je vier Latrinen für Mädchen und Buben.

10'000 Franken für das Projekt „Nachhaltige Landwirtschaft als Erfolgsfaktor für die ganze Familie“, Uganda (Schweizerischer Katholischer Frauenbund)

Die ugandische Region Rakai liegt nahe der Grenze zu Tansania in Ostafrika. Praktisch alle Frauen der Region leben von Subsistenzwirtschaft. Viele von ihnen haben die Schule nicht oder nur kurz besucht. Sie sind schlecht informiert und betreiben ihre Landwirtschaft dementsprechend auch grösstenteils mit umweltschädigenden Methoden: Brandrodung, Monokulturen, Einsatz von Pestiziden. Das führt zu Erosion des Bodens und zu Unfruchtbarkeit. In Trainings einer lokalen Organisation lernen die Frauen wie sie ihre Böden mit konservativen Methoden der Rodung und biologisch für die Saat vorbereiten können. Sie lernen Mischkulturen anzulegen und pflanzen neben den üblichen Pflanzen, wie Bohnen und Kartoffeln, auch Bananen und Kaffee an. Die Frauen stellen organischen Dünger her und werden geschult im Ziehen von Setzlingen. Durch das Wissen zu nachhaltiger Landwirtschaft erhöhen die Frauen nicht nur ihre Ernteerträge, sondern erhalten auch eine vielfältige Palette an gesunden Lebensmitteln.

22'000 Franken für das Projekt „Wirksame Prävention von Folter und Misshandlung“, Togo (APT)

Die Haftbedingungen in nordafrikanischen Gefängnissen sind von jeher besonders menschenunwürdig. Hohe Überbelegung, unhygienische Lebensbedingungen, wenig oder nur schlechtes Essen und kaum Zugang zu Gesundheitsfürsorge sind bis heute grosse Probleme, mit denen die Personen im Freiheitsentzug zu kämpfen haben. Das vorliegende Projekt hat zum Ziel, Personen im Freiheitsentzug in Mauretanien, Togo und Ruanda besser vor Folter und Misshandlung zu schützen. Die Organisation hat diese drei Länder für die nächsten Jahre zur Priorität gemacht, da dort die Wahrscheinlichkeit, erfolgreich gegen Folter vorzugehen, am höchsten ist. Die Organisation APT lehrt ihre Mitglieder und Mitarbeiter, was die Prävention von Folter beinhaltet, wie (un)angekündigte Besuche an Orten des Freiheitsentzuges vorbereitet und durchgeführt werden, wie am wirkvollsten mit der Direktion, dem Personal und den Behörden kommuniziert wird und auf was im Besonderen im Gespräch mit Insassen geachtet werden muss.

60'000 Franken für das Projekt „Bessere Chancen für Kleinbauernfamilien durch Ernährung, Zugang zu Wasser und Hygiene“, Niger (SWISSAID)

Sanam ist eine Landgemeinde im Departement Abala im Südwesten des Nigers. Die Kleinbäuerinnen und Kleinbauern der Region pflanzen hauptsächlich Hirse, Sorghum, Bohnen und Okra auf kleinen, gepachteten Grundstücken an. Die Ernte reicht jedoch nicht zum Leben und sinkt von Jahr zu Jahr, während die Bevölkerung stetig wächst. Grosse Probleme stellen die geringe Verfügbarkeit von lokalem und bezahlbarem Saatgut und die fehlenden Möglichkeiten einer adäquaten Getreidelagerung dar. Ziel des Projektes ist die Förderung der Ernährungssicherheit und des Zugangs zu Trinkwasser, die Verbesserung der hygienischen Bedingungen sowie die Steigerung der sozioökonomischen Kapazitäten der Kleinbauerfamilien in der Landgemeinde Sanam. Zudem sollen das friedliche Zusammenleben und die Fähigkeiten zur Konfliktlösung verbessert werden. Die Ernährung der Bevölkerung soll durch den Bau von Getreidebanken sichergestellt werden. Zudem möchte die Organisation die Versorgung mit sauberem Trinkwasser in drei Gemeinden herstellen und die Kapazitäten der Frauen mit Alphabetisierungsmassnahmen stärken.

20'000 Franken für das Projekt „Turn Hope Into Reality“, Tansania (More than a Drop Foundation)

Das Projekt Turn Hope Into Reality wurde bereits zwei Mal vom Kanton Basel-Stadt unterstützt und wird von der Kommission für Entwicklungszusammenarbeit als Vorzeigeprojekt angesehen. Das Berufsbildungsangebot in Tansania ist schlecht. Der Zugang zum bestehenden Berufsbildungsangebot ist insbesondere für Jugendliche der sozial niedrigsten Schichten sehr schwierig. Aufgrund von Ungleichstellung und Diskriminierung haben Frauen dieser sozialen Schichten keine Chance, eine Berufslehre zu absolvieren. Der Tourismus in Tansania wächst und der Bedarf an qualifizierten Arbeitskräften der Hotellerie-/Gastrobranche ist bei weitem nicht abgedeckt. Ziel des Projektes, welches in der Region Moshi umgesetzt wird, ist der Aufbau einer innovativen Hotelfachschule, die eine zwölfmonatige Berufslehre für junge, motivierte Frauen anbietet. Dank der Berufslehre finden schätzungsweise 90% der Frauen innerhalb von sechs Monaten eine gut bezahlte, geregelte Arbeit in der Wachstumsbranche Tourismus.

50‘000 Franken für das Projekt „Verbesserter Schutz und Wiederherstellung der Rechte von gewaltbetroffenen Kindern, Jugendlichen und Frauen“, Bolivien (INTERTEAM)

Gewalt gegen Frauen und Kinder stellt in Bolivien nach wie vor trotz gesetzlicher Grundlagen ein brennendes Problem dar. Die meisten Kinder erfahren in der eigenen Familie oder in der Schule Gewalt – Orte, die eigentlich Schutz und Geborgenheit bieten sollten. Die Ursachen für Gewalt sind vielfältig, zum Beispiel schwächen Abwanderung und Modernisierungsprozesse den familiären und sozialen Zusammenhalt und damit verbundene Werte und Schutzmechanismen. Auch sind die meisten Menschen in einer patriarchalen Kultur aufgewachsen. Frauen werden dem Diktat von Männern, Kinder dem von Erwachsenen unterworfen. Das macht sie verletzlicher für Gewalt. Institutionen wie die Polizei oder Frauen- und Kinderrechtsbüros, die für die Umsetzung der Gesetze zuständig sind, weisen noch erhebliche Qualitätsmängel auf. Ziel des Projektes ist die Verbesserung der fachlichen Betreuungskapazitäten privater sowie staatlicher Einrichtungen in allen Landesteilen Boliviens.

20'000 Franken für das Projekt „Ausbildung von Schlüsselpersonen und Begleitung in der Umsetzung des Friedensabkommens“, Kolumbien (Verein Solidaritätskreis Kolumbien)

Trotz der Unterzeichnung des Friedensvertrages zwischen der kolumbianischen Regierung und der Rebellenorganisation FARC gehören Menschenrechtsverstösse zum Alltag vieler Kolumbianerinnen und Kolumbianern. Besonders indigene, afrokolumbianische und kleinbäuerliche Gemeinden sind von solchen Übergriffen überdurchschnittlich betroffen. Die Organisation möchte mit dem angefragten Geldbetrag in den Regionen Cordoba und Cauca lokale Basisorganisationen mittels Schulungen und Friedensnetzwerk-Treffen auf ihre Arbeit in der Friedensarbeit vorbereiten und begleiten.

20'000 Franken für das Projekt „Totalsanierung der Grundschule, Bau von sanitären Anlagen und einem Sportplatz“, Kamerun (Give A Chance – Give A Future)

Der Projektort befindet sich in Bwambé bei Kribi, im Süden von Kamerun. Mit dem Bau eines neuen Hochseehafens durch chinesische Investoren wird zwar seit zwei Jahren die Strasseninfrastruktur ausgebaut, jedoch profitiert die lokale Bevölkerung kaum von diesem Bauprojekt. Besonders Schulen haben in der exportorientierten Wirtschaft der Hafenstadt Kribi keine hohe Geltung. Mit dem angefragten Geldbetrag möchte die Organisation die fünf Grundschulgebäude einer Totalsanierung unterziehen sowie nicht existierende sanitäre Anlagen mit fliessendem Wasser errichten. Zusätzlich soll der Neubau eines Sportplatzes für Abwechslung im Schulalltag sorgen und die Lernmotivation der Kinder steigern. Die Gesamtwirkung aller Massnahmen stellt einen massiven Anstieg der Bildungsqualität und die Möglichkeit einer sinnvollen Freizeitgestaltung in Aussicht.

40'000 Franken für das Projekt „Schulung von Lehrerinnen und Lehrern und Einsatz von kostenlosen Lernmaterialien“, Simbabwe (Learning for all)

Mpumelelo ist eine Siedlung mit 4‘000 Einwohnern und liegt in der Trockensavanne von Simbabwe. Nur etwa 20% der Schülerinnen und Schüler der Mpumelelo High School erlangen einen erfolgreichen Schulabschluss. Viele Lehrkräfte sind schlecht qualifiziert, gutes Unterrichtsmaterial fehlt. Ohne Schulabschluss haben die jungen Leute schlechte Chancen im Arbeitsmarkt und kaum eine Chance auf eine Lehrstelle oder weiterführende Ausbildung. Ziel des Projektes ist es, innerhalb von zwei Jahren die Abschlussquote markant zu erhöhen. Dazu wird der Unterricht in Naturwissenschaften, Mathematik und Englisch für rund 280 Schülerinnen und Schüler gezielt verbessert. 20 Lehrpersonen werden in der Unterstützung moderner Lernmethoden geschult und begleitet. Sie lernen kostenlose Online-Lernmaterialien in der Klasse und im Nachhilfeunterricht wirkungsvoll einzusetzen. Sieben weitere Schulen mit über 3‘000 Schülerinnen und Schülern erhalten Zugang zu Unterrichtsplanungen und tausenden von kostenlosen Lehrtexten, Filmen, Bildern, Animationen und Testfragen zur Erarbeitung des Stoffs und zur Wissensüberprüfung.

20'000 Franken für das Projekt „Aufbau von 200 Parzellen mit Biolandbau sowie Kleintierzucht in zehn Gemeinschaften“, Ecuador (Fundacion Suiza Para Los Indigenas)

Tungurahua ist die kleinste Provinz von Ecuador und liegt im zentralen Hochland. Der Klimawandel und El Niño beeinflussen diese Region stark. Aufgrund des rauen Klimas beschränkte sich der Anbau bisher hauptsächlich auf Kartoffeln, Bohnen und Mais in Monokultur. Daneben werden oft Kleintiere wie Meerschweinchen, Kaninchen und Hühner gehalten. Die Erträge aus der Landwirtschaft sind witterungsbedingt schwankend. Mit dem angefragten Geldbetrag möchte die Organisation zusammen mit zehn Gemeinschaften den Aufbau von 200 Parzellen mit Biolandbau fördern. Sukzessiv soll die Monokultur mit Kartoffeln und Mais durch biologischen Anbau mit einheimischem Gemüse, Beeren und Getreide abgelöst werden. Der Schnitt der Hecken wird dabei als Grünfutter für die Meerschweinchen und Kaninchen genutzt. Durch den Verkauf der landwirtschaftlichen Produkte auf dem Wochenmarkt in Amboto erzielen die Familien ein Einkommen.

49‘000 Franken für das Projekt „Second Chance“ – Wirtschaftliche Unterstützung und Reintegration von Menschen mit psychischen Störungen“, Burkina Faso (Christoffel Blindenmission)

Die Region Nord Burkina Faso ist in vier Provinzen aufgeteilt, die Projektregion befindet sich im Hauptort Ouahigouya. In den vergangenen Jahren hatte die Eröffnung von Goldminen zur Folge, dass viele junge Männer und Frauen in die Region zogen, um in illegalen Goldminen unter schwersten Bedingungen und grosser Verletzungsgefahr zu arbeiten. Um die Arbeit unter Tage und das erhöhte Gesundheitsrisiko auszuhalten, nehmen viele von ihnen Drogen und Aufputschmittel, welche psychische Störungen auslösen können und stark süchtig machen. Mit dem Aufkommen der Goldminen und der verstärkten Arbeitsmigration stieg auch die Anzahl der Trinkbuden und entsprechend der Alkoholkonsum stark an. Ausserdem fehlt im Falle einer Krise ein gesellschaftliches oder staatliches Netz, welches ein Leben auf der Strasse verhindern könnte. Das Gesundheitsangebot in der Region soll ausgebaut werden. Von den Massnahmen würden 300 Menschen mit einer psychischen Störung, welche auf der Strasse leben, profitieren. Die Hälfte würde bis zu ihrer Stabilisierung im Zentrum der Organisation temporär aufgenommen. Die andere Hälfte wird an Partnerinstitutionen verwiesen und ambulant begleitet und behandelt. 

4‘000 Franken für das Projekt „Myanmar Midwife auf Burmesisch“, Myanmar (Carine Weiss)

Das Gesundheitswesen in Myanmar ist nach der jahrzehntelangen Militärdiktatur in einem erbärmlichen Zustand zurückgelassen worden. Hebammen werden nur mangelhaft ausgebildet und müssen nach eineinhalb Jahren Ausbildung eigenständig ein Gesundheitszentrum ohne Supervision und wenig Infrastruktur in ländlichen Gegenden führen. Frau Carine Weiss hat zusammen mit der Yangon Film School einen Dokumentarfilm über eine staatliche Hebamme gedreht. Der Film veranschaulicht die Bedingungen, unter welchen vom Staat angestellte Hebammen in Myanmar arbeiten sowie die Umstände, in denen die Frauen gebären und welchen Risiken sie dabei ausgesetzt sind. Mit dem angefragten Geldbetrag soll eine rein burmesische Fassung des Films produzieren werden, um für das Thema zu sensibilisieren.

15‘000 Franken für das Projekt „Eine Stimme für die Jugend 2017“, Simbabwe (FEPA)

Junge Menschen machen 60% der Bevölkerung Zimbabwes aus. Dennoch hatten sie bisher kaum Einfluss auf die Gestaltung des Landes. Zudem stehen sie oft im Zentrum von Konflikten und werden von den politischen Kontrahenten für ihre Zwecke instrumentalisiert. Dazu kommen die hohe Jugendarbeitslosigkeit und die desolate Situation des Erziehungswesens. Zielgruppe der Organisation sind junge Frauen und Männer im Alter von 18 bis 30 Jahren mit unterschiedlichem Hintergrund. Städtisch wie ländlich, christlich wie säkular sowie Jugendliche unterschiedlicher ethischer Herkunft. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der aktiven und gleichberechtigten Beteiligung von jungen Frauen und von Jugendlichen mit einer Behinderung. Mit dem angefragten Geldbetrag möchte die Organisation Aktivitäten von Jugendorganisationen im ganzen Land unterstützen.

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Bewilligungen September 2017

30'000 Franken für das Projekt „Schulhauserweiterung Colegio San Pedro“, Guatemala (PROBIGUA)

Das Dorf El Tesero liegt in den Anden von Guatemala, die Bewohner sind indigenen Ursprungs und leben von der Landwirtschaft mit Zuckerrohrfeldern und Gummiplantagen. Im Jahr 2008 hat der Kanton Basel-Stadt bereits Geld für einen Schulhausbau gesprochen. Momentan besuchen ungefähr 400 Kinder diese Schule (Kindergarten, Primar- und Sekundarschule), die Platzverhältnisse sind jedoch sehr beengt. Mit dem angefragten Geldbetrag möchte die Organisation nun die Schule um fünf Schulzimmer erweitern. Zudem sollen die Bibliothek vergrössert, ein Computerraum sowie eine Küche und ein Speisesaal errichtet werden.

30'000 Franken für das Projekt „Stärkung von vier Gesundheitseinrichtungen im Bereich Wasser, sanitäre Anlagen und Hygieneförderung“, Kongo (Medair)

Das östliche Gebiet der Demokratischen Republik Kongo erholt sich nur langsam vom schweren Bürgerkrieg, der 2003 endete. In den örtlichen Gesundheitseinrichtungen werden grundlegende hygienische Standards nicht erfüllt. Häufig ist kein Zugang zu sauberem, respektive sicherem Wasser vorhanden. Sanitäre Anlagen wie Latrinen und Duschen oder auch die fachgerechte Abfallentsorgung von medizinischen Instrumenten existieren selten. Nach einer umfassenden Evaluation der Situation vor Ort, hat die Organisation zwölf Gesundheitseinrichtungen eruiert, bei welchen diese Mängel besonders dringend angegangen werden müssen. Mit dem angefragten Geldbetrag möchte die Organisation Brunnen bauen und die Regionen, deren Bewohner durch verunreinigtes Wasser erkrankt sind, mit sauberem Trinkwasser versorgen. In Schulen und unter den Dorfbewohnern werden Hygienetrainings durchgeführt.

30'000 Franken für das Projekt „wirtschaftliche und gesellschaftliche Stärkung von Frauen“, Nigeria (Mission 21)

Seit 2009 ist der Nordosten Nigerias massiv durch den Konflikt mit Boko Haram beeinträchtigt. Schätzungsweise 2,5 Mio. Menschen sind seither aus den betroffenen Gebieten geflohen. Seit 2015 ist es durch die Verstärkung einer regionalen Einsatzgruppe gelungen, weite Teile des Gebietes in Nord-Nigeria von Boko Haram zu befreien. Mehr als eine Million Menschen sind wieder in ihre Heimat zurückgekehrt. Staatliche und private Dienstleistungen waren schon vor der Krise ungenügend und wurden durch den Konflikt noch weiter geschwächt. Ziel des Projektes ist es, einen Beitrag zum Wiederaufbau der Existenzgrundlagen und zur Verbesserung der Lebensbedingungen von marginalisierten Frauen zu leisten. Ausbildungslehrgänge zum Erwerb von handwerklichen Fähigkeiten, wie beispielsweise Schneiderei, Stricken sowie die Herstellung von Kosmetik, werden angeboten.

40'000 Franken für das Projekt „Brückenbauen für Kinder und Jugendliche“, Niger (Stiftung SOS-Kinderdorf Schweiz)

Mit durchschnittlich 7,6 Kindern pro Frau wächst die Bevölkerung im Niger wie sonst nirgends auf der Welt. Etwa 50% der Bevölkerung ist jünger als 14 Jahre. Die grundlegenden Kinderrechte sind nicht gewährleistet. Die meisten Kinder müssen ihre Familien finanziell unterstützen und gehen auf der Strasse einer Arbeit nach, anstelle die Schule zu besuchen. Zudem ist die Schulinfrastruktur ungenügend. Ziel des Projektes ist es, die Schul- und Berufsbildung der Kinder und Jugendlichen zu verbessern. Mit dem angefragten Geldbetrag möchte die Organisation fünf öffentliche Schulen unterstützen. Die Schulen werden mit besserem Schulmaterial ausgestattet, zudem werden neun zusätzliche Klassenzimmer sowie 15 Latrinen gebaut.

30'000 Franken für das Projekt „Verbesserung der medizinischen Grundversorgung und des Weiterbildungsangebotes im Gesundheitsbereich“, Benin (Swisscontact)

In Benin lebt knapp die Hälfte der Bevölkerung unterhalb der internationalen Armutsgrenze. Die durchschnittliche Lebenserwartung liegt bei 60 Jahren und die Kindersterblichkeit ist nach wie vor hoch. Die Hauptschwäche des Gesundheitssystems Benins sind die schlecht ausgebildeten Fachkräfte. Die meisten von ihnen haben nur eine rudimentäre Erstausbildung absolviert und ihre Kenntnisse hauptsächlich durch Zuschauen erlernt. Ziel des Projektes ist es, mit der Entwicklung von neuen, praxisbezogenen Weiterbildungen die Dienstleistungen und Fachkenntnisse von 360 Mitarbeitenden (Hebammen, Pflegepersonal) in 120 Gesundheitszentren Benins signifikant zu verbessern. Durch die Auffrischung- und Weiterbildungskurse im Bereich der nichtübertragbaren Krankheiten erlernt das Gesundheitspersonal grundlegendes Fachwissen im Umgang mit und der Prävention von Bluthochdruck und Diabetes Typ 2.

30'000 Franken für das Projekt „Bildung und Ausbildung von Kindern und Jugendlichen in Not“, Kambodscha (EcoSolidar)

Das Bildungssystem in Kambodscha ist sehr schlecht. Da es den meisten Eltern nicht möglich ist, für die Schulgebühren aufzukommen, müssen die Kinder einer Arbeit nachgehen und werden nicht in die Schule geschickt. Viele der Kinder und Jugendlichen gehen in die grösseren Städte, um dort Arbeit zu finden. Ohne elterliche Betreuung und Aufsicht ist die Gefahr gross, dass viele Kinder verwahrlosen und drogenabhängig werden. Die Organisation möchte Mittels Stipendien an die ärmsten Familien den Schulbesuch ihrer Kinder sichern. In Berufslehren werden die Jugendlichen in Mechanik, Gastronomie, Hotellerie, Landwirtschaft, Schönheitspflege und im Frisieren ausgebildet. Zudem wird ein ökologisches Retreaitzentrums gebaut, in welchem zusätzliche Ausbildungsplätze geschaffen werden.

30'000 Franken für das Projekt „Sounds of Palestine“, Palästina (Katharina Werk)

Sounds of Palestine ist ein Musik-Sozialprojekt für Kinder in zwei Flüchtlingslagern in Palästina. Rund 150 Kinder erhalten an mehreren Tagen in der Woche mehrstündigen Musikunterricht, wobei besonders Wert auf die Stärkung der sozialen Kompetenzen und das Selbstvertrauen der Kinder gelegt wird. Nebst dem Instrumentalunterricht erhalten die Kinder auch Unterricht in Chorgesang, Orchester- und Ensemblespiel sowie Theaterunterricht. Der Unterricht ist für Kinder kostenlos und die Instrumente werden ohne Gebühren zur Verfügung gestellt.

20'000 Franken für das Projekt „Wasser gegen Hunger“, Mosambik (Aqua Alimenta)

Durch die geografische Lage bedingt, ist Mosambik weltweit eines der am stärksten vom Klimawandel betroffenen Länder. Während Zyklone und Sturmfluten die Küstengebiete bedrohen, bestehen im Landesinnern verstärkt Hochwasser und Dürrerisiken. Wo Familien fast ausschliesslich Subsistenzlandwirtschaft betreiben, gefährden veränderte Wettermuster und Wetterextreme ihre Ernten und damit ihre Existenzgrundlage. Einkommensmöglichkeiten ausserhalb der Agrarwirtschaft gibt es so gut wie keine. Diesen Herausforderungen können die Bauernfamilien mit Hilfe angepasster Kleinbewässerung besser begegnen. Ziel des Projektes ist es, 402 neue Kleinbewässerungssysteme anzulegen und die 321 bereits bestehenden Anlagen zu unterhalten.

40‘000 Franken für das Projekt „Solarstrom für 50 Health Centers“, Äthiopien (Sahay Solar)

Die Region Gamo Gofa liegt im Südwesten von Äthiopien mit Grenzen zu Kenia und Süd-Sudan. Basierend auf den bisherigen Aktivitäten der Organisation Sahay Solar, wurde mit der lokalen Regierung sowie mit der Arba Minch University eine Kooperation zur Installation von autarken (off-grid) Solaranlagen in insgesamt 50 Gesundheitszentren vereinbart. Diese Gesundheitszentren versorgen eine Bevölkerung von zwei Millionen Menschen. Neben der unmittelbaren Stromversorgung der Gesundheitszentren wird der nicht genutzte Strom sowohl zur Basisversorgung, als auch zur Gründung von kleinen Unternehmen, zur Verfügung gestellt. Bis 2018 werden 35 Gesundheitszentren elektrifiziert und ermöglichen so einen 24 Stunden-Betrieb mit Kühlboxen für Medikamente, Heisswasser, Licht und Strom für diverse Gerätschaften.

15'000 Franken für das Projekt „NGO sagt der sexuellen Gewalt gegen Minderjährige den Kampf an“, Bolivien (Miva Schweiz)

In Bolivien leiden vor allem Kinder und Jugendliche unter den Folgen der Armut. Dabei stellt die sexuelle Gewalt ein grosses Problem dar. Die Täter werden praktisch nie bestraft, da die meisten Fälle nicht gemeldet werden oder bei der Polizei und den Justizbehörden versanden. Die 2006 gegründete NGO Ayni setzt sich für die Einhaltung der Kinderrechte, Prävention und Betreuung der Opfer sowie die juristische Verfolgung der Täter ein. Das Einzugsgebiet der Organisation umfasst sieben bis zehn Schulen, die meisten davon liegen abgelegen im schwer zugänglichen Hinterland des Valle Alto. Um die Kinder und Jugendlichen zu erreichen sowie um didaktisches Material zu transportieren, ist die Organisation auf ein Fahrzeug angewiesen. Das bisherige Auto ist 22 Jahre alt und inzwischen nicht mehr fahrtauglich. Mit dem angefragten Geldbetrag möchte die Organisation ein neues, geländetaugliches Fahrzeug anschaffen.

30'000 Franken für das Projekt „Mutter-Kind-Gesundheit und Nothilfe im Distrikt Bol“, Tschad (Médecins sans frontières)

Die Mutter- und Kindsterblichkeit in Tschad gehört zu den höchsten der Welt. Die Region Tschadsee und die Bezirksstadt Bol im Westen des Landes gehören zu den am meisten vernachlässigten Gegenden des Landes. Das Projekt hat zum Ziel, die Krankheits- und Sterblichkeitsrate bei Frauen und Kindern im Gesundheitsdistrikt Bol zu senken. In der ansässigen mobilen Klinik wird eine hochwertige und kostenlose gynäkologische und pädiatrische Versorgung sichergestellt. Durch die kontinuierliche Aus- und Weiterbildung des Gesundheitspersonals sowie die Erweiterung der Infrastruktur wird das Angebot in der mobilen Klinik laufend verbessert. Mit dem angefragten Geldbetrag möchte die Organisation die Geburtenabteilung ausbauen und die Operations-/Anästhesie-Einheit des Spitals verstärkt unterstützen.

230'000 Franken für das Projekt „Formation professionelle en Hotellerie et Tourisme durable“, Myanmar (FXB)

Seit der Öffnung des Landes ist die gesamte Tourismusbranche in Myanmar überlastet. Mangel an qualifiziertem Personal ist die offensichtlichste Herausforderung, zumal der Tourismus in Myanmar in den kommenden Jahren deutlich wachsen wird. Das Berufsbildungsprogramm der Organisation zielt darauf ab, Ausbildungsmöglichkeiten in der Tourismusbranche für benachteiligte Jugendliche zu schaffen, welche aber aufgrund fehlender Ressourcen keinen Zugang zur Berufsausbildung haben. Dieses Programm umfasst einen klassischen doppelten Ansatz, welches vom Schweizer Modell inspiriert ist. Theoretisch werden die Jugendlichen im Professional Training Center in der Region Ngapali ausgebildet und praktisch durch Praktika in Partnerhotels oder anderen Gastinstitutionen. Alle sechs Monate werden 25 Jugendliche zwischen 16 und 25 Jahren für dieses Programm ausgewählt und ausgebildet.

30'000 Franken für das Projekt „Ausbildung und Einkommen für junge Menschen in der Landwirtschaft“, Benin (HELVETAS)

Die Projektregion liegt im Norden von Benin im Department Atacora. In dieser Gegend herrscht grosse Armut und der Klimawandel ist deutlich spürbar. Obwohl der grösste Teil der Bevölkerung in der Landwirtschaft tätig ist, fällt es besonders jungen Menschen schwer, bezahlte Arbeit in diesem Sektor zu finden. Dabei verfügt die Region über grosses landwirtschaftliches Potenzial, nur zwölf Prozent des nutzbaren Landes werden effektiv bewirtschaftet. Ziel des Projektes ist es, die Lebensbedingungen von Jugendlichen in ländlichen Gebieten durch die Förderung unternehmerischer Initiativen in der Landwirtschaft zu verbessern und damit die Armut zu verringern. Praktische und innovative landwirtschaftliche Lehrgänge und gezieltes Coaching ermöglichen jungen Frauen und Männern den Zugang zum Arbeitsmarkt oder die Aufnahme einer selbständigen Tätigkeit. 600 bis 800 junge Menschen (davon mindestens 40% Frauen) verbessern durch das Projekt direkt ihre beruflichen Perspektiven.

30‘000 Franken für das Projekt „Promotion de l’agriculture durable en Milieu rural“, Togo (Morija)

Im Ort Kpalimé in der Region Plateaux leben 80% der Bevölkerung von der Landwirtschaft. Es werden Mais, Yams, Maniok und Reis, zum Export bestimmte Produkte (Kaffee, Kakao, Baumwolle) und Gemüse (Tomaten, Spinat, Kohl) produziert. Trotz der fruchtbaren Böden und einem günstigen Klima wird das Land zu wenig bewirtschaftet und liefert kaum Erträge, was daran liegt, dass Geräte, finanzielle Mittel, aber auch agrarwissenschaftliche Grundkenntnisse fehlen. Dazu kommen Faktoren, die dem Ökosystem stark zusetzen, wie ein falscher Umgang mit Düngemitteln und unüberlegte Abholzungen. Ziel des Projektes ist es, die Techniken der Agroforstwissenschaft in der Umgebung von Kpalimé zu etablieren und Landwirte für deren Vorteile zu sensibilisieren. Durch Schulungen, die Einrichtung einer Referenzbaumschule und einzelnen Baumschulen in den Dörfern und nicht zuletzt technische Hilfestellung für die Landwirte, sollen die Erträge gesteigert und die Lebensbedingungen der Begünstigten verbessert werden, ohne dabei die Umwelt zu schädigen.

50'000 Franken für das Projekt „Gewaltprävention und berufliche Perspektiven“, El Salvador (Solidar Suisse)

El Salvador ist eines der gewalttätigsten Länder der Welt ausserhalb von Kriegsgebieten. Dies vor allem, weil sich die zwei grössten Jugendbanden bis aufs Blut bekämpfen. Kinder und Jugendliche sind besonders gefährdet, denn die Banden rekrutieren bereits Zehnjährige. Die Jugendarbeitslosigkeit im Land ist sehr hoch und fehlende ökonomische Perspektiven für Jugendliche sind ein Hauptproblem des Landes. Um gegen den sozialen Ausschluss von Jugendlichen zu kämpfen, werden Jugendkomitees unterstützt, die sich gegen Gewalt einsetzen und welche die Jugendlichen gegenüber den Behörden vertreten. Zudem ermöglicht Solidar Suisse 240 Jugendlichen eine vom Staat anerkannte Berufsbildung und unterstützt sie beim Finden eines Arbeitsplatzes in Kooperation mit kommunalen Arbeitsvermittlungsstellen und engagierten Unternehmen.

20'000 Franken für das Projekt „den Frieden bei der Landbevölkerung sichern helfen“, Kolumbien (Peace Watch Switzerland)

Kolumbien ist gefangen im ältesten Guerillakrieg Lateinamerikas. Hintergrund des Konflikts ist der Zugang zu Land und natürlichen Ressourcen. Peace Watch Switzerland beobachtet und begleitet bäuerliche Gemeinschaften, die in einem Landkonflikt stehen und sich gewaltfrei für ihre verfassungsmässigen Rechte einsetzen. Die Präsenz der freiwilligen Menschenrechtsbeobachter von PWS bietet den Begleiteten Schutz und Sicherheit, um den Anspruch auf ihre Lebensgrundlage – das Land, das sie bebauen – geltend zu machen, Mechanismen für den Selbstschutz zu entwickeln und den Einsatz für ihre Rechte voranzutreiben. Ziel ist die nachhaltige Sicherung der Lebensgrundlage dieser Gemeinschaften und ihre Teilhabe am Friedens- und Konfliktlösungsprozess in Kolumbien.

20'000 Franken für das Projekt „Internationaler Schutz und Stärkung lokaler Menschenrechtsorganisationen“, Honduras (PBI Peace Brigades International)

Honduras ist eines der ärmsten Länder in Lateinamerika und gilt als eines der gefährlichsten der Welt. Das Langzeit-Projekt in Honduras dient dazu, die Organisationen und Menschenrechts- verteidiger/innen (MRV) durch die Präsenz internationaler Freiwilligenteams zu schützen und die Menschrechtslage international zu beobachten. Anwältinnen und Anwälte, Bäuerinnen und Bauern sowie indigene Gemeinschaften nehmen hier einen wichtigen Platz ein. Sie sind die wichtigsten Akteure, um die Konflikte und Probleme öffentlich anzusprechen. Zudem sind sie ein wichtiges Bindeglied, um gewaltfreie Konfliktlösungen, basierend auf internationalen Normen und Konventionen, bekannt zu machen. Zu den Aktivitäten der Organisatin gehören unter anderem Schutzbegleitung und Beobachtung bedrohter Organisationen und Aktivistinnen und Aktivisten, der Dialog mit Zivil- und Militärbehörden oder die Schulung in friedlicher Konfliktlösung.

35'000 Franken für das Projekt „Weiterentwicklung des Mikrofinanz-Programms“, Ghana (Das Hunger Projekt)

Kreditmangel, fehlende Infrastruktur, wenig Zugang zu modernen Technologien, Märkten und Dienstleistungen im Agrikultur-Sektor sind die Schlüsselfaktoren für Armut in den ländlichen Gebieten von Ghana. Das vorliegende Programm ist in einem ganzheitlichen Entwicklungskonzept für die Überwindung von Hunger und Armut in ländlichen Dorfgemeinschaften – die sogenannte Epicenter-Strategie – eingebunden. Die Epicenter-Strategie ist in vier Phasen unterteilt und begleitet die Menschen innerhalb von mindestens acht Jahren aus extremer Armut heraus zu einem Leben in Selbständigkeit. Im Verlauf der Mobilisierung bauen sie ein Gebäude (Epicenter), in welchem je nach Bedarf Programme und Einrichtungen in den Bereichen Landwirtschaft, Einkommen, Mikrokredite, Gesundheit, Bildung und Gleichstellung der Geschlechter, angeboten werden. Die Dorfbewohner betreiben und entwickeln diese Programme und das Epicenter nachhaltig weiter. Mit dem Projektbeitrag wird die Realisierung eines weiteren Epicenters finanziert.

30‘000 Franken für das Projekt „ertragreiche Gärten für starke Frauen“, Guatemala (Vivamos mejor)

Trotz harter Arbeit leben im Departement Sololá in Guatemala rund 75% der Bevölkerung unter der Armutsgrenze. 65% der vorwiegend indigenen Kleinkinder leiden an chronischer Unterernährung. Ein Grund dafür ist, dass viele Kleinbauern auf ihren kleinen Parzellen nicht genügend Nahrungsmittel für ihre Familien anbauen können. Die zunehmende Ausbeutung der Böden und die schwierigen klimatischen Bedingungen bedrohen die Kleinbauern zusätzlich. Ein ausgebildeter Agronom und eine Sozialarbeiterin erarbeiten mit den Frauen in Workshops, wie sie ihr knappes Land und das Wasser effizienter nutzen können. Nebst dem nötigen Fachwissen benötigen die Frauen auch Werkzeug und Saatgut. Ziel ist es deswegen, lokale und traditionelle Gemüse- und Kräutergärten zu bestimmen, aus denen die Familien selbst neue Setzlinge ziehen können. Das Projekt fokussiert sich auf Frauen und Mütter in der Region, da hauptsächlich sie für die Ernährung, Gesundheit und Führung von Haus und Hof verantwortlich sind.

25‘000 Franken für das Projekt „Kinderhort für Waisenkinder“, Mosambik (Verein Participamoz)

Das Quartier Muchabje in der mosambikanischen Stadt Macia ist in der Folge der Hochwasserkatastrophe 2013 Rückzugsgebiet und neue Heimat für viele Menschen geworden. Das Quartier ist dadurch als informelle Siedlung herangewachsen, was zu anhaltenden unzumutbaren, von Abhängigkeit geprägten Lebensbedingungen führt. Kinder sind dabei besonders betroffen. Viele wachsen aufgrund von Krankheit, mangels Hygiene und Zugang zu sauberem Trinkwasser, ohne ihre Eltern als Waisen oder Halbwaisen auf. Mit dem angefragten Geldbetrag möchte die Organisation im Quartier Muchabje einen Kinderhort für Waisen und bedürftige Kinder aufbauen. Mit kindgerechter Betreuung, gesunder Nahrung und der Möglichkeit auf Schulbildung, soll den Kindern ein Leben mit Zukunft ermöglicht werden. Bestandteile des Projektes sind neben dem Bau und Betrieb des Kinderhorts das Anlegen eines Gemüsegartens zur Selbstversorgung, der Bau eines Trinkbrunnens mit Waschplatz sowie die Nutzung der Räumlichkeiten des Kinderhorts für die Aufklärungsarbeit in den Bereichen Gesundheit und Hygiene.

20‘000 Franken für das Projekt „benachteiligte Frauen in Essaouira machen eine Berufsbildung“, Marokko (Christlicher Friedensdienst)

Das Projekt in Essaouira richtet sich an soziale und wirtschaftlich benachteiligte Frauen. Die Frauen bekommen mehrheitlich das erste Mal in ihrem Leben Zugang zu Berufsbildung und Arbeitsvermittlung. Die wirtschaftlich schwierige Situation in Essaouira bedingt, dass die Frauen trotz fehlender Ausbildung ihre Familien mit Gelegenheitsarbeiten über Wasser halten müssen. Ziel des Projektes ist es, Frauen aus schwierigen sozialen und ökonomischen Situationen darin zu stärken, dass sie autonomer werden. Sie schliessen erfolgreich eine auf sie zugeschnittene und staatlich anerkannte kombinierte Berufsbildung in Kochen, Patisserie und Zimmerservice ab und erhöhen so ihre Chancen für eine Anstellung in der Tourismusbranche. Sie lernen ihre Rechte kennen und können diese entsprechend einfordern.

30‘000 Franken für das Projekt „Gesundheit für Mütter und Neugeborene“, Simbabwe (SOLIDARMED)

Die Bevölkerung in Simbabwe ist sehr jung, 40% der Bewohner sind unter 15 Jahren. Die Muttersterblichkeit in Simbabwe liegt über dem afrikanischen Durchschnitt. Ziel des Projektes ist es, die Qualität der medizinischen Versorgung von Müttern und ihren Neugeborenen in den Gesundheitseinrichtungen zu verbessern und die Übertragung des HIV-Virus von der Mutter auf das Kind zu verhindern. Das medizinische Angebot für Mütter und Neugeborene soll in den Distrikten Zaka und Bikita verbessert werden. Die Kenntnisse des Gesundheitspersonals werden durch verschiedene Schulungen verbessert und die Umsetzung des Erlernten am Arbeitsplatz durch Mentoring-Besuche begleitet. In 20 Gesundheitseinrichtungen wird die Infrastruktur – insbesondere der Entbindungsräume – verbessert.

30‘000 Franken für das Projekt „HIV/AIDS betroffene Kinder und Jugendliche stärken“, Simbabwe (Terre des hommes Schweiz)

Mit einer HIV-Prävalenz von 15% ist Simbabwe eines der meist betroffenen Länder Afrikas. Jährlich sterben heute noch über 25‘000 Menschen an den Folgen von AIDS. Standort des Projektes ist die Stadt Bulawayo, mit knapp 700‘000 Einwohnern die zweitgrösste Stadt in Simbabwe. Bulawayo ist eine wichtige Durchgangsstation für Migranten auf der Suche nach Arbeit in Südafrika oder Botswana und somit besonders betroffen von der HIV-Pandemie. Das Projekt richtet sich auf die Einrichtung und Stärkung eines psychosozialen Angebots aus, welches im Mpilo-Spital sowie an Schulen und in Gemeinden durchgeführt wird. HIV positive Jugendliche befassen sich durch erlebnispädagogische Methoden mit Erinnerungsarbeit. Dabei werden ihre Sozial- und Lebenskompetenzen gestärkt. Parallel dazu wird das Umfeld der Jugendlichen (Eltern, Lehrpersonen, Pflegepersonal) für die Bedürfnisse der Jugendlichen sensibilisiert.

20‘000 Franken für das Projekt „Medizinische Checks für Schulkinder“,
Indien (Stiftung Calcutta Project Basel)

Die gemeinnützige Stiftung Calcutta Projekt Basel wird von Studierenden der Universität Basel auf freiwilliger Basis getragen. Seit über 20 Jahren betreibt die Stiftung Entwicklungszusammenarbeit im medizinischen Bereich. Laut letzten Volkszählungen lebt rund ein Drittel der Stadtbevölkerung von Kolkata in Slums. Die Kinder in diesen Elendsvierteln haben kaum Zugang zur medizinischen Grundversorgung und werden kaum über alltägliche Hygiene, eine ausgewogene Ernährung oder AIDS aufgeklärt. Ein Ziel des Projektes ist es, die medizinische Grundversorgung für möglichst viele Schulkinder in den Slums von Kolkata zu gewährleisten. Den Kindern soll die Möglichkeit geboten werden, kostenlos ärztliche Beratung und Untersuchungen in Anspruch zu nehmen. Neben der Aufklärung der Kinder werden auch die Lehrer und Eltern in das Programm miteinbezogen, um das Bewusstsein für Gesundheitsrisiken und vorbeugende Massnahmen möglichst breit fördern zu können.

300‘000 Franken für das Projekt „HIV/AIDS-Projekt in Ifakara“, Tansania
(Swiss TPH)

Der Kanton Basel-Stadt unterstützt langfristig den Aufbau und Betrieb der Chronic Desease Clinic Ifakara, welche sich sowohl für die lückenlose Betreuungskette mit Prävention, HIV-Tests, HIV-Therapien wie auch Langzeitbetreuung einsetzt. Seit der Gründung des St. Francis Referenzspitals in Ifakara vor 13 Jahren hat sich dieses Ambulatorium für chronische Krankheiten zu einer nicht mehr wegzudenkenden Anlaufstelle für über 9‘000 Menschen sowie zu einem Zentrum für AIDS-Forschung und Ausbildung entwickelt. Seit der Inbetriebnahme der Klinik konnten über 100 Personen im Gesundheitssektor auf verschiedenen Stufen der Betreuung von HIV/AIDS-Patienten ausgebildet werden, wovon einige an anderen Kliniken des ganzen Landes ihr Wissen umsetzen. Die gesprochenen Beiträge des Kantons Basel-Stadt haben es ermöglicht, die Versorgung einer ländlichen Bevölkerung aufzubauen und weiter zu entwickeln, welche sonst mit grosser Sicherheit keine HIV- und Tuberkulose-Betreuung erhalten hätte.

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