Bewilligungen 2023

Bewilligungen März 2023

40’000 Franken für das Projekt «Bee Better II - Lokales Know-How und wissenschaftliche Erkenntnisse für die Förderung der ländlichen Imkerei und der Biodiversität in Burkina Faso», Burkina Faso, Projektantrag CEAS – Centre Ecologique Albert Schweitzer

In Burkina Faso leben gemäss aktueller Volkszählung rund 20 Millionen Menschen. Rund drei Viertel der Bevölkerung sind unter 30 Jahr alt, und der grösste Bevölkerungsanteil ist armutsbetroffen. Hinzu kommen beträchtliche Sicherheits- und Gesundheitsrisiken und damit verbunden eine grosse Zahl an Binnenvertriebenen. Um die Armut der ländlichen Bevölkerung in Burkina Faso zu reduzieren und die Biodiversität zu fördern, arbeitet das Centre écologique Albert Schweitzer (CEAS) seit 2019 im Bereich der Imkerei. Das Projekt «Bee Better» will zusammen mit Imkerinnen und Imkern die Bienenzucht auf dem Land durch Forschung und Entwicklung fördern. In der aktuellen Phase sollen die entwickelten Bienenstöcke auf Lehmbasis und andere Instrumente zur Honigernte durch angewandte Forschung getestet werden. Hierzu gehört das Absterben der Bienenkolonien zu erforschen und geeignete Lösungen zu entwickeln. Zudem soll die Vernetzung von 500 Kleinimkerinnen und Kleinimkern und 120 lokalen Töpfereien gefördert werden. Ein weiteres Ziel ist die Ausweitung der Erkenntnisse auf andere Regionen in Burkina Faso einschliesslich der Sensibilisierung der ländlichen Bevölkerung und im Besonderen von rund 900 Schülerinnen und Schülern für die Wichtigkeit der Bienen und Biodiversität.

60’000 Franken für das Projekt «Stärkung der Dürreresilienz (agro-)pastoraler Gemeinschaften in Isiolo, Kenia», Kenia, Projektantrag Vétérinaires sans Frontières Suisse

Im Bezirk Isiolo sind über 50% der Bevölkerung von Armut und rund ein Drittel der Bevölkerung von Hunger betroffen. Die Ursachen für die unsichere Ernährungslage sind eine geringe landwirtschaftliche Produktivität, anhaltende Dürre und hohe Temperaturen sowie regelmässige Ausbrüche von Schädlingen und Krankheiten in der Viehzucht. Mit einer gemeinschaftlich betriebenen Futtermittelproduktion soll die Futtersicherheit für die wichtigsten Zuchttiere erhöht werden und ein Beitrag zur Verbesserung der Nahrungsmittel- und Ernährungssicherheit geleistet werden. Dadurch sollen die Einkommensquellen diversifiziert und die Resilienz von (agro-)pastoralen Gemeinschaften im Norden Kenias gegenüber Dürre und anderen Schocks gestärkt werden. Im Rahmen des Projekts werden 60 Frauen und Jugendliche in der Herstellung, Lagerung und Vermarktung von Viehfutter aus gemahlenen Prosopis-Schoten geschult. Ergänzend werden zehn Personen für Beratungsdienste geschult, um das Wissen an weitere 200 Viehzüchter-Familien weiterzugeben.

40’000 Franken für das Projekt «Art au service de la paix auprès de la jeunesse de Mosul», Irak, Projektantrag Association Omoana

Der jahrelange Konflikt zwischen den irakischen Sicherheitskräften und dem IS hat weite Gebiete in der Region Mossul verwüstet. Gemäss Angaben der UNOCHA sind über 660’000 Kinder und Jugendliche einem Schutzrisiko ausgesetzt. Die schwierigen Lebensumstände machen sie für die Rekrutierung für gewalttätige extremistische Gruppierungen anfällig. Wenn Jugendliche in Verdacht geraten, dem Islamischen Staat anzugehören, leben sie ebenfalls unter ständiger Bedrohung oder werden festgenommen und in eine Besserungsanstalt eingewiesen. In der Anstalt in Mossul können rund 400 Jugendliche im Alter von neun bis 22 Jahren aufgenommen werden. Diese werden von nur acht Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern betreut, welche bemüht sind, bei der Entlassung der Jugendlichen bei der Wiedereingliederung zu unterstützen. Im Rahmen des Projektes werden in Zusammenarbeit mit der Gemeinde und unter Berücksichtigung der individuellen Bedürfnisse der Jugendlichen, ihres familiären und gemeinschaftlichen Umfelds, geeignete Massnahmen getroffen, um den Jugendlichen eine Perspektive zu geben. In dieses Programm sollen insgesamt 500 junge Männer und 90 junge Frauen, die mit dem Gesetz in Konflikt gekommen sind, teilhaben. Der Grund für den höheren Anteil von jungen Männern liegt darin, dass sie gezielter durch den IS rekrutiert werden und somit häufiger mit dem Gesetz in Konflikt geraten.

30’000 Franken für das Projekt «People on the Move - Psychosoziale Unterstützung, Bildung und Erwerbskompetenzen für eine gesunde und nachhaltige Zukunft für kriegsbetroffene Kinder und junge Erwachsene aus dem Südsudan», Uganda, Projektantrag SWISS ACADEMY FOR DEVELOPMENT

Seit Wiederausbruch des Konflikts im Südsudan wurden über vier Millionen Menschen vertrieben oder sind ins nahegelegene Ausland geflüchtet. Trotz anhaltender Migration kehren aber auch viele Menschen in sicherer gewordene Landesregionen im Grenzgebiet zu Uganda zurück. Die Lebensbedingungen bleiben jedoch schwierig und sind geprägt von Kriegstraumata, Armut, mangelhaftem Zugang zu Nahrungsmitteln, sauberem Wasser, Hygieneeinrichtungen sowie Gesundheits- und Bildungseinrichtungen. Mit dem Projekt soll ein Beitrag an eine gesunde und nachhaltige Zukunft von kriegsbetroffenen Kindern und jungen Erwachsenen aus dem Südsudan geleistet werden. Hierfür werden sportbasierte Gemeinschaftsaktivitäten zur Bewältigung von Kriegstraumata und zur Förderung der psychosozialen Gesundheit und des sozialen Zusammenhalts realisiert. Ergänzend werden eine psychologische Beratung und mobile Kliniken eingerichtet und eine Fortführung des Schulunterrichts in rund 30 Grundschulen angestrebt. Für die Umsetzung des Projektes werden insgesamt 200 Lehrpersonen weitergebildet, damit diese als lokale Multiplikatoren an den 30 Schulen agieren können. Mit den Aktivitäten sollen knapp 10'000 kriegsbetroffene Kinder und junge Erwachsene erreicht werden.

40’000 Franken für das Projekt «Freedom of movement and access to health for All», Israel, Projektantrag Medico International Schweiz

Die israelische Besatzung des Westjordanlandes, des Gazastreifens und Ostjerusalems dauert seit 55 Jahren an und führt zu immensen Herausforderungen und Härten in fast jedem Aspekt des täglichen Lebens der Palästinenserinnen und Palästinenser. Hauptziel des Projekts ist es, einen gleichberechtigten Zugang zur Gesundheitsversorgung zu gewährleisten und gleichzeitig in der israelischen Öffentlichkeit und insbesondere bei den israelischen Fachkräften im Gesundheitswesen für die Notsituation zu sensibilisieren. Denn während die Verantwortung für das palästinensische Gesundheitssystem im Rahmen der Osloer Vereinbarungen auf die palästinensischen Behörden übertragen wurde, bleibt das Gesundheitssystem in den besetzten Gebieten von Israel abhängig, ist unterfinanziert und leidet unter chronischem Mangel an medizinischer Grundausstattung und Medikamenten. Insgesamt beantragen etwa 200’000 Palästinenserinnen und Palästinenser pro Jahr beim israelischen Militär die Erlaubnis, den Gaza-Streifen zu verlassen, um sich im Westjordanland, in Ost-Jerusalem oder in Israel medizinisch behandeln zu lassen. Ohne fachliche Unterstützung werden diese Anträge zunehmend abgelehnt oder ignoriert. Durch die Ausbildung von mindestens 220 Fachkräften soll die Bevölkerung in den besetzten Gebieten juristisch unterstützt und damit der Zugang zu medizinischer Versorgung, Studium oder Fortbildung verbessert werden. Indirekt profitieren rund 200'000 Antragstellende und ihre Familien von diesen Aktivitäten.

50’000 Franken für das Projekt «Nut knowledge Center», Georgien, Projektantrag Pakka Foundation c/o Pakka AG

Auch wenn Georgien gemäss Armutsindex nicht zu den ärmsten Ländern der Welt gehört, leben über 20% der Bevölkerung unterhalb der Armutsgrenze, und in ländlichen Gebieten kann die Armut doppelt so hoch sein. Die Haselnussproduktion gilt als eine der wichtigsten landwirtschaftlichen Sektoren und ist die Lebensgrundlage für mehr als 50’000 Kleinbauern in den Küstenregionen Westgeorgiens. Dort wurden zwar neue Plantagen und moderne Verarbeitungsanlagen errichtet, es mangelt jedoch allgemein an Wissen über einen intensiveren Anbau und dies gefährdet die Lebensgrundlage der Menschen. Im Rahmen dieses Projekts werden die Landwirte in der nachhaltigen Nussproduktion geschult und mit Beratung und Kleinkrediten unterstützt, damit sie in ihre eigenen Kulturen investieren können. Diese Darlehen werden mit dem Erlös der Haselnussproduktion zurückerstattet und in den Aufbau eines Wissenszentrums für Nüsse investiert. Diese Einrichtung soll unter Einbezug von Agrarwissenschaftlerinnen und Agrarwissenschaftlern dazu dienen, vorhandene Informationen über die Nussproduktion zu sammeln und damit die Kenntnisse der Landwirte in Bereichen wie Schädlingsbekämpfung, Boden- und Pflanzenernährung, Innovation, Veredelungsmethoden und innovative Techniken, zu verbessern.

30’000 Franken für das Projekt «Planter l’avenir | Ernährungssicherung und Einkommensförderung | Kamerun, Mballam, Baka Pygmäen», Kamerun, Projektantrag Verein Baka Libuna

Im Bezirk Haut-Nyong, etwa 80 Kilometer von der Bezirkshauptstadt Abong-Mbang entfernt, leben die Baka, eines der ältesten indigenen Völker im Regenwald. Mit der Vergabe der Konzessionen an Holzfirmen und der Errichtung von Reservaten wurde ihnen die Lebensgrundlage entzogen und sie können sich nicht mehr aus dem Wald ernähren. Von durchschnittlich acht Kindern, die eine Frau zur Welt bringt, erreichen nur vier das Erwachsenenalter und höhere Schuldbildung ist praktisch unmöglich. Im Ort Mballam leben rund 400 Menschen in absoluter Armut. Eine Gruppe von Bewohnerinnen und Bewohnern hat eigenständig mit dem Anbau von Kakao und anderen Feldfrüchten begonnen, um sich aus der Abhängigkeit von Tagelöhnern zu befreien und die Ernährung ihrer Familien zu sichern. Der Anbau von Nahrungsmitteln für den Lebensunterhalt einerseits und der Verkauf oder Tausch von Nahrungsmitteln und Cash-Crops andererseits, wirken sich direkt auf Armut und Ernährung aus und indirekt auf andere Herausforderungen wie Gesundheit und Bildung. Das Projekt hat zum Ziel, diese Eigeninitiative zu unterstützen und zu fördern, damit sie auf weitere Regionen ausgeweitet werden kann. Hierfür braucht es Landwirtschaftsland: Nach dem Anbau von 30 Hektaren im 2022 sollen im 2023 weitere 35 Hektaren bewirtschaftet werden. Mit weiteren Landkäufen sollen innert weniger Jahren genügend Einkünfte erwirtschaftet werden, um das ganze Dorf wirtschaftlich auf ein besseres Niveau zu bringen.

40’000 Franken für das Projekt «Schlafsäle für die St.-Martin-Sekundarschule in Mbingu, Tansania», Tansania, Projektantrag Equal Education Fund

Die St. Martin’s Girls Secondary School liegt in Mbingu, einer Gemeinde mit rund 30’000 Einwohnerinnen und Einwohnern in der Morogoro Region. Mbingu befindet sich wenige Autofahrstunden nordwestlich von Ifakara, der nächst gelegenen Stadt. Dort gibt es neben einem Universitätsspital auch Forschungseinrichtungen in Tropenmedizin sowie medizinische Ausbildungsstätten, die seit vielen Jahren auch vom Kanton Basel-Stadt unterstützt werden. Die Gegend um Mbingu ist von der Landwirtschaft geprägt und der Grossteil der 400’000 Menschen im Distrikt leben als Subsistenzbauern vom Mais-, Zucker- und Reisanbau. Bis 2019 konnten dank internationaler Unterstützung neun Unterrichtszimmer, Verwaltungsgebäude, ein Labor für den naturwissenschaftlichen Unterricht, Lehrerunterkünfte, ein überdachter Essplatz mit Küche, eine Trinkwasserversorgung und eine leistungsfähige Solaranlage realisiert werden. Die grösste Herausforderung besteht darin, den Anspruch auf tiefe Schulgebühren mit dem Anspruch auf gute Unterrichtsqualität in Einklang zu bringen. Im Rahmen des Projekts wird der Bedarfs an erschwinglicher und qualitativ guter Sekundarschulbildung gedeckt. Es erhalten jährlich 500 Mädchen Zugang zu einer guten Sekundarschulbildung, zudem erhalten 50 Mädchen aus ärmsten Verhältnissen eine Reduktion der Schulgebühren.

20’000 Franken für das Projekt «Aufbau von Produzentenkooperativen in ökologischer Landwirtschaft», Ghana, Projektantrag UP Development

Seit 2017 wird in Busua im Westen Ghanas ein Kompetenzzentrum für nachhaltige Sozialunternehmen und Kreislaufwirtschaft aufgebaut. Die Farm umfasst eine Mühle für die Produktion von nachhaltigem Palmöl, eine nachgelagerte Seifenfabrik sowie die Produktion von Austernpilzen. Im Rahmen des vorliegenden Projekts wird ein Fokus auf die Ausbildung gelegt und sollen Produzentenkooperativen in ökologischer Landwirtschaft aufgebaut werden. Heute setzen die Bauern beim Anbau erhebliche Mengen an synthetischen Düngern und chemischen Spritzmitteln ein und gefährden damit die Gesundheit ihrer Familien. Entsprechend setzt das Projekt bei der Weiterbildung in ökologischem Landbau an, um die Bevölkerung zu schützen, eine zusätzliche Einkommensquelle zu schaffen und die Bodenfruchtbarkeit zu sichern. Hierfür werden Partnerschaften mit 200 Bauern pro Wertschöpfungskette angestrebt.

35’000 Franken für das Projekt «Sicherheit und Teilhabe von alten Menschen und finanzielle Nachhaltigkeit durch produktive Projekte», Tansania, Projektantrag Verein Kwa Wazee

Der Distrikt Muleba in der Projektregion Kagera liegt im Grenzgebiet zum nördlich gelegenen Uganda und zu Rwanda im Westen. Die Region war in den 80er-Jahren mit einer Infektionsrate von 18% eines der am stärksten von HIV/AIDS betroffenen Gebiete, und die Armut alter Menschen in der HIV/AIDS-Krise ist bis heute augenfällig. Mit einem Rentenprogramm hat Kwa Wazee eine Grundlage geschaffen, um das Leben von alten Menschen zu verbessern. Da die Renten nicht existenzsichernd sind, sollen mittels eines Ziegenprojekts und einer Avocado-Baumschule die Möglichkeiten für ein zusätzliches Einkommen geschaffen werden. Das Projekt umfasst den Kauf und die Verteilung von 120 Zuchtziegen und 30 Böcken. Die Avocadoproduktion beinhaltet den Aufbau einer Avocado-Baumschule mit einer Kapazität von 20’000 Pflanzen pro Jahr einschliesslich entsprechender Schulung und Begleitung. Ergänzend sollen die älteren Menschen in ländlichen Gebieten besser gegen Gewalt geschützt werden, zumal diese stark verbreitet ist. Im Rahmen des Programms erhalten 1’076 Personen eine Rente. Mit den begleitenden Informationskampagnen werden bis zu 30’000 alte Menschen erreicht.

32’000 Franken für das Projekt «Aufbau von 171 Parzellen mit Biolandbau und Kleintierhaltung in 7 Gemeinschaften – 5. Etappe», Ecuador, Projektantrag Fundación Suiza Para Los Indígenas del Ecuador

Die Provinz Tungurahua liegt auf 2’900 und 3‘500 m ü. M. im zentralen Hochland und ist die kleinste Provinz von Ecuador. In diesem Gebiet leben etwa 591‘000 zum Grossteil Kichwa sprechende Indigenas. Beim Projektantrag handelt es sich um Ideen, die von den Gemeinschaften entwickelt und selbstverantwortlich realisiert werden sollen. Dabei geht es um Vorhaben zur Existenzsicherung für insgesamt 562 Familien in 27 Gemeinschaften. Konkret wird ein Wechsel von Monokulturen mit Kartoffeln, Mais und Saubohnen hin zum biologischen Anbau mit einheimischem Gemüse, Beeren und Getreide, angestrebt. Mit dem Verkauf der landwirtschaftlichen Produkte auf den Wochenmärkten in ihrer Umgebung erzielen sie zusätzliches Einkommen. Nun geht es darum, weitere 171 Familien, bzw. 85 Bewohnerinnen und Bewohner, in den Biolandbau einzuführen und diesen mit Kleintierhaltung zu kombinieren.

20’000 Franken für das Projekt «PROJET TANZANIE», Tansania, Projektantrag Pharmaciens Sans Frontières Suisse

Das Projekt findet in der Region Morogoro statt, die sich im östlichen Zentrum Tansanias befindet. Aufgrund der häufigen Überschwemmungen, die den Transport und die Kommunikation erschweren, ist die Region eine der ärmsten in Tansania. Der Zugang zur Gesundheitsversorgung ist stark eingeschränkt, weshalb bei Kindern als auch bei Erwachsenen übertragbare oder armutsbedingte Krankheiten vorherrschen. Im Rahmen des Projektes werden in den Distrikten Malinyi und Ulanga mehrere Spitäler und Gesundheitsstationen unterstützt. Dies erfolgt einerseits durch die Verfügbarkeit von Medikamenten und klimatisierten Lagerräumen und andererseits in Form von Weiterbildung für die Lagerung und Verwendung der Medikamente, Patientenüberwachung und Erkennung von Krankheitsbildern. Davon profitieren insgesamt 250'000 Menschen in den beiden Bezirken sowie die rund 500 Personen, welche in den unterstützten Einrichtungen arbeiten.

27’000 Franken für das Projekt «Bessere Bildung für Kinder der Maya Ch'Orti, Projektphase 2», Guatemala, Projektantrag Stiftung Kinderdorf Pestalozzi

Die indigenen Gemeinden der Chortí im Department Chiquimula gehören zu den ärmsten Regionen Guatemalas. Viele Kinder, vor allem Mädchen, müssen zuhause mitarbeiten und können sich nicht genügend auf die Schule konzentrieren. Diese Situation hat sich durch die Covid-19 Pandemie noch verschärft und Jungen und Mädchen der ersten bis sechsten Klassenstufe erreichen nicht die nötigen Fähigkeiten für eine Alphabetisierung. Im Rahmen des Projektes sollen mit einer Anpassung des Lehrplans unter Berücksichtigung der Lebensumstände in den Projektschulen die Voraussetzungen geschaffen werden, damit indigene Mädchen und Jungen zwischen sechs und zwölf Jahren ihre Schulleistungen steigern und einen Abschluss schaffen können. Auch die Eltern werden aktiv in den Prozess miteinbezogen und dafür sensibilisiert, ihren Kindern eine positive Lernumgebung zu schaffen. Insgesamt arbeitet das Projekt mit 37 Primarschulen mit 3'437 Mädchen und Jungen.

22’000 Franken für das Projekt «Simbabwische Landschulen: Zukunftsaussichten für die Ärmsten», Simbabwe, Projektantrag Learning for all L4a

Die Schulen Mpumelelo Highschool, Hompane Sec und Fudu Sec sowie Siachilaba Sec, liegen im nördlichen Matabeleland in Simbabwe. Der Lebensunterhalt der Bevölkerung und das Schulleben dieser ländlichen Schulen wurden durch mehrere Krisen stark beeinträchtigt und führen zu Ernährungsunsicherheit, Schulschliessungen, Streiks und Fehlzeiten von Lehrpersonen und schliesslich vielen Schulabbrüchen vor allem von jungen Frauen. Ziel des Projekts ist, den Anteil erfolgreicher Schulabschlüsse von 1'200 Studierenden an vier Schulen zu steigern. Hierfür werden 24 «Teacher Group Meetings» für insgesamt 46 Teilnehmende durchgeführt und weitere zehn Lehrpersonen in Workshops für die Erstellung von interaktiven Lerneinheiten geschult. Hinzu kommen Online-Schulungen für sechs technische Supporterinnen und Supporter. Im Weiteren produzieren 170 Studierende mit nachhaltigen Anbaumethoden gesunde Nahrung für die Schulverpflegung. Weitere 220 unterstützen als «Entrepreneurs» in der Landwirtschaft und im Textilbereich die Reintegration von Schülerinnen an die Schule und erwerben wichtige Fähigkeiten für das Erwerbsleben im informellen Sektor.

22’000 Franken für das Projekt «Sozialbegleitungprojekt», Kolumbien, Projektantrag Stiftung Presencia

Das Projekt konzentriert sich auf die Armenviertel am südwestlichen Stadtrand von Medellín und richtet sich an Kinder und Jugendliche, welche ohne Unterstützung keine Möglichkeit haben, am Schulsystem teilzunehmen oder darin zu verbleiben. Aktuell werden im Rahmen des Sozialbegleitungsprojekts 330 Kinder und Jugendliche aus den Armenvierteln im Bezirk «San Antonio de Prado» am südwestlichen Stadtrand von Medellín betreut. Zu den Aktivitäten gehören die Übernahme von Schulkosten, Stützunterricht, Ernährungshilfe und Beratung, Zugang zu einer medizinischen Grundversorgung und zum Sozialversicherungssystem sowie die Förderung psychosozialer, soziokultureller und berufsrelevanter Kompetenzen. Hauptziel ist es, mit dem Abschluss einer Ausbildung und der erfolgreichen Berufsintegration den Jugendlichen eine Zukunftsperspektive zu geben und einen Beitrag zur Bekämpfung von Arbeitslosigkeit und Armut in den Armenvierteln zu leisten.

14’000 Franken für das Projekt «Ganzheitliche Entwicklung von Frauen, Stärkung ihrer Resilienz und Förderung der Gendergerechtigkeit, Estelí – Nicaragua», Nicaragua, Projektantrag MIRIAM Schweiz

Nicaragua befindet sich seit über vier Jahren in einer tiefen politischen Krise. Die Bestrebungen der Regierung zum Machterhalt gehen immer stärker zu Lasten von Demokratie und Rechtsstaat, wodurch sich die Situation insbesondere der Frauen verschlechtert. Die verbreitete geschlechtsspezifische Gewalt gegen Frauen hat während der Pandemie weiter zugenommen. Das Projekt zielt darauf ab, die psychosoziale und wirtschaftliche Situation der am Projekt teilnehmenden Frauen zu verbessern. Im Zentrum stehen das persönliche wie auch das wirtschaftliche Empowerment von 150 Frauen, die mehrheitlich alleine für den Familienunterhalt verantwortlich sind. Die Projektteilnehmerinnen werden in ihrem Selbstvertrauen gestärkt, über ihre Rechte aufgeklärt (u.a. im Bereich Familien- und Unterhaltsrecht, Arbeitsrecht, Schutz vor häuslicher und sexueller Gewalt) sowie bei Entscheidungsfindungsprozessen unterstützt und begleitet. Zudem werden berufsbildende Kurse (Schneiderei, Kunsthandwerk, Coiffure/Kosmetik, PC-Anwendungen) angeboten, welche den Frauen ermöglichen, ein eigenes Einkommen zu generieren und ihre Lebensbedingungen zu verbessern. Davon profitieren indirekt auch rund 630 Familienangehörige.

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Bewilligungen September 2023

300’000 Franken für das Projekt «Integrated Diagnostics and Sequencing Platform for Emerging and Re-emerging Pathogens and Antimicrobial Resistance in Tanzania», Tansania, Schwerpunkt-Projekt Swiss TPH

Der Kanton Basel-Stadt führt in der Finanzierungsperiode 2022 bis 2025 seine Unterstützung für die Chronic Diseases Clinic in Ifakara des Swiss TPH als Schwerpunktprojekt fort. Die Klinik engagiert sich sowohl für die lückenlose Betreuungskette mit Prävention, HIV-Tests, HIV-Therapien als auch für die Langzeitbetreuung. Seit der Gründung des St. Francis Referenzspitals in Ifakara vor 15 Jahren hat sich dieses Ambulatorium für chronische Krankheiten zu einer nicht mehr wegzudenkenden Anlaufstelle für über 10‘000 Menschen sowie zu einem Zentrum für AIDS-Forschung und Ausbildung entwickelt und etabliert. Mit dem aktuellen Schwerpunktprojekt wird der Aufbau einer neuen Diagnose- und Sequenzierungsplattform unterstützt, welche eine bessere Erkennung von Krankheitserregern und Antibiotikaresistenzen ermöglicht. In einer ersten Phase wurde der Schwerpunkt auf HIV und Tuberkulose gelegt, da hierfür durch die laufenden Patientenkohorten bereits gut dokumentierte Proben zur Analyse vorliegen. Aktuell werden die Strukturen in anderen Themen graduell ausgebaut und die Expertise weiterentwickelt. Mit dieser Plattform wird eine zentrale Fachexpertise für ganz Tansania etabliert und es kann eine weitreichende Aus- und Weiterbildung junger tansanischer Laborfachpersonen gewährleistet werden. Das Projekt hat eine starke regionale Entwicklungskomponente, trägt zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung bei und fördert den Netzwerkaufbau und die Kompetenz des regionalen Medizinpersonals in der Klinik.

200’000 Franken für das Projekt «Knowledge Hub «Youth Empowerment for Gender Equality»», Senegal, Südafrika, Schwerpunkt-Projekt IAMANEH und Terre des Hommes

Im Rahmen eines langfristigen Kooperationsprojektes bündeln Iamaneh Schweiz und terre des hommes Schweiz ihre Expertise und stärken den Wissensaustausch ihrer komplementären Kompetenzen: Die beiden Organisationen engagieren sich im Bereich der sexuellen und reproduktiven Gesundheit und Rechte von Jugendlichen in Subsahara Afrika in Zusammenarbeit mit lokalen Partnern. Durch die Vernetzung tauschen sich rund 30 Projektpartnerinnen und -partner aus, um Wissen zu sichern und Erfahrungen weiterzugeben. Die Provinz KwaZulu Natal rund um Pietermaritzburg in Südafrika hat eine der höchsten HIV-Raten des Landes und der Anteil an Frühschwangerschaften ist ebenfalls sehr hoch. Das Projekt von terre des hommes „Sexuelle Gesundheit von Jugendlichen in Townships stärken“ leistet einen Beitrag zur Reduktion von HIV-Infektionen und Frühschwangerschaften in der obengenannten Provinz. In Senegal profitieren 4'320 Kinder und Jugendliche, rund 600 Bezugspersonen (Peer Educators, Eltern, Gesundheitspersonal, Sozialarbeitende) von der Kooperation. In der Region von Dakar in Senegal basiert die Sexualerziehung von Jugendlichen auf der vorehelichen Abstinenz und baut auf Tabus und Verboten auf. Das Projekt von Iamaneh Schweiz „sexuelle und reproduktive Gesundheit von Jugendlichen in Dakar“ fördert die sexuelle und reproduktive Gesundheit von Jugendlichen durch Workshops und Zugang zu Basis­informationen und leistet Präventionsarbeit gegen genderbasierte Gewalt. Durch die Förderung und Unterstützung der Kooperation profitieren in Südafrika rund 5'400 Jugendliche sowie rund 1’110 Angehörige und 600 Führungspersonen.

50’000 Franken für das Projekt «Verbesserung der Lebensbedingungen von 3000 Menschen in abgelegenen Gebieten von Petit-Goâve», Haiti, Projektantrag Fastenaktion

Die Projektregion in den abgelegenen Gebieten von Petit-Goâve in Haiti ist nur schwer zugänglich und anfällig für Hurrikans. Es fehlt an staatlichen Dienstleistungen und die Bevölkerung wird weitestgehend sich selbst überlassen. Das vorliegende Projekt versucht, die Lebens­bedingungen der lokalen Bevölkerung zu verbessern, indem die Ursachen der Ernährungs­unsicherheit und der Umwelt­zerstörung von kleinbäuerlichen Familien bekämpft werden. Ausgehend von einer früheren Projektphase (2017-2020) liegt der Schwerpunkt der Aktivitäten bei der Gründung von Familiengruppen, in denen Wissen zu Agrarökologie, Wiederaufforstung, Boden­schutz und Kleinviehhaltung vermittelt und umgesetzt werden. In der aktuellen Projektphase werden 723 Familien begleitet und in Spar- und Kreditgruppen gefördert. Direkt begünstigt werden 1'075 Bäuerinnen und Bauern, die in 66 Gruppen zusammengeschlossen sind und 59 zusätzliche Frauen, die in ihren unternehmerischen Fähigkeiten unterstützt werden. Indirekt profitieren rund 3'000 Personen im familiären Umfeld der direkt Begünstigten.

20’000 Franken für das Projekt «Stärkung der Gesundheit und Bildung der schwächsten Menschen für ein würdevolles und gesundes Leben in Bangladesch, 2023», Bangladesch, Projektantrag Lepra-Mission Schweiz

Mangelnde Gesundheitsversorgung, schlechte Lebensbedingungen und fehlendes Wissen über Lepra führen in Bangladesch zu einem hohen Grad an Stigma und gesellschaftlicher Ausgrenzung von Leprakranken und Menschen mit Beeinträchtigungen. Viele Familien können sich weder eine ausreichende Bildung noch eine spezialisierte Lepra-Behandlung leisten. Das Projekt versucht, die Spirale von Armut und Krankheit zu durchbrechen, indem die beruflichen Fähigkeiten von betroffenen Kindern und Jugendlichen gestärkt werden. Auch der Zugang zu Gesundheits­einrichtungen wird verbessert und die Prävention gestärkt. Die Begünstigten profitieren von einer verbesserten Gesundheitsversorgung und vom Zugang zu menschenwürdigen Arbeitsplätzen. Seit Beginn des Projektes wurden 655 Behandlungen durchgeführt und 351 Leprafälle entdeckt. Im Gesundheitsbereich wurden 810 Personen geschult und im Bildungsbereich 371 Berufseinstiege gefördert sowie 701 Kinder schulisch unterstützt. Insgesamt werden im Rahmen des Projektes über 32'000 Personen direkt oder indirekt begünstigt.

50’000 Franken für das Projekt «Nachhaltiger Zugang zu sauberem Wasser für die libanesische Bevölkerung und syrische Flüchtlingsfamilien», Libanon, Projektantrag Schweizerisches Rotes Kreuz (SRK)

Im Libanon warnte UNICEF bereits 2021 vor einem drohenden Kollaps der Wasserversorgung, da die Regierung aufgrund der prekären Situation nicht mehr für Reparatur und Ausbau der Infra­struktur aufkommen konnte. Gegenwärtig sind deshalb rund 1'500'000 Libanesinnen und Libanesen sowie 990'000 syrische Flüchtlinge auf Unterstützung im WASH-Bereich angewiesen (WASH ist ein Akronym und steht für "Wasser, Sanitärversorgung und Hygiene". Der nachhaltige Zugang zu WASH ist ein zentrales Thema der internationalen Entwicklungszusammenarbeit und steht im Mittelpunkt der ersten beiden Ziele des SDG 6). Aufgrund der knappen Trink- und Abwasserinfrastruktur kommt es immer wieder zu Konflikten zwischen den Parteien. Das vorliegende Projekt zielt darauf ab, den Zugang zu sauberem Trink­wasser zu fördern und eine sichere Wasseraufbereitung zu gewährleisten. Dazu werden auf Gemeindeebene bestehende Wasserpumpstationen mit umweltfreundlichen Solaranlagen ausgestattet und Haushalte mit Wasseraufbereitungstechnologien versorgt. Besondere Aufmerksamkeit werden vor allem von Frauen geführten Gemeinschaften geschenkt und Regionen ausgewählt, in denen die libanesische Bevölkerung und syrische Flüchtlingsfamilien in unmittelbarer Nähe zueinander wohnen. Vom Projekt direkt begünstigt werden insgesamt rund 25'000 Personen.

30’000 Franken für das Projekt «Unterstützung zum Erhalt von 12 Gemeinschaftswäldern und Verbesserung der Lebensgrundlagen der anliegenden Bevölkerung», Benin, Projektantrag Stiftung Hilfe zur Selbst­hilfe in Tobé/Benin

In Benin stellen Gemeinschaftswälder eine wichtige Lebensgrundlage für die ländliche Bevölkerung dar. Die verfügbaren Waldressourcen liefern den Menschen Holz zum Kochen, Heilpflanzen für die Gesundheitsfürsorge sowie einen spirituellen Rückzugsraum. Fehlende institutionelle Rahmenbedingungen und steigende Bevölkerungszahlen führen jedoch zu einem rasanten Rückgang der Gemeinschaftswälder, was die Lebens- und Existenzbedingungen der lokalen Bevölkerung nachhaltig gefährdet. Das Projekt versucht diesem Trend entgegenzuwirken, indem die Landbevölkerung Benins unterstützt wird, ihre Wälder nachhaltig zu bewirtschaften. Institutionalisierungsprozesse bestehender Waldbüros werden gestärkt und neue Prozesse zur Verwaltung von Gemeinschaftswälder initiiert. Zudem werden Einkommen generierende Aktivitäten gefördert, was die Lebensgrundlage der Lokalbevölkerung verbessert. Direkt begünstigt sind rund 2‘100 Bewohner, wobei es sich vor allem um Familien sowie Schülerinnen und Schüler aus den Zielgemeinden handelt.

40’000 Franken für das Projekt «Last mile health: Gesundheit für Gemein­schaften im Hochland von Lesotho», Lesotho, Projektantrag SolidarMed

In den entlegenen Bergregionen im Norden von Lesotho herrscht ein struktureller Mangel an Gesundheitspersonal. Spitäler sind medizinisch unterversorgt und oft nur nach langem Fussmarsch zu erreichen. Die Sterberaten sind hoch, weil lebensbedrohliche Erkrankungen zu spät diagnostiziert und nur unzureichend behandelt werden können. Dies gilt insbesondere für chronische Grunderkrankungen wie Bluthochdruck oder Diabetes, welche unbehandelt rasch zu bedrohlichen Komplikationen führen. Das Projekt versucht, anhand von Schulungen der Dorfgesundheitsarbeitenden eine lokale Diagnose und Behandlung chronischer Krankheiten zu ermöglichen, ohne ein entferntes Spital aufsuchen zu müssen. Die Bereitstellung von Infrastruktur und digitalen Hilfsmitteln unterstützt die medizinische Versorgung und vereinfacht das Monitoring und den Wissenstransfer. Damit Gesundheitsarbeitende auch langfristig in den entlegenen Regionen bleiben, wird ihnen im Rahmen des Projekts geholfen, ein einkommensgenerierendes Kleinunternehmen neben der medizinischen Arbeit aufzubauen. Von der dezentralen Gesundheits­versorgung sind rund 85’000 Frauen und 79'000 Männer in 100 Dörfern, darunter 50 Gesundheits­fachkräfte und 100 Dorfgesundheitsarbeitende direkt begünstigt.

40’000 Franken für das Projekt «Trinkwasser, Grundversorgung und "Ecoles Bleues" in den Landgemeinden Dankassari, Soucoucoutane und Matrankari im Niger», Niger, Projektantrag Swissaid

Im westafrikanischen Staat Niger lebt ein Grossteil der Bevölkerung in prekären Verhältnissen, nur jede zweite Person hat Zugang zu sauberem Trinkwasser. Die drei Landgemeinden Dankassari, Soucoucoutane und Matankari sind von der Subsistenzlandwirtschaft geprägt und hinsichtlich der Wasser- und Sanitärinfrastruktur besonders schlecht versorgt. Frauen und Kinder beziehen ihren täglichen Wasserbedarf aus weitentfernten Wasserstellen, die auch von Vieh genutzt werden und somit ein hohes Gesundheitsrisiko darstellen. Mit dem Projekt wird der Zugang zu sauberem Trinkwasser und Sanitäranlagen verbessert, indem zehn Trinkwasserversorgungssysteme errichtet werden. Diese sind mit 61 Brunnen in Schulen, Dorf- und Gesundheitszentren verbunden. Um einen nachhaltigen Betrieb der Anlagen zu gewährleisten, werden Wasserkomitees ausgebildet und Aufklärungskampagnen bezüglich Hygieneregeln, Abfallentsorgung und Gesundheitsprävention durchgeführt. Von den Projektmassnahmen werden Bewohnerinnen und Bewohner aus 40 Dörfern, darunter 3'500 Schulkinder sowie rund 6'500 Besucherinnen und Besucher der Gesundheitszentren direkt begünstigt.

50’000 Franken für das Projekt «Geschlechtergerechtigkeit und Rechte von Frauen in Simbabwe: Aktivitäten und Stärkung einer Community of Practice von gemeinschaftsbasierten Aktivist:innen-Organisationen, 2023», Simbabwe, Projektantrag fepa – Fonds für Entwicklung und Partnerschaft in Afrika

In Simbabwe herrscht eine starke männliche Verfügungsgewalt. Rollenbilder ohne Rechte für Frauen und Mädchen sind stark verbreitet und ökonomische sowie politische Strukturen schliessen Frauen systematisch von der Teilnahme aus. Das Projekt klärt deshalb 100 Gemeinschafts­aktivistinnen und -aktivisten über die Rechte von Frauen auf und schult weitere 5'000 Mitglieder in Gruppen. Indirekt werden dadurch 10'000 Menschen sensibilisiert und 40 junge Frauen ausgebildet. Ziel ist es, Frauen zu stärken, sodass sie in gesellschaftlichen und institutionellen Transformationsprozessen eine Verantwortungsrolle übernehmen können und die Interessen von Frauen und benachteiligten Menschen vertreten. Zudem werden lokale Organisationen mit einem breiten Verständnis für gesellschaftliche Verhältnisse miteinbezogen, um sich ebenfalls stärker für Frauenrechte und Geschlechtergerechtigkeit einsetzen zu können.

50’000 Franken für das Projekt «Waste to Value - Nachhaltiges Wachstum schaffen», Laos, Projektantrag Swisscontact SWISS FOUNDATION FOR TECHNICAL COOPERATION

Das Abfallmanagement in den urbanen Gebieten von Laos ist eine immense Herausforderung. Ein Grossteil der Abfälle landet noch immer ungetrennt auf riesigen Mülldeponien. Bei der Bewältigung des Problems spielen informelle Abfallsammelnde eine entscheidende Rolle, gehören jedoch gleichzeitig zu den schwächsten Mitgliedern der laotischen Gesellschaft. Das Projekt zielt darauf ab, den Lebensunterhalt dieser benachteiligten Gruppe zu verbessern, indem soziale und wirtschaftliche Ungleichheiten bewusst abgebaut werden. Durch Schulungen in Lebens- und unternehmerischen Kompetenzen werden Abfallsammelnde besser in die Wertschöpfungskette integriert und erhalten einen besseren Zugang zu lokalen Wertstoffmärkten. Zudem fördert das Projekt eine kreislauforientierte Wirtschaft, indem das Abfall- und Ressourcenmanagement verbessert und die Bevölkerung in Umweltfragen sensibilisiert wird. Projektbegünstigte sind 240 Abfallsammelnde, die an Projektaktivitäten teilnehmen sowie 280 Kleinunternehmen des Dienstleistungssektors, welche ihre Wettbewerbsfähigkeit durch verbesserte Umweltleistung und tieferen Betriebskosten steigern können.

25’000 Franken für das Projekt «Ein gemeindegeführter Ansatz für eine digital gestützte Gesundheitsversorgung für Kinder unter 5 Jahren», Indien, Projektantrag Terre des hommes Freiwilligengruppe beider Basel

Die Sterblichkeitsrate von Säuglingen in Indien beträgt rund 1:50, wobei ländliche Gebiete noch deutlich höhere Werte aufweisen. Das Projekt versucht diesen Wert zu senken, indem dem lokalen Gesundheitspersonal eine digitale App zur Verfügung gestellt wird, was verbesserte Diagnosen, Prognosen und Entscheidungshilfen ermöglicht. Die Einführung und Entwicklung der sogenannten IeDA (Integrated e-Diagnostic Approach) basiert auf dem von der WHO entwickelten Protokoll des integrierten Managements von Kinderkrankheiten und ersetzt Papierakten. Die digitale Anwendung erstellt und verwaltet die Akten automatisch, einschliesslich aller durchgeführten Konsultationen und verordneten Behandlungen. Begünstigte dieses Projekts sind 2,9 Millionen Kinder und ihre Eltern, 7’440 staatliche Angestellte im Gesundheitswesen und insgesamt 1’600 Kliniken der primären Gesundheitsversorgung in Jharkhand.

50’000 Franken für das Projekt «Bekämpfung gefährlicher Kinderarbeit auf Baumwollfeldern», Burkina Faso, Projektantrag Solidar Suisse

Der Baumwollanbau ist ein zentraler Wirtschaftszweig in Burkina Faso. Die daraus resultierenden Einkommen sind für Baumwollproduzierende jedoch so gering, dass Kinder aufgrund fehlender Alternativen und wirtschaftlicher Zwänge häufig zur Mitarbeit gezwungen sind. Gemäss Studien beläuft sich die Zahl der Kinderarbeit trotz zahlreicher Initiativen und Verboten auf über 200'000, was in gewissen Anbauregionen jedem fünften Kind entspricht. Das Projekt verfolgt das Ziel, Baum­wollproduzierenden anhand von Sensibilisierungsmassnahmen ein besseres Verständnis für die Gefahren der Kinderarbeit zu vermitteln. Zudem werden die Wichtigkeit eines regelmässigen Schul­besuchs und alternative Einkommensmöglichkeiten aufgezeigt. Anhand von Informations­kampagnen zu sachgemässem Einsatz von chemischen Pestiziden und der Herstellung von organischem Kompost wird ausserdem eine nachhaltige Baumwollproduktion gefördert. Direkt begünstigt sind 4'092 Baumwollproduzierende, die von den Sensibilisierungsmassnahmen profitieren, 225 Mütter und 1'940 Schulkinder.

25’000 Franken für das Projekt «Schulgebühren für Strassenkinder und Stärkung der Familien durch Einkommen generierende Massnahmen», Kongo, Republik, Projektantrag Vereinigung Don Bosco Werk

Die Demokratische Republik Kongo gehört zu den rohstoffreichsten und zugleich ärmsten Ländern der Welt, rund 63 % der Bevölkerung lebt unterhalb der Armutsgrenze. In der Stadt Bukavu im Osten des Landes ist die sozioökonomische Situation besonders prekär, viele Familien können sich die Schulgebühren ihrer Kinder nicht leisten. In diesem Kontext betreibt das «Centre Don Bosco» ein Jugend- und Berufsbildungszentrum, wo lokale Familien umfassend gefördert werden. Anhand von Kurzausbildungen und kostenloser Alphabetisierungskurse werden den Jugendlichen bessere Zukunftsaussichten verschafft. Das Projekt unterstützt zum einen das Berufsbildungszentrum mit 100 Schülerinnen und Schülern pro Jahr, andererseits werden die Schulgebühren von jährlich 280 Kindern und Jugendlichen bezahlt. Dadurch wird der Schulbesuch gewährleistet und gleichzeitig die Familien der Kinder durch Businesstraining und Spargruppen unterstützt, um langfristig die Einkommen der Familien zu stärken. Weitere, direkt Begünstigte des Projektes sind 27 Mütter und drei Väter, welche Unterstützung zur Einkommensgenerierung benötigen und über 2’000 Frauen verteilt auf 58 Spargruppen.

50’000 Franken für das Projekt ««Ujuzi Kwa Vijana» - Reintegration und Berufsbildung für Jugendliche aus den Slums und Strassen von Kitale», Kenia, Projektantrag CO-OPERAID

Fast die Hälfte der Menschen in Kenia lebt unterhalb der Armutsgrenze, die Arbeitslosenquote der Erwerbsbevölkerung beträgt rund 40 %. Vor allem Jugendliche sind stark von der Situation des Arbeitsmarktes betroffen. Schätzungen der Jugendarbeitslosigkeit gehen von bis zu 70 % aus. Da Langzeitarbeitslosigkeit zudem oft mit kriminellen Aktivitäten und Drogenmissbrauch korreliert, muss dieser Gesellschaftsgruppe besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden. Das Projekt bietet Jugendlichen deshalb einen Ausbildungszyklus von zwölf Monaten an, um unabhängig zu werden und für sich und ihre Familien zu sorgen. Im Rahmen einer dreimonatigen Vorbereitungsphase werden sie mit Workshops für verschiedene Themen sensibilisiert. Danach folgt eine neunmonatige duale Berufsausbildung, welche eine praktische und technische Ausbildung kombiniert. Folgende Ausbildungsgänge stehen den Jugendlichen zur Verfügung: Schneiderei, Friseurhandwerk und Schönheitspflege, Kraftfahrzeugtechnik und Kfz-Kleintechnik, Elektro- und Elektronikinstallation, Bauwesen, Metallverarbeitungstechnik/Schweissen, Sanitär und Spenglerei. Direkt begünstigt werden 510 Jugendliche und 300 Schülerinnen und Schüler auf Sekundarstufenniveau.

50’000 Franken für das Projekt «Weibliche Entminerinnen für ein minenfreies Angola», Angola, Projektantrag Stiftung Welt ohne Minen

Der langjährige Bürgerkrieg in Angola hinterliess eine starke Kontaminierung des Landes mit Minen und Kampfmittelrückständen. Trotz grosser Fortschritte bei der Räumung sind vor allem ländliche, unterentwickelte Regionen nach wie vor stark durch Minen belastet. Der Projektantrag betrifft die Weiterführung eines bereits unterstützten Projektes und beinhaltet die Übernahme der personellen und operationellen Kosten eines neunköpfigen Frauen­teams. In den zwölf Monaten Projektlaufzeit werden in der Provinz Benguela 46’000 Quadratmeter Land von Minen geräumt, die derzeit den Zugang zu produktivem Ackerland und Wasser sowie die Entwicklung von Wohnraum und Infra­struktur behindern. Das Projekt fördert die Sicherheit der ländlichen Bevölkerung in ihren Lebens­räumen sowie eine nachhaltige Verbesserung der Lebens­grundlagen durch die Nutzung der Flächen für Landwirtschaft und Viehhaltung. Darüber hinaus erfolgt durch die Ausbildung und Beschäftigung von Frauen aus minenbetroffenen Regionen eine direkte Einkommensförderung.

50’000 Franken für das Projekt «Madagaskar – Armutsbekämpfung und Verbesserung des Wohlergehens», Madagaskar, Projektantrag Save the Children Schweiz

Im Süden Madagaskars herrscht eine grosse Ernährungsunsicherheit, wobei die Lage in der Region Ambovombe Androy besonders prekär ist. Über 500'000 Menschen leiden unter gravierendem Hunger, was auf ausfallende Regenperioden, fehlende Landwirtschaftsgüter und Viehkrankheiten zurückzuführen ist. Insbesondere Kinder sind von diesen Umständen betroffen, vielen bleibt zudem der Schulbesuch aufgrund von Arbeit, Heirat oder fehlender Geburtsurkunden verwehrt. Das Projekt verfolgt das Ziel, die Armutssituation dieser Kinder zu mindern und die Wider­standskraft der Gemeinde Andragnanivo gegenüber Naturkatastrophen zu stärken. Die Projekt­aktivitäten beinhalten den Aufbau von Spar- und Darlehensverbänden als wirtschaftliches Auffang­netz und die Schulung der Bevölkerung in den Bereichen Ernährung von Klein­kindern, Erkennung von Mangelernährung sowie nachhaltiger und widerstandsfähiger Landwirtschaft. Zusätzlich wird eine Kampagne zur Wichtigkeit von Geburtsurkunden inklusive Registrierungsmöglichkeit mit den zuständigen Behörden durchgeführt. Direkt begünstigt werden rund 6'800 Personen, darunter 5'218 Kinder.

25’000 Franken für das Projekt «Stärkung von 8 Gesundheitseinrichtungen im Osten der D.R. Kongo im Bereich Wasser, sanitäre Anlagen und Hygiene», Kongo, Republik, Projektantrag Medair

Die Demokratische Republik Kongo ist von jahrelangen Konflikten, Missständen in der Verwaltung und einer schwachen Infrastruktur gezeichnet. Die vorherrschende Wasserknappheit verschärft die Situation. Grundlegende Hygienemassnahmen in den Gesundheitseinrichtungen können nicht eingehalten werden und erhöhen das Risiko von Infektionen und Krankheiten für die lokale Bevölkerung. Der Umgang mit Epidemien ist besonders problematisch, weshalb das Projekt in den Provinzen Ituri und Nord Kivu acht Gesundheitseinrichtungen mit angemessener Wasser­infra­struktur ausstattet und WASH-Standards einführt. Ziel ist es, die Verbreitung von Krankheiten zu vermindern und die hohe Sterberate der Lokalbevölkerung zu senken. Um die langfristige Instand­haltung der bereitgestellten Wasserinfrastruktur zu gewährleisten, wird zudem das lokale Klinik­personal geschult. Von den Projektaktivitäten profitiert die gesamte Einzugsbevölkerung, was jährlich rund 60'000 Personen entspricht.

50’000 Franken für das Projekt «Zugang zur Geburtshilfe und psycho­sozialer Unterstützung für Frauen in ländlichen Gebieten der Provinz Laghman», Afghanistan, Projektantrag Women's Hope International

Die Müttersterblichkeitsrate in Afghanistan gilt als eine der höchsten der Welt. Schwangere Frauen benötigen dringend grundlegende und lebensrettende Gesundheitsdienste. Das Projekt unterstützt Schwangere dabei, Gesundheitseinrichtungen zu erreichen und verbessert die bestehende Infra­struktur. Zusätzlich verfolgt das Projekt einen psychosozialen Ansatz, um das psychische Wohlergehen der Frauen und eine gesunde Entwicklung für Neugeborene sicherzustellen. Hebammen und Community Health Workers werden diesbezüglich weitergebildet. Hebammen erhalten darüber hinaus eine Ausbildung in geburtshilflicher Nothilfe. Direkt begünstigt werden ca. 2’000 schwangere Frauen und ebenso viele Neugeborene, indirekt werden ca. 14'500 Personen aus den entsprechenden Gemeinschaften unterstützt.

40’000 Franken für das Projekt «Vorschulbildung gegen Bildungslücken: Ganzheitliche Förderung von Kindern in Honduras», Honduras, Projekt­antrag Vivamos Mejor

Kinder in Honduras haben schlechte Startchancen auf eine erfolgreiche Schulausbildung. Das öffentliche Bildungssystem kämpft mit vielen Qualitätsproblemen, insbesondere im Vorschul­bereich und in marginalisierten ländlichen Gebieten. Die durch die Pandemiebekämpfung bedingten Schulschliessungen haben das Problem weiter verschärft. Das Projekt stellt das Recht auf Bildung und die Bildungschancen von 6’000 Kindern im ländlichen Honduras wieder her. Es sorgt dafür, dass Kinder im Vorschulalter unter Einhaltung der nötigen Hygienemassnahmen wieder Kindergärten besuchen und dort gefördert werden. Nach dem Motto «build back better» verbessert das Projekt gezielt die Qualität der Vorschulbetreuung im Projektgebiet durch methodisch-didaktische Ausbildung der Lehrpersonen und kleine Infrastrukturverbesserungen. Dazu arbeitet das Projektteam von Beginn weg aktiv mit dem Bildungsministerium und dessen operativen Einheiten auf Gemeindeebene zusammen. Direkt begünstigt werden rund 6‘000 Kinder, die in 300 Vorschulzentren einen gesicherten Zugang zu einer angemessenen Vorschulbildung erhalten.

30’000 Franken für das Projekt «Gemeinsam stark für Suizidprävention, Provinz Gandaki / Distrikte Kaski und Lamjung», Nepal, Projektantrag CBM Christoffel Blindenmission

Suizid ist die häufigste Todesursache bei Frauen zwischen 15 und 49 Jahren und die zweithäufigste Todesursache bei Jugendlichen in Nepal, weshalb die Thematik ein grosses Anliegen der öffentlichen Gesundheit darstellt. Der Fokus des Projektes liegt auf der Stärkung der Regierung und des öffentlichen Gesundheitswesens, um sich der Thematik bewusst zu werden und entsprechend zu handeln. Richtlinien und Gesundheitspläne sollen psychische Gesundheit und Suizidprävention aufnehmen und den Zugang zu Suizidmittel verringern. Ausserdem werden den Menschen, welche unter Suizidgedanken leiden, entsprechende Dienste angeboten. Gleichzeitig soll die Gesellschaft sensibilisiert werden, um Stigmatisierung und Barrieren zu bekämpfen. Es handelt sich dabei um eine multisektorale Zusammenarbeit mit Einbezug und Engagement der Medien und der Gemeinden. In Zusammenarbeit mit 60 Beschäftigten im öffentlichen Gesundheits­wesen, 100 Personen aus dem Sicherheitsbereich, 120 Lehrkräften, 200 weiblichen Freiwilligen, 22 Mitgliedern von inklusiven Komitees, 200 Gemeindemitgliedern und mindestens 50 Medien­schaffenden sollen insgesamt 30 % der Gesamtbevölkerung (28,8 Millionen Menschen) erreicht werden.

40’000 Franken für das Projekt «Projekt für den Bau von Wasser­versorgungssystemen, Aufforstung und Verbesserung der Hygiene im Dorf Bedasy, ländliche Gemeinde Ambatomanjaka, Region Itasy», Madagaskar, Projektantrag Nouvelle Planète

Der Projektstandort in Bedasy verfügt über eine Wasserversorgung, die 13 Zapfstellen umfasst. Ansonsten gibt es für die 2’686 Einwohner der ländlichen Gemeinde Ambatomanjaka keinen weiteren Zugang zu Trinkwasser. Das Projekt verfolgt das Ziel, den Zugang zu Trinkwasser für den täglichen Bedarf der Dorfbewohner zu erleichtern und insgesamt eine Verbesserung der Lebens­situation der Dorfbewohner herbeizuführen. Drei Wasserversorgungsnetze mit 28 Zapfstellen sowie WASH-Sanitäranlagen werden gebaut und weitere kleine Infrastrukturprojekte umgesetzt. Insbesondere für junge Frauen bedeutet das Weg- und Zeitersparnisse beim Wasser­holen, was die Schulabsenzen reduziert. Zudem kann die Verbreitung von Krankheiten durch unsauberes Wasser vermindert werden. Direkt begünstigt sind die 2'686 Einwohner, die sich auf die sieben Weiler des Dorfes Bedasy verteilen sowie 287 Schülerinnen und Schüler der Grund­schule und der Sekundarschule.

27’000 Franken für das Projekt «Hemaia – Schutz », Palästina, Projekt­antrag Christlicher Friedensdienst

Laut einer 2019 veröffentlichten Studie des Palästinensischen Zentralbüros für Statistik erlebten 37.5 % der verheirateten Frauen in Gaza eine Form von sexueller, physischer oder psychischer Gewalt. Nur die wenigsten gewaltbetroffenen Frauen finden Hilfe. Hinzu kommt ein durch Gewalt und Militarismus geprägtes Umfeld und der Mangel an psychosozialer Unterstützung, welche die Gewaltbereitschaft innerhalb der Familien verstärkt. Das Frauenzentrum Hayat verfolgt das Ziel, gewaltbetroffenen Frauen und Mädchen im Gazastreifen Schutz zu bieten und ermöglicht ihnen Zugang zu Informations- und Unterstützungsangeboten. Ausserdem wird die Öffentlichkeit und verschiedene Institutionen zu geschlechtsspezifischer Gewalt sensibilisiert. Im Mittelpunkt des Projekts steht eine ganzheitliche und bedürfnisorientierte psychosoziale, ökonomische sowie juristische Begleitung. Dabei werden die betroffenen Frauen einerseits individuell betreut, anderer­seits das soziale Umfeld miteinbezogen. Direkt begünstigt sind zehn Frauen, die von geschlechts­spezifischer Gewalt betroffen sind und Schutz im Hayat Zentrum erhalten, 100 Frauen in Beratungssitzungen sowie 400 Jugendliche, die sich gegen geschlechtsspezifische Gewalt einsetzen.

30’000 Franken für das Projekt «Trinkwasserversorgung ab Quelle für das Dorf Ixtenam mit 375 Haushaltungen», Guatemala, Projektantrag PRO INDÍGENA

Die Gemeinde Ixtenam liegt in den Bergen der Cuchumatanes und hat 2‘000 Einwohnerinnen und Einwohner, die den Maya angehören. Die aktuelle Quellfassung der Gemeinde liegt ausserhalb des Dorfes und bietet genügend Kapazität, um die Gemeinde während des ganzen Jahres mit Wasser zu versorgen. Jedoch fehlt eine Speichermöglichkeit, weshalb ein grosser Teil des Wassers verloren geht. Ziel des Projekts ist es deshalb, gemeinsam mit der lokalen Bevölkerung ein neues Reservoir mit Verteilsystem zu bauen und die Wasserversorgung zu vereinfachen. Ab dem Reservoir sind drei Versorgungsleitungen in die Nähe des Dorfes geplant, wobei ein Wasser­hahn pro Haushalt vorgesehen ist. Mit dem Projekt werden die hygienischen Bedingungen verbessert und das Infektionsrisiko durch kontaminiertes Wasser gesenkt. Zudem fällt der beschwerliche Weg vom Dorf zur Wasserstelle weg. Direkt begünstigt durch das Trinkwasser- und Bewässerungsprojekt werden 375 Familien mit insgesamt 2‘000 Personen.

30’000 Franken für das Projekt «BEE-COME THE CHANGE: Apiculture durable et protection de la biodiversité en Syrie, Al-Bab, Gouvernorat d’Alep, Syria», Syrien, Projektantrag Mercy Hands Europe (MHEurope)

Vor dem Bürgerkrieg 2011 stellte die Bienenzucht im Bezirk Al-Bab einen traditionellen Wirtschafts­zweig dar. Imkerinnen und Imker konnten gut von ihrer Produktion leben. Nach Ausbruch des Krieges kam es jedoch zu einem grossflächigen Zusammenbruch der lokalen Wirtschaft und einem starken Rückgang der Honigproduktion. Im Rahmen des Projektes soll durch das Anpflanzen von Blütenpflanzen die Biodiversität der Region gesteigert und die wirtschaftliche Lebensgrundlage von 300 Landwirtinnen und Landwirten verbessert werden. Ausserdem wird ein Zentrum für künstliche Befruchtung von Bienenköniginnen eingerichtet, um die Bienenzucht nachhaltig zu gewährleisten. Direkt begünstigt werden 100 syrische Imkerinnen und Imker, die eine geeignete Ausrüstung erhalten, darunter 50 Auszubildende, die eine Schulung zur Stärkung ihrer Fähigkeiten erhalten sowie 300 lokale Landwirtinnen und Landwirten.

20’000 Franken für das Projekt «MamaKuku 2.0», Tansania, Projektantrag R. Geigy-Stiftung c/o Schweizerisches Tropen- und Public Health-Institut (Swiss TPH)

Die Hühnerzucht ist im südlichen Teil Tansanias beliebt, lässt sich diese Tätigkeit gut mit anderen familiären und wirtschaftlichen Verpflichtungen in Einklang bringen. Einheimische Hühner­rassen wachsen jedoch nur langsam und erliegen ohne Impfung meist früh verbreiteten Hühner­krankheiten. Das Projekt versucht auf der Basis einer langjährigen Zusammenarbeit mit bereits existierenden Frauengruppen die Lebensgrundlage der ländlichen Bevölkerung im Kilombero Valley zu verbessern. Im Zentrum steht die biologische Aufzucht, der Verkauf und die Verwertung lokaler Dorfhühner. Dabei greift das Projekt auf lokales Expertenwissen und empfohlene Züchtungen zurück. Die Frauengruppen können unter hygienischen Bedingungen aufgezogene und resistente Hühner beziehen, diese als Freilandhühner halten und bei Bedarf zu einem Mehr­wert an Zwischenhändler verkaufen. Die Finanzierung und Verteilung der Hühner organisieren die Frauengruppen über ihre Spar- und Kreditvereine. Damit werden der Zugang zu Hühnern und zum Wissen über die Hühnerhaltung verbessert und eine wichtige, zusätzliche Einkommensquelle erschlossen. Direkt Begünstigte sind rund 600 in Selbsthilfegruppen organisierte Frauen.

26’000 Franken für das Projekt «Ausbau des Sambhali-Bildungs­programmes in Jaisalmer», Indien, Projektantrag Sambhali Swiss

Mit einer Alphabetisierungsrate von 57.22 % weist die Wüstenstadt Jaisalmer eine der Tiefsten im indischen Bundesstaat Rajasthan aus. Ein Hauptgrund ist die hohe Abbruchquote der Kinder, welche unter anderem darauf zurückgeführt wird, dass sie häufig als Arbeitskraft einsetzt werden. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, betreibt das Projekt vier Schulungszentren. Diese dienen vormittags als Empowerment Center für Frauen und Mädchen und werden am Nachmittag als Primary Education Center für Kinder genutzt. Ziel ist es, den Mädchen den Erwerb grund­legender Lese-, Schreib- und Rechenkenntnisse zu vermitteln und Frauen anhand von Näh- und Stickkursen marktfähige, berufliche Fähigkeiten mitzugeben. Direkt begünstigt wurden seit 2013 rund 940 Frauen, die ihre Ausbildung im Nähen und Sticken abschliessen konnten sowie insgesamt 940 Kinder im Rahmen des Schulstipendienprogrammes. Zudem bot die Nirbhaya Helpline bisher 13‘398 Anruferinnen Unterstützung.

24’000 Franken für das Projekt «Integrale Behandlung von neurologischen Entwicklungsstörungen», Kuba, Projektantrag mediCuba-Suisse

In Kuba wird die Zahl der Kinder, die unter einer kognitiven Beeinträchtigung leiden, auf rund 34’500 geschätzt. Angesichts der Schwierigkeiten bei der Erkennung einer Beeinträchtigung hat das kubanische Gesundheitsministerium zu grösseren Anstrengungen bei der Früherkennung, Diagnose und Intervention aufgerufen. Das Projekt stattet fünf Gesundheitseinrichtungen mit qualifiziertem Personal und den materiellen Voraussetzungen für eine integrale und frühzeitige Betreuung von pädiatrischen Patientinnen und Patienten mit neurologischen Entwicklungs­störungen aus. Um eine verbesserte Diagnose und abgestimmte Therapiemodelle zu ermöglichen, werden zudem landesweit einheitliche Skalen und Assessmenttests eingeführt. Anhand von Schulungen und Workshops werden 432 Fachkräfte ausgebildet und insgesamt rund 13'000 Kinder und Jugendliche mit kognitiven Beeinträchtigung direkt begünstigt.

20’000 Franken für das Projekt «Unterstützungsgesuch für das Programm Konika – Kindergarten und Night Shelter für Kinder von Sexarbeiterinnen in Kolkata, Indien», Indien, Projektantrag Stiftung Calcutta Project Basel

Die Stiftung Calcutta Project Basel wird seit 1991 von Studierenden der Universität Basel ehren­amtlich geleitet. Das Konika Kindergarten und Night Shelter-Projekt befindet sich am Rande des Sonagachi-Viertels in Kolkata, dem grössten Rotlichtbezirk Indiens. Das Projekt verfolgt das Ziel, die Zukunft der Kinder von Sexarbeiterinnen zu verbessern und Armut sowie Stigmatisierung zu bekämpfen. Während den Arbeitsstunden ihrer Mütter werden die Kinder ungeachtet ihrer Religion und Herkunft aufgenommen und ihnen an sechs Tagen pro Woche einen Zufluchtsort und reich­haltige Mahlzeiten geboten. Das Gesundheitsbewusstsein der Kinder wird durch Veranstaltungen und Spiele sowie regelmässigen Gesundheits-Check-ups gefördert. In Zusammenarbeit mit lokalen Schulen werden ausserdem die schulischen Perspektiven der Kinder durch Aufgabenhilfe verbessert. Direkt begünstigt werden 15 Kinder und Jugendliche, die regelmässig den Konika Night Shelter besuchen sowie 30 Kinder, die einen Platz im Kindergarten erhalten.

15’000 Franken für das Projekt «Workshops zur Prävention von geschlechtsspezifischer Gewalt in Schulen in Palästina», Israel, Projekt­antrag Fondation Surgir

Der Nahostkonflikt zwischen Israel und Palästina hat verheerende Auswirkungen auf die lokale Bevölkerung. Zudem sind gemäss UNICEF 89 % der Kinder Opfer von psychischer und 74 % von physischer Gewalt in der Familie. Auch in der Schule ist psychische, körperliche und sexuelle Gewalt häufig, sei es von Seiten der Erziehungsteams oder unter den Kindern und Jugendlichen. Das Programm verfolgt deshalb das Ziel, die palästinensische Gesellschaft durch die Organisation von Workshops in Schulen im Westjordanland für geschlechtsspezifische Gewalt zu sensibilisieren. Ziel der Workshops ist es, Verhaltensänderung durch Aufklärung herbeizurufen und ein Verständnis für verschiedene Formen geschlechtsspezifischer Gewalt und ihren Folgen zu schaffen. Es werden ausserdem verschiedene Dienste zur Betreuung von Gewaltopfern angeboten, insbesondere in Form einer Telefonseelsorge. Durch die Projektaktivitäten wurden innerhalb der letzten zwei Jahre 1’332 Kinder, 175 Eltern, 147 Lehrpersonen und 34 Freiwillige direkt begünstigt, sowie 30'886 Menschen anhand der Telefonhotline Unterstützung geboten.

15’000 Franken für das Projekt «Brésil: accès à la justice 2024-25», Brasilien, Projektantrag Association pour la prévention de la torture (APT)

In Brasilien wurden im ersten Halbjahr 2023 mehr als 15’000 Fälle von polizeilichem Missbrauch von Häftlingen gemeldet. Die Mehrheit der Opfer sind Brasilianerinnen und Brasilianer afrikanischer Abstammung. Mit dem Projekt verfolgt APT das Ziel, eine Änderung der Praktiken in den Gerichten voranzutreiben, um eine Verbesserung der Rechte von Häftlingen in den ersten Stunden der Haft durchzusetzen. Darüber hinaus will das Projekt eine zivile Aufsicht über das Strafrechtssystem ermöglichen und die Transparenz der Gerichtsarbeit erhöhen. Anhand der Überwachung von Haft­anhörungen in den Amtsgerichten der Bundesstaaten Rondonia und Minas Gerais wird die Einhaltung der Grundrechte sichergestellt und Daten über die Gefährdung von Gefangenen gesammelt, Diese sind auf andere Weise nur schwer zu erheben. Die Anzahl der direkt Begünstigten ist unklar, jedoch werden vor allem Minderheitsgruppen wie LGBTQI+-Personen geschützt, die unverhältnismässig stark von Polizeigewalt betroffen sind.

6’000 Franken für das Projekt «Internat für blinde und mehrfach behinderte Kinder und ältere Menschen», Kongo, Republik, Projektantrag Verein DarsiLaMano

Die demokratische Republik Kongo gehört zu den ärmsten Ländern der Welt. Formal ist eine Grundbildung seit den 1960er Jahren im Gesetz verankert und von der ersten bis zur sechsten Klasse kostenlos, faktisch ist ein öffentliches Bildungssystem jedoch kaum existent. Die meisten Schulen erhalten keine staatliche Unterstützung. Menschen mit physischer oder psychischer Beeinträchtigung sind besonders von Armut und der fehlenden Infrastruktur betroffen. Das Projekt zielt deshalb spezifisch auf eine sozialpädagogische und wirtschaftliche Wiedereingliederung blinder Kinder ab, um deren Lebensbedingungen durch Unterstützung und Betreuung zu verbessern. Auch erblindete Erwachsene erhalten Beistand durch Alphabetisierungsprojekte und medizinischer Unterstützung. In der Blindenschule der AVA werden insgesamt 19 Kinder direkt begünstigt und ihnen eine Ausbildungsmöglichkeit geboten, um allenfalls in eine öffentliche Schule integriert zu werden.

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