Bewilligungen 2019

Bewilligungen März 2019

50‘000 Franken für das Projekt „Perspektiven für Kinder und Jugendliche, Phase 2“, Region Maradi, Niger
Stiftung SOS-Kinderdorf Schweiz

Maradi ist die Provinzhauptstadt der gleichnamigen Region und drittgrösste Stadt des Landes Niger. Der Zugang zur Basisgesundheitsversorgung ist nicht gegeben. 59% der Kinder unter fünf Jahren leiden an chronischer Mangelernährung. Im Sinne der Hilfe zur Selbsthilfe werden Eltern zum Thema Erziehung und Kinderrechte geschult und die Kinder und Jugendlichen gleichzeitig über ihre Rechte und Pflichten aufgeklärt. Damit wurden in den ersten drei Jahren bereits gute Fortschritte erzielt. In einer zweiten Implementierungsphase werden Bewohnerinnen und Bewohner, darunter Kinder und Jugendliche, traditionelle und religiöse Führer sowie staatliche Verantwortliche, miteinbezogen. So werden mit den einzelnen Familien Pläne zur Einkommensförderung erarbeitet und Weiterbildungen zur Verbesserung ihrer Lebensumstände angeboten. Um die Schulabbruchrate zu verringern, erhalten Lehrkräfte an fünf lokalen Schulen Weiterbildungen zur Verbesserung ihrer Unterrichtsmethodik. Jugendliche ohne Schulabschluss erhalten zudem die Möglichkeit, in Berufsbildungszentren ein praktisches Handwerk zu erlernen.

60‘000 Franken für das Projekt „Tabu Menstruation – das Schweigen brechen“, Präfektur Kpélé, Togo und Provinz Yatenga, Burkina Faso
IAMANEH Schweiz

Viele Mädchen in Westafrika gehen während ihrer Menstruation nicht zur Schule, durchschnittlich fehlen sie einen bis drei Tage im Monat. Des Weiteren kommen viele nicht mit den Problemen der Menstruation zurecht. Es gibt keine sanitäre Einrichtungen und keine getrennten Einrichtungen, wo die Mädchen ungestört ihre Binden wechseln können. Zielgruppe des Projektes sind Jugendliche, Mädchen aus Grund- und Sekundarschulen sowie Frauen im gebärfähigen Alter aus den Gemeinden Ouahigouya und Ziniaré in Burkina Faso und der Präfektur Kpélé in Togo. Rund 3‘600 Frauen sollen durch eine verbesserte Menstruationshygiene mittels Sensibilisierung und praktischen Hilfsmitteln mehr Bewegungsfreiheit und uneingeschränkten Zugang zu den Bildungsangeboten erhalten.

20‘000 Franken für das Projekt „Gesundheitsförderung für die Bergbevölkerung in Nepal“, Distrikt Humla, Nepal
RIDS Switzerland

Syada ist ein Bergdorf auf 2‘727 m Höhe in Humla, einem abgelegenen Distrikt im Nordwesten von Nepal, unweit der Grenze zu Tibet in China. Etwa 1‘300 Menschen, alles Bauern, leben in 210 Familien unter kargen Bedingungen vom kleinen Ertrag ihrer Felder und vom Sammeln von seltenen Kräutern im Hochgebirge. Vom Verkauf können sie kaum leben. Die Dorfinfrastruktur ist in einem desolaten Zustand. Die Dorfbevölkerung hat zusammen mit RIDS in den letzten Jahren begonnen, eine rudimentäre Infrastruktur aufzubauen. Im nächsten Schritt werden 35 weitere Familien dabei unterstützt, ihre Lebensbedingung durch den Bau eines Trinkwassersystems und Latrinen sowie dem Einbau von rauchfreien Metallöfen zu verbessern. Insgesamt sind etwa 50 Familienmitglieder und Hilfskräfte am Bau im Dorf beteiligt und erwerben dabei das Know-How und praktische Training für den fachgerechten Unterhalt und Betrieb der Infrastrukturen.

35‘000 Franken für das Projekt „Wirtschaftsförderung durch Reisproduk-tion“, Region Savalou und Departement Collines, Benin
Brücke Le Pont

Benin gehört zu den 25 ärmsten Ländern der Welt. Viele Menschen leiden unter Mangelernährung. Reispflanzen gehören zu den meistverwendeten Getreidearten. Oft fehlt es bei der Verarbeitung jedoch an Wissen und technischer Ausrüstung, um Reis herstellen zu können. Das Projekt setzt an verschiedenen Punkten der Wertschöpfungskette an. Insgesamt sind rund 4‘000 Reisproduzentinnen und -produzenten direkt durch das Projekt begünstigt. Die Reisbauerinnen und Reisbauern sollen Zugang zu Wasser, qualitativ gutem Saatgut und Dünger sowie Vermarktungsinfrastrukturen erhalten. Sie werden in Kontaktgruppen im Reisanbau und der Herstellung von gedämpftem Reis geschult. Mit der Einführung von Modellgeschäftsverträgen unter den Akteuren wird die Geschäftsbeziehung intensiviert und der Zugang zum Markt verbessert. Das Projekt ist so ausgelegt, dass es in absehbarer Zeit von den Begünstigten selbst organisiert und weitergeführt werden kann, um eine nachhaltige Veränderung für alle Beteiligten zu erzielen.

60‘000 Franken für das Projekt „Gesundheitsvorsorge durch Zugang zu Wasser und sanitären Anlagen in der Gemeinde Soucoucoutane“, Landgemeine Soucoucoutane, Niger
SWISSAID

Die Landgemeinde Soucoucoutane im Süden Nigers umfasst 27 Dorfgemeinschaften mit einer Gesamtbevölkerung von 55‘000 Menschen, die hauptsächlich von der Land- und Weidewirtschaft leben. Die Trinkwasserversorgung stellt für die Landgemeinde eine grosse Herausforderung dar. Hier verfügen 45% der Bevölkerung über keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Zur Verbesserung der prekären Lebensbedingungen wird die Gemeinde Soucoucoutane bei der Konstruktion neuer Trinkwasserversorgungsanlagen und dem Bau von sanitären Einrichtungen unterstützt. Dadurch erhalten rund 5‘000 Menschen direkten Zugang zu sauberem Trinkwasser. Zur Erhöhung des Organisationsgrades und der Handlungsfähigkeit der Dorfgemeinschaften werden die Verwaltungseinheiten und die lokalen Komitees darin ausgebildet, den Betrieb und den Unterhalt der Wasserversorgungssysteme sicherzustellen. Zudem wird die Bevölkerung mittels Kampagnen und Aufklärungsarbeit in den Themen Hygiene und Gesundheit sowie Schutz der Wasserressourcen sensibilisiert.

20‘000 Franken für das Projekt „Medizinische Hilfe für Notleidende im Spital Nilphamari“, Distrikt Nilphamari, Bangladesch
Lepra-Mission Schweiz

Der Distrikt Nilphamari im Norden Bangladeschs ist eine der ärmsten Regionen des Landes. Die meisten Bewohner sind  landlose Feldarbeiter oder Tagelöhner. Wird bei ihnen Lepra sichtbar, laufen sie Gefahr, von ihrer Umgebung zurückgewiesen zu werden und ihre Arbeit zu verlieren. Es sind genau diese Befürchtungen, die viele abhalten, sich in ärztliche Behandlung zu begeben. Im Spital im Distrikt Nilphamari werden jährlich rund 200 Operationen durchgeführt. Insgesamt konnten 2017 rund 16‘418 Menschen medizinisch versorgt werden. Ziel des Projektes ist es, Notleidende Leprakranke und behinderte Menschen in Zusammenarbeit mit dem lokalen Spital gesundheitlich zu versorgen und ihre Eigenständigkeiten zu fördern. Dies geschieht durch spezialisierte Behandlungen von Lepra-Komplikationen, medizinische Versorgung der Gesamtbevöl-kerung (für mittellose Patienten) sowie durch die medizinische Weiterbildung der lokalen Lepra-Service-Akteuren.

40‘000 Franken für das Projekt „Für ein Leben ohne Gewalt“, La Paz, Cochabamba, Sucre, Potosí und Santa Cruz, Bolivien
INTERTEAM

In Bolivien sind rund 70% der Kinder und Jugendlichen in der Schule und/oder Familie und mindestens 50% der Frauen von (häuslicher) Gewalt und/oder sexuellem Missbrauch betroffen. Die Ursachen sind vielfältig: Durch die Abwanderung und Modernisierungsprozesse löst sich der familiäre und soziale Zusammenhalt auf, wodurch Werte und Schutzmechanismen zusätzlich geschwächt werden. Auch sind die meisten Menschen in einer patriarchalen Kultur aufgewachsen, in der Frauen dem Diktat von Männern und Kinder dem von Erwachsenen unterworfen sind. Hauptzielgruppen dieses Projektes sind von Gewalt betroffene Frauen, Jugendliche und Kinder aus besonders armen Bevölkerungsschichten in den Städten La Paz, Cochabambam Sucre, Potosí und Santa Cruz, welche durch Schulung von Fachpersonal in staatlichen Einrichtungen sowie dem Einsatz von Freiwilligen professionelle Betreuung erhalten. Zusätzliche Präventionsarbeit in ihren Wohnvierteln sowie verständliche Handreichung sollen zusätzlichen Schutz und die Möglichkeit bieten, dem Gewaltzyklus entrinnen zu können.

50‘000 Franken für das Projekt „One Health am Horn von Afrika“, Bezirk Isiolo, Kenia, und Bezirk Adadle Woreda, Äthiopien
Biovision-Stiftung für ökologische Entwicklung

Die Horn of Afrika Region, genauer im Bezirk Isiolo (Nordost-Kenia) und Adadle Woreda in Somale State (Äthiopien), ist geprägt von Armut, Trockenheit und interethischen Konflikten. Die Bevölkerung (mehrheitlich Viehhirten) ist vielerlei Gefahren ausgesetzt: Dürren, Mangelernährung und Krankheiten, welche sowohl die Menschen als auch ihre Nutztiere befallen. Da die Hirten von ihren Rindern, Schafen, Ziegen, Kamelen und Eseln leben, bergen diese Krankheiten ein erhöhtes Risiko. Zu den geplanten Projektmassnahmen gehört das Ausbilden von Personen aus Viehhirtengemeinschaften, welche ihr Wissen über Krankheiten, deren Bekämpfung und den Schutz davor ihren Gemeinschaften weitervermitteln. Zusätzlich wird ein Überwachungssystem eingerichtet, welches Meldungen über Krankheiten bei Menschen als auch Tieren an einem Ort zentral sammelt und bei Gefahr einer Epidemie frühzeitig Massnahmen anzeigt. Zusätzlich wird ein Informationssystem für Viehhirten aufgebaut, welches in Trockenzeiten Daten über verfügbares Weideland sammelt und diese für Viehhirten zugänglich macht.

30‘000 Franken für das Projekt „Des soins accessibles à tous“, Provinz Mahajanga und Hauptstadt Antanarivo, Madagaskar
Pharmaciens Sans Frontières Suisse

Madagaskar gehört zu den ärmsten Ländern der Welt. Innerhalb des Landes gibt es sehr grosse Lücken in der Strasseninfrastruktur. Durch diese sind immer noch viele ländliche Gebiete stark  isoliert und abgelegen und haben keinen Zugang zu einer adäquaten Gesundheitsversorgung. Hauptziele des Projektes sind, den Zugang zu qualitativ hochwertigen Medikamenten der Bevölkerung in der Stadt Mahajanga zu ermöglichen sowie die Erreichbarkeit der lokalen Gesundheitszentren zu verbessern. Zudem wird das medizinische Personal in den Gesundheitszentren weitergebildet und soll sichergestellt werden, dass die Generikamedikamente qualitativ sowie quantitativ verfügbar sind. Des Weiteren werden Pharmaziestudentinnen und -studenten der Universität in Ananarivo in Zusammenarbeit mit der Universität Lausanne ausgebildet und damit  Fachwissen an die nächste Generation vermittelt.

50‘000 Franken für das Projekt „Gesundheit für Mutter und Kind durch Stärkung von Bürgerinitiativen“, Region Somali, Äthiopien
Women’s Hope International

In der stark vernachlässigten, unterversorgten Somali-Region sind für werdende Mütter qualitative Gesundheitsdienste während der Schwangerschaft kaum zugänglich. Die Mütter- und Säuglingssterblichkeitsraten sind sehr hoch – dies auch im Vergleich mit anderen Landesteilen Äthiopiens. Hauptziel des Projektes ist es, die Gesundheit von Müttern und Säuglingen der Doolo-Zone in der äthiopischen Region Somali signifikant zu verbessern. Das Projekt initiiert und fördert insbesondere lokale Initiativen der Gemeinschaften, damit werdende Mütter und Neugeborene gesundheitlich besser versorgt werden. Unter anderem erwerben schwangere Frauen und ihre Familien in partizipativen Heimtrainings lebensrettende Fähigkeiten, um zukünftig während Schwangerschaft, Geburt und im Wochenbett gesundheitsgefährdende Situationen rechtzeitig zu erkennen und reagieren zu können. Zusätzlich wird in Zusammenarbeit mit staatlichen Gesundheitseinrichtungen die Qualität der Dienste nachhaltig gesteigert. Dies geschieht durch Schulungen und Weiterbildungen der Gesundheitskräfte und Aufwertung der Infrastrukturen der Gesundheitszentren (u.a. Wasserversorgung, Solarpanels).

50‘000 Franken für das Projekt „Berufskompetenzen für junge Erwachsene und Jungunternehmerinnen“, Viktoriaseegegend, Uganda
Swisscontact

Uganda mit seiner jungen Bevölkerung muss jährlich Tausenden von Jugendlichen den Einstieg in den Arbeitsmarkt ermöglichen. In diesem Projekt erhalten junge arbeitslose Erwachsene aus der besonders von Armut betroffenen Viktoriaseegegend Zugang zu einer Berufsbildung. Zur Übergangserleichterung der jungen Erwachsenen von der Arbeitslosigkeit in die Arbeitswelt stützt sich das Projekt auf die Interessen und Anreize beider Marktseiten: Dies sind einerseits die arbeitssuchenden jungen Erwachsenen, andererseits Unternehmen in wachsenden Sektoren (Tourismus, Landwirtschaft und Bauwesen), denen es an Arbeitskräften mangelt. Die in Lerngruppen unterteilten jungen Erwachsenen werden anhand von Partnerschaftsmodellen an Unternehmen vermittelt und dort in praktischen wie auch in theoretischen Belangen ausgebildet. Dank der Ausbildung können sie ihre Lebensumstände verbessern und ihre Familien unterstützen. Insgesamt profitieren rund 2‘900 junge Erwachsene und erhalten rund 450 Kleinunternehmen zusätzliche Arbeitskräfte.

20‘000 Franken für das Projekt „Fortsetzung der Weiterbildung von medizinischem Personal“, Provinzen Thai Binh, Quang Ngai, Ha Giang, Hau Giang und Gia Lai, Vietnam
Verein Leprahilfeplus Vietnam

Das nationale Programm zur Überwindung von Lepra hat in Vietnam in den letzten Jahrzehnten beachtliche Erfolge erreicht. Dadurch gehen vor allem beim jungen medizinischen Personal mehr und mehr die Kenntnisse über Lepra verloren und ist die nachhaltige Krankheitsbekämpfung gefährdet. Um neue Krankheitsfälle innert kurzer Frist sachkundig zu behandeln und die ansteckenden Krankheitsträger identifizieren zu können, braucht es das notwendige Wissen für eine Früherkennung. Nach erfolgreicher Durchführung von Weiterbildungen in zwei Provinzen wird das Programm nun auf fünf weitere Provinzen ausgedehnt. Die Begünstigten sind einerseits die Verantwortlichen für die dermatologische Versorgung in den fünf Provinzen Thai Binh, Quang Ngai, Ha Giang, Hau Giang und Gia Lai. Auch Ärztinnen und Ärzte sowie medizinisches Personal auf Distriktebene nehmen an der Weiterbildung teil, um so einen Wissenstransfer sicherstellen zu können. Bis zum völligen Verschwinden der Krankheit rechnen die Projektpartner vor Ort mit einem Horizont bis ca. 2030.

30‘000 Franken für das Projekt „Mitfinanzierung des Vereins DANAYA SO in Mali zur Unterstützung von Frauen im Sexgewerbe und deren Kinder – HIV/AIDS Prävention, Zugang zu Gesundheitsdiensten, Menschenrechte, Schul- und Berufsbildungsprojekt 2019 Bamako und Sikasso“, Städte Bamako und Sikasso, Mali
DANAYA SO

Im westafrikanischen Staat Mali zwingt die grassierende Armut viele Frauen zur Prostitution. DANAYA SO ist ein Verein in der Stadt Bamako und realisiert Aktivitäten zugunsten von Frauen im Sexgewerbe, minderjährigen Mädchen (13-16 Jahre alt) und ihren marginalisierten Kindern, welche unter prekären Bedingungen leben. Dies sind vor allem Frauen, die ihre Kunden auf der Strasse oder in Bars anwerben sowie Frauen aus Nachbarländern in den Bordellen. Im Rahmen des Projektes werden einerseits Sensibilisierungs- und Informationsveranstaltungen zu Gesundheitsthemen in Bars und Bordellen durchgeführt, andererseits werden den Frauen im Sexgewerbe wichtige Dienstleistungen vermittelt. Hierzu gehören insbesondere Gesundheitsdienste in Form von kostenlosen ärztlichen Konsultationen in öffentlichen Gesundheitszentren sowie die Subventionierung der vereinseigenen Krankenversicherung. Des Weiteren vergibt DANAYA SO Kleinkredite zur Finanzierung von Strassenkantinen, Stoff- und Seidenverkauf etc. Ebenso erleichtert der Verein den Frauen den Zugang zu administrativen Dokumenten, wie Identitätskarten und Geburtsurkunden für die Kinder und klärt sie über ihre zivilen Rechte und Pflichten auf. Schliesslich unterstützt der Verein die Einschulung der Kinder von Sexarbeiterinnen, beteiligt sich an den Schulkosten und begleitet die Kinder mit regelmässigen Hausbesuchen.

20‘000 Franken für das Projekt „Projet de Réinsertion socio-professionnelle de la jeune femme monoparentale“, Stadt Lomé, Togo
Association Épanouissement Mère-Enfant (E.M.E)

Obwohl die Armut in Togo leicht rückläufig ist, bleibt sie immer noch sehr weit verbreitet. Die Armutsgrenze bei Frauen und jungen Müttern ist weit höher als bei den Männern, da sie kaum Zugang zum Arbeitsmarkt haben. Das Sozialsystem des Landes kennt keine Sozialhilfe, weshalb sich die jungen Mütter, viele davon alleinerziehend, selbstversorgen müssen. Das Projekt unterstützt die soziale und berufliche Wiedereingliederung junger alleinerziehender Mütter in der Stadt Lomé. Die Hauptziele sind es, den Frauen den Zugang zu Schul- und Berufsbildung zu ermöglichen, Familien in der nachhaltigen Verbesserung ihrer Lebenssituation zu unterstützen und Frauen bei der Integration in die Erwerbstätigkeit zu fördern. Direkt begünstigt sind pro Jahr rund 100 junge Mütter, welche wieder in den Arbeitsmarkt eingegliedert werden und so ein Einkommen für sich und ihre Kinder generieren.

30‘000 Franken für das Projekt „Bildung statt Kinderarbeit“, Bezirk Namayingo, Uganda
TearFund Schweiz

Im Namayingo Bezirk im Südosten Ugandas ist die Armut gross. Klimatische Veränderungen lassen die Ernten schrumpfen und Familien kämpfen ums Überleben. Von den rund 215‘000 Einwohnern sind über die Hälfte unter 18 Jahre alt. Ihre Familien sind mittellos und sehen oft keine anderen Möglichkeiten, als ihre Kinder zur Arbeit statt zur Schule zu schicken. Die Einschulungsrate beträgt nur gerade 24% und 39% der Kinder zwischen zehn und 15 Jahren arbeiten als Tagelöhner in ungesicherten Goldminen. Die Arbeit in den Minen ist hart und gefährlich und hat schlimme Auswirkungen auf die Gesundheit und Entwicklung der Kinder. Die mangelnde Bildung führt zu einer weiteren Generation, die in der Armutsspirale gefangen bleibt. Das Ziel des Projektes ist es, die Kinderarbeit im Namayingo Bezirk zu reduzieren und gleichzeitig die Armutsspirale zu stoppen. Konkret werden rund 630 Kinder wieder in die Schulen integriert und lernen ihre Rechte kennen. Zudem werden 500 betroffene Familien im Bereich der Existenzsicherung geschult und für Kinderrechte sensibilisiert. Hierfür werden 350 Personen aus dem Bildungsbereich weitergebildet und in den Schulen eine kinderfreundliche und sichere Umgebung geschaffen. Zusätzlich werden rund 200 Behördenvertreter und die Minenkooperativen sensibilisiert. Mit neuen Gesetzen und Arbeitsverordnungen sollen die Rechte der Kinder nachhaltig geschützt und illegale Kinderarbeit verhindert werden.

20‘000 Franken für das Projekt „Implementation of a schoolbased health intervention programm to benefit marginalized children in Port Elizabeth“, Stadt Port Elizabeth, Südafrika
KaziBantu

In Südafrika stellen infektiöse übertragbare Krankheiten und verbreitete chronische Erkrankungen immer noch eine grosse Herausforderung dar. Vor allem benachteiligte Kinder haben ein erhöhtes Risiko für Ansteckungen und nicht behandelte Leiden. Ziel dieses Projektes ist es, mit einem  Interventionsprogramm die Situation für rund 1‘100 Primarschülerinnen und -schüler zu verbessern und die Erkenntnisse daraus an weitere Primarschulen in und um Port Elizabeth weiterzugeben. Dies geschieht in enger Zusammenarbeit mit der Nelson Mandela University sowie dem Schweizerischen Tropen und Public Health Institut vor Ort. So erhalten Primarschulen zweckmässiges Unterrichtsmaterial und werden in das schulbasierte Lernprogramm sportliche Aktivitäten und Sensibilisierungsarbeit in Ernährung und persönlicher Hygiene eingebunden.

60‘000 Franken für das Projekt „Psychische Gesundheit für alle in Burkina Faso, Phase 2“, Regionen Centre-Est, Sud-Ouest und Boucle du Mouhoun, Burkina Faso
Cristoffel Blindenmission

In Burkina Faso leben rund 20 Mio. Menschen, davon rund 43% unter der Armutsgrenze. Bestehende Lücken im Gesundheitswesen zeigen sich unter anderem in der Verbreitung von Malaria, HIV und anderen Infektionskrankheiten. Aber auch nicht übertragbare Krankheiten oder psychische Beeinträchtigungen spielen eine zunehmende Rolle in der Gesundheitspolitik des Landes. Ziel des Projektes in den drei Regionen Centre-Est, Sud-Ouest und Boucle du Mouhoun ist es, dass Menschen mit psychosozialen Behinderungen und Menschen, die Gefahr laufen, durch psychische Beeinträchtigungen behindert zu werden, ein würdiges Leben führen können. Dies geschieht einerseits durch die Stärkung der staatlichen Gesundheitsdienstleistungen, andererseits durch die Sensibilisierung der Bevölkerung hinsichtlich der Respektierung von Menschenrechten und -würde. Rund 3‘000 Personen mit psychosozialen und intellektuellen Behinderungen sind in diese Aktivitäten direkt eingebunden. Weitere 300‘000 Menschen werden während der Projektlaufzeit in den Gesundheitseinrichtungen konsultiert und erhalten eine Betreuung. Hierfür werden das Gesundheitspersonal spezifisch weitergebildet und wird das Wissen an die betroffenen Patientinnen und Patienten vermittelt und weitergegeben.

15‘000 Franken für das Projekt „Stärkung der Präventionsarbeit durch die Kontrolle der Virenlast bei Personen mit HIV-Infektion und die Mitarbeit dieser Personen im Präventionsprogramm“, Provinz Matanzas, Kuba
mediCuba-Suisse

Ende 2017 lebten 23‘383 Menschen mit HIV in Kuba. Jährlich stecken sich rund 1‘800 bis 2‘000 Personen mit dem Virus an, gut 80% davon sind Männer. In den Präventionszentren in den Bezirken der Provinz Matanzas  wird im Rahmen des Präventionsprogramms HIV/AIDS-STI mit Hilfe von Freiwilligen wichtige Präventionsarbeit geleistet. Dadurch erhalten Betroffene Zugang zu Beratung und werden durch die Sensibilisierung Schnelltests und Frühdiagnosen möglich. Ein weiteres Element sind die Kontrolle der Virenlast bei Personen mit HIV-Infektion und medizinische bzw. medikamentöse Behandlung. Damit wird erreicht, dass die HIV-Infizierten ihre Lebensqualität verbessern und dass weniger Neuansteckungen erfolgen. Direkt begünstigt sind rund 470 Personen mit HIV-Infektion in der Provinz Matanzas sowie ihre Angehörigen. Zudem werden 300 Personen mit HIV-Infektion aus angrenzenden Provinzen in die Virenlastkontrolle einbezogen. Im Rahmen der Sensibilisierungsarbeit werden rund 12‘300 Personen, darunter Männer aus den entsprechenden Milieus, das Personal der Präventionszentren sowie das medizinische Personal in den Bezirksspitälern, erreicht.

20‘000 Franken für das Projekt „Kontrollposten (Ausgangspunkt für Patrouillengänge von indigenen Waldhütern, unbewaffnet) zur Sicherung der überschriebenen Parzellen im Norden der Landforderung der Ayoreo-Totobiegosode im Chaco von Paraguay“, Region Chaco, Paraguay
Stiftung für indianische Gemeinschaften in Paraguay

Ayoreo-Totobiegosode ist eine indigene Volksgruppe, die in Nordwest-Paraguay und Südost-Bolivien lebt. Das Wort Totobiegosode bedeutet „Menschen vom Ort der Wildschweine“ und beschreibt die abgeschiedene Gruppe der Ayoreo. Die Totobiegosode sind Jäger und Sammler und meiden bis heute mehrheitlich den Kontakt zu Fremden. Seit über 20 Jahren wartet die Gemeinschaft der Totobiegosode auf die Erfüllung ihrer Landforderung durch die Regierung. Mit diesem Projekt soll die benachteiligte Volksgruppe unterstützt und ein Beitrag zum Erhalt ihrer Kultur geleistet werden. Die Stiftung hilft mit diesem Projekt den Bewohnern bei der Errichtung eines Kontrollpostens auf dem zugesprochenen Land, damit sie das Gebiet ohne Waffen sichern und vor Fremdeinwirkungen (wie z.B. Rodungen) schützen können. Neben dem Aufbau und der Einführung der Kontrollpostenarbeit soll für das Anliegen und die Erfüllung der Landforderung sensibilisiert werden. Zudem sollen die jüngeren Generationen des indigenen Volkes für einen Besuch in ihrer Heimat motiviert werden, damit sie diese kennenlernen und zum Schutz ihrer Kultur beitragen können.

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Bewilligungen September 2019

30‘000 Franken für das Projekt „Schule der zweiten Chance“, Regionen Niamey und Tillabéri, Niger
Enfants du Monde

Das Bildungssystem im Niger ist sehr schlecht. Mit den Schulen der zweiten Chance möchte man die Qualität des Bildungssystems verbessern und einen neuen Bildungsansatz einführen. Es sieht vor, in den zweisprachigen Schulen den Bildungsansatz der Textpädagogik einzuführen. Ziel des Projektes ist es, eine Grundbildung guter Qualität zur Vermittlung von relevanten Kenntnissen und Fähigkeiten zu schaffen und die Integration der Jugendlichen in den Arbeitsmarkt unter Berücksichtigung der Gleichheit der Geschlechter zu fördern. Die Schulen der zweiten Chance sind in die staatlichen Schulen integriert. Das Programm richtet sich an zwölf Lehrkräfte in den Schulen der zweiten Chance sowie 81 Lehrkräfte in den staatlichen Schulen. Konkret profitieren im Jahr 2019 475 Schülerinnen und Schüler vom Bildungsangebot der Schulen der zweiten Chance in Niamey und Tillabéri.

5‘000 Franken für das Projekt „Gesuch für einen Beitrag an ein Internat für blinde und mehrfach behinderte Kinder und ältere Menschen“, Stadt Uvira, Ost-Kongo
Verein Darsilamano

Die demokratische Republik Kongo gehört zu den ärmsten Ländern der Welt. Von den geschätzten 85 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern lebt die Mehrheit in grösster Armut. Ungefähr die Hälfte aller Kinder unter fünf Jahren ist unterernährt. Formal ist eine Grundbildung seit den 1960er Jahren im Gesetz verankert und von der ersten bis sechsten Klasse kostenlos, jedoch ist ein öffentliches Bildungssystem kaum existent. Die meisten Schulen erhalten keine staatliche Unterstützung mehr. Besonders betroffen sind von der fehlenden Infrastruktur Menschen mit Behinderungen. Ziel des Projektes ist es, Land zu erwerben und eine Blindenschule mit Internat und Garten zur Selbstversorgung zu errichten. 50 Blinde, mehrfach behinderte Kinder und alte Personen werden in Uvira von der Strasse geholt und können so in einer sicheren Umgebung leben und lernen.

30‘000 Franken für das Projekt „Medizinische und soziale Betreuung von nomakranken Kindern in Burkina Faso und im Niger“, Region Zinder, Niger und Provinz Kadiogo, Burkina Faso
Fondation Sentinelles

Die chronische Unterernährung in den beiden Ländern Burkina Faso und Niger bilden den Hauptgrund für die Noma-Erkrankung. Noma ist eine rasant fortschreitende Verwesungserkrankung und führt zu einer zentralen oder seitlichen Zerstörung und Entstellung des Gesichts und häufig zum Tod. Davon besonders betroffen sind Kinder, deren Immunabwehr geschwächt ist. Ziel des Projektes ist es, für rund 380 nomakranke Kinder im Niger und 100 Kinder in Burkina Faso die medizinische Versorgung und im Bedarfsfall Wiederherstellungsoperationen zu gewährleisten. Ein weiterer Schwerpunkt des Projekts ist die soziale Betreuung der betroffenen Kinder und ihrer Familien.

30‘000 Franken für das Projekt „Alphabetisierungsprogramm: Frauen stärken durch Bildung“, Region Puno, Peru
Mission 21

Im südandinen Peru ist unter den indigenen, quechuasprachigen Frauen die Analphabetenrate sehr hoch. Sie werden aufgrund ihres mangelnden Wissens in ihren Gemeinden und Familien nicht respektiert und haben keine Möglichkeit, sich an politischen Versammlungen zu beteiligen. Ziel des Projektes ist die Sprach- und Bildungsförderung für 100 quechuasprachige Bauernfrauen aus sechs Gemeinden im Distrikt Chupa. Ebenfalls wichtig sind die Bereiche Landwirtschaft und Existenzsicherung. Es findet regelmässiger Schulunterricht in Lerngruppen statt und die Frauen werden persönlich während des Lernprozesses von einer Lehrperson begleitet. Zudem gibt es gemeinsame soziale Aktivitäten und Anlässe, um den intergenerationellen Austausch zu fördern.

80‘000 Franken für das Projekt „Solarenergie für eine bessere medizinische Grundversorgung in 60 ländlichen Gesundheitszentren in Kamerun“, Regionen Centre, Est, Adamaoua, Littoral und Ouest, Kamerun
SOLAFRICA

Die Bevölkerung Kameruns hat sich in den letzten 25 Jahren von 12 auf beinahe 25 Millionen mehr als verdoppelt. Noch stärker als die Bevölkerung hat sich in der gleichen Zeit die Energienachfrage entwickelt. Die Energiearmut ist immer noch Hindernis für die wirtschaftliche und soziale Entwicklung des Landes. Viele Gesundheitszentren in Kamerun haben keine zuverlässige Stromversorgung, um lebenswichtige Medikamente und Impfstoffe zu lagern. Mit dem Projekt soll auf ökologische Weise die Lebensqualität der ländlichen Bevölkerung in den obengenannten Gebieten Kameruns gesteigert werden. Die medizinische Grundversorgung wird durch solarbetriebene Kühlschränke für Impfstoffe, Solarsysteme für Licht und kleine elektronische Geräte sowie einem funktionierenden Medikamentenmanagement in 60 ländlichen Gesundheitszentren verbessert. Von diesem Projekt profitieren rund 160‘000 Personen in den oben genannten Gebieten.

35‘000 Franken für das Projekt „Pädiatrische Intensivstation im Caritas Baby Hospital“, Westjordanland, Israel
Kinderhilfe Bethlehem

Das Caritas Baby Hospital in Bethlehem wurde vor über 60 Jahren gegründet und wird von der Kinderhilfe Bethlehem, einem gemeinnützigen Verein mit Sitz in Luzern, betrieben. Alle Kinder erhalten unabhängig von ihrer sozialen Herkunft oder Religion die bestmögliche Betreuung. Die Zielgruppe sind Kinder sowie deren Mütter und Familien aus dem südlichen Westjordanland, zwischen Bethlehem und Hebron. Ziel des Projektes ist es, mit der Erweiterung der Intensivstation und gezielter Weiterbildung der Fachkräfte vor Ort die Qualität der Dienstleistungen im Spital und das medizinische Angebot in Palästina allgemein zu verbessern. Das Caritas Baby Hospital nimmt sich ebenfalls palliativmedizinischer Fälle an. Die Betreuung und Pflege von Kindern, die schwerstkrank sind und für die keine Hoffnung auf Überleben besteht, sind Teil des ganzheitlichen Behandlungsansatzes im Spital.

50‘000 Franken für das Projekt „Existenzsicherung dank verbessertem Saatgut“, Dep. Comayagua, Valle, Choluteca und Francisco Morazan, Honduras
HEKS

In Honduras tragen die Kleinbauernfamilien rund 80% zur Ernährungssicherheit der Bevölkerung bei. Jedoch gibt es viele transnationale Konzerne, welche den einheimischen Markt für Saatgut existentiell gefährden. Für die Ernährungssouveränität der Bevölkerung ist der Gebrauch von traditionellem Saatgut zur Produktion der Grundnahrungsmittel Bohnen und Mais von grosser Bedeutung. Die Anerkennung, Verbesserung und Vermarktung von einheimischem Saatgut garantiert zum einen die Unabhängigkeit von den Konzernen, zum anderen wird die Landwirtschaft gegenüber den vermehrt auftretenden klimatischen Veränderungen und deren Folgeerscheinungen widerstandsfähiger. Ziele des Projektes sind die Verbesserung der sozio-ökonomischen Situation von Kleinbauernfamilien durch Schutz, Erhaltung und Verwendung von einheimischem Saatgut sowie die Einführung einer Vermarktungskette. Direkte Zielgruppe sind 45 Saatgutproduzenten in den oben genannten Dörfern mit je 10-15 Produzentinnen und Produzenten. Hiervon profitieren rund 500 Bauernfamilien, insgesamt ca. 2‘500 Personen.

20‘000 Franken für das Projekt „Menschenrechtsbeobachtung durch Freiwillige in Honduras, Schutz und Handlungsspielraum für MenschenrechtsverteidigerInnen und soziale Bewegungen im südlichen Honduras“, Dep. Valle, Francisco Morazan, Honduras
Peace Watch Switzerland

Handlungsspielräume für zivilgesellschaftliches Engagement in Honduras haben sich seit dem Putsch im Jahr 2009 generell verengt, und das Zerwürfnis zwischen zivilgesellschaftlichen Akteuren und staatlichen Institutionen ist gross. Ziel des Projektes ist es, dass die Bevölkerung in Südhonduras bessere Bedingungen hat, um ihre Rechte (Menschen- und verfassungsmässige Rechte), ihren Lebensraum und die natürlichen Ressourcen darin zu verteidigen. Internationale Menschenrechtsbeobachterinnen und Menschrechtsbeobachter werden von der Organisation rekrutiert, ausgebildet und anschliessend nach Honduras entsendet. Hier beobachten und begleiten sie Vernetzungs- und Austauschmeetings mit lokalen und internationalen Partnern. Somit können benachteiligte Bevölkerungsgruppen an der Entwicklung ihres Lebensraums, ihrer Region und ihres Landes teilhaben und diese mittragen. Direkt begünstigt sind drei Netzwerke mit rund 30 Basisorganisationen und Gemeinschaften, insgesamt ca. 300 Familien.

50‘000 Franken für das Projekt „Bildung und Ausbildung von Kindern und Jugendlichen in Not“, Kampon Cham, Kambodscha
ECO SOLIDAR

Das Bildungssystem in Kambodscha ist sehr schlecht. Da es den meisten Eltern nicht möglich ist, für die Schulgebühren aufzukommen, bleiben die Kinder der Schule fern. Viele der Kinder und Jugendlichen gehen in die grösseren Städte, um dort Arbeit zu finden. Ohne elterliche Betreuung und Aufsicht ist die Gefahr gross, dass diese Kinder verwahrlosen und drogenabhängig werden. Die Organisation möchte mittels Stipendien an die ärmsten Familien den Schulbesuch ihrer Kinder sichern. Nach dem Aufbau des Retraitenzentrums 2017, welches seit Oktober 2018 in Betrieb ist, sollen nun weitere Ausbildungsplätze für junge Berufslernende dazukommen. In Berufslehren werden die Jugendlichen in Mechanik, Gastronomie, Hotellerie, Landwirtschaft, Schönheitspflege und im Frisieren ausgebildet. Direkt begünstigt sind rund 940 Kinder und Jugendliche in Not aus der Umgebung Kampon Cham.

20‘000 Franken für das Projekt „Physische und psychosoziale Rehabilitation von Kriegsversehrten und Weiterbildung von traditionellen Hebammen in Guatemala“, Regionen Quiché und Alta Verapaz, Guatemala
medico international schweiz

In den indigenen Gebieten Quiché und Alta Verapaz liegt die Armut bei über 80%. Auch die Analphabetenrate in diesen Departementen liegt bei über 30%. Nach einem 36 Jahre dauernden Bürgerkrieg sind die Friedensverträge von 1996 immer noch nicht umgesetzt worden. Beide Regionen waren vom Krieg stark betroffen. Für die kriegsversehrten Personen gibt es bis heute keine Unterstützung der Regierung, da diese ihre Macht benutzt und öffentliche Institutionen zweckentfremdet. Durch physische und psychosoziale Rehabilitation sollen die Lebensqualität und Lebensbedingungen der kriegsversehrten Personen verbessert werden. Die Betroffenen, welche sich bereits zu einem Netzwerk zusammengeschlossen haben, erhalten durch regelmässige Arztbesuche Zugang zu Medikamenten und medizinischen Hilfsmitteln. Durch regelmässige Workshops zur Herstellung von Naturheilprodukten innerhalb des Netzwerks können die Kriegsversehrten in die Gemeinschaft integriert werden. Zudem erhalten sie damit eine ökonomische Grundlage zur Verbesserung ihrer Lebenssituation. Des Weiteren werden in den Gemeinden rund 20 Hebammen ausgebildet, welche nach Abschluss der Ausbildung ebenfalls zu einer besseren Gesundheitsversorgung der Bevölkerung beitragen. Direkt begünstigt sind rund 195 kriegsversehrte Personen.

15‘000 Franken für das Projekt „Projekt zur Förderung des nachhaltigen Gemüseanbaus mit Verarbeitungsanlage im Dorf Touba Tawfekh, Gemeinde Boulele“, Region Kaffrine, Senegal
Nouvelle Planète

Heute müssen in Senegal Lebensmittel importiert werden, da die Landwirte als Folgen des Klimawandels sowie der Übernutzung der Böden zu geringe Erträge produzieren. Mit umweltschonenden Anbaumethoden und der Verarbeitung diverser Produkte können die Verkaufspreise und Ernteerträge für die Familien gesteigert werden. Mit dem Projekt werden Frauen im Dorf Touba Tawfek dabei unterstützt, eine nachhaltige Entwicklung in Gang zu bringen. Ziel des Projektes ist es, 70 Mitglieder der wirtschaftlichen Interessensgemeinschaft „Takku Liggeey“ in umweltschonenden Anbaumethoden zu schulen und somit die Ernährungssicherheit zu gewährleisten sowie die Ernteerträge zu steigern. Des Weiteren wird eine Vermarktungsstrategie erarbeitet, damit die Verkaufspreise und somit die Einkommen der Familien erhöht werden können.

50‘000 Franken für das Projekt „Entminungsprojekt in Sri Lanka“, Provinz Kilinochchi, Sri Lanka
Welt Ohne Minen

In Sri Lanka hat der Bürgerkrieg eine massive Kontaminierung mit Minen und Kampfmitteln hinterlassen. Diese behindern jedoch noch immer die sichere Bewirtschaftung von landwirtschaftliche Flächen, Zugang zu Ressourcen oder Infrastruktur sowie langfristig die sozio-ökonomische Entwicklung des Landes. Ziel des Projektes ist es, in der Provinz Kilinochchi eine Fläche von 40‘000 bis 50‘000 Quadratmeter zu entminen. Die Entminenden gehören verschiedenen ethnischen Gruppen an, darunter auch ehemalige Kämpfer. Die gemeinsame Arbeit verschiedener, ehemals verfeindeter Gruppen leistet somit auch einen Beitrag zur Vertrauens- und Friedensbildung. Direkt begünstigt sind ca. 79 Familien und Landbesitzerinnen und Landbesitzer, welche das Land nach der Entminung wieder bewirtschaften können.

40‘000 Franken für das Projekt „Ein guter Start in die Schule - Vorschulbildung für marginalisierte Kinder“, Metropolregion Bogota, Kolumbien
Vivamos mejor

Die kolumbianische Bevölkerung leidet noch immer unter dem mehr als 50-jährigen Konflikt zwischen Regierung, Paramilitärs, Guerillas und kriminellen Organisationen. Vom Bürgerkrieg vertriebene arme Familien in der Agglomeration von Bogota leben unter prekären Bedingungen. Aufgrund fehlender Stimulation und Zuneigung sowie Mangelernährung zeigen ihre Kinder deutliche Entwicklungsverzögerungen. Da die Eltern im informellen Sektor arbeiten, werden viele Kinder von Laien-Tagesmüttern in staatlich finanzierten Kleinkitas beaufsichtigt. Die Betreuerinnen sind jedoch zu wenig ausgebildet und nicht in der Lage, die Kinder angemessen zu fördern und sie auf den Kindergarten vorzubereiten. Ziel des Projektes ist es, die frühkindliche Entwicklung von 808 Kindern in 48 Kleinkitas ganzheitlich zu fördern. Erfahrene Pädagoginnen bilden die Tagesmütter professionell aus und coachen sie im Alltag, schaffen kindergerechte Räumlichkeiten und sensibilisieren die Eltern. So erhalten benachteiligte Kinder reale Startchancen auf eine Schullaufbahn.

25‘000 Franken für das Projekt „Paza la Paz, ein Schritt zum Frieden, Bildung für benachteiligte Jugendliche in Armenquartieren Kolumbiens“, in Bogota, Armenia, Cali, Medellin, Pereira, Bucaramanga, Armero-Guayabal, Kolumbien
Horyzon

Die kolumbianische Bevölkerung leidet noch immer unter dem mehr als 50-jährigen Konflikt zwischen Regierung, Paramilitärs, Guerillas und kriminellen Organisationen. Das Projekt trägt langfristig zum Aufbau des Friedens und zur Transformation des sozialen Konflikts in Kolumbien bei. Daher ist das übergeordnete Ziel, junge Menschen als Akteure des sozialen Wandels zu stärken, damit sie sich, ihre Familie und ihr soziales Umfeld durch Initiativen für Frieden und Versöhnung verändern können. Das Programm konzentriert sich auf drei Handlungsfelder: Durch Trainings in „friedlichem Zusammenleben und Konfliktlösung“ stärken junge Menschen ihre sozialen Fähigkeiten, ihr Selbstwertgefühl und ihre selbstbestimmten Entscheidungen. In „Jugendorganisation und -Partizipation“ lernen Jugendliche die Mechanismen der politischen Partizipation und der politischen Einflussnahme. Als letztes Handlungsfeld werden mit dem Thema „Entrepreneurship“ die unternehmerischen Fähigkeiten, Teamfähigkeit, Planungsfähigkeit und Kreativität gefördert. Direkt begünstigt sind Männer und Frauen im Alter von 14 bis 28 Jahren, die in prekären sozialen Situationen leben. Insgesamt erreicht das Projekt in den sieben Departementen Kolumbiens rund 1‘530 junge Menschen.

40‘000 Franken für das Projekt „Kleinbäuerinnen und Kleinbauern im Hochland sind schuldenfrei und die Ernährung ihrer Familien ist gesichert“ Regionen Analamanga, Vakinankaratra, Itasy, Madagaskar
Fastenopfer

In armen Haushalten im zentralen Hochland Madagaskars dominiert der Nahrungsmittelanbau auf kleinen Flächen. Das Klima begünstigt den Anbau verschiedener Pflanzenarten, jedoch ist die Produktivität sehr gering. Aufgrund einer wiederkehrenden Knappheitsperiode, die im Hochland rund vier bis fünf Monate dauern kann, sind Bauern gezwungen ihren Reis zu verkaufen, um andere lebensnotwendige Produkte zu kaufen. Schliesslich müssen sie in der Knappheitsperiode die normalen Nahrungsmittel teuer einkaufen, um die Ernährung ihrer Familie sicherzustellen. So geraten sie in Geldnot und müssen sich an lokale geldverleihende Personen wenden. Diese verlangen hohe Zinsen, womit sie in die Schuldenspirale geraten. Ziel des Projektes ist es, mit Solidaritätsgruppen eine gegenseitige Unterstützung zwischen den Kleinbäuerinnen und Kleinbauern zu ermöglichen. Dadurch können sich die Mitglieder bei Engpässen mit gemeinsamen Ersparnissen gegenseitig mit zinslosen Darlehen aushelfen. Die gesamte Gemeinschaft wird mobilisiert, gemeinsame Arbeit zum Wohle der Bevölkerung zu leisten. Durch den Zusammenschluss der Gruppen untereinander entstehen Netzwerke, welche auch ein Ort des Austauschs und der    gegenseitigen Beratung sind. Ausbildungen in Landwirtschaft und die Zusammenarbeit mit externen technischen Partnern finden in den Netzwerken statt. So werden die Mitglieder auf ihrem Weg zur Selbständigkeit begleitet und nach zwei bis drei Jahren erhalten sie die Möglichkeit, schuldenfrei zu sein. Direkt begünstigt sind rund 44‘000 Kleinbäuerinnen und Kleinbauern im zentralen Hochland von Madagaskar.

80‘000 Franken für das Projekt „90-90-90: Wirksame HIV-Behandlung als Vorbeugung“, Distrikte Butha Buthe und Mokhotlong, Lesotho
SOLIDAR MED

Lesotho ist ein kleines Land im südlichen Afrika mit knapp 2,1 Millionen Einwohnern. Über 40% der Bevölkerung lebt unter der Armutsgrenze. Beinahe 25% der Erwachsenen sind mit HIV infiziert, weshalb die Lebenserwartung in den letzten Jahren auf unter 50 Jahre sank. Mit diesem Projekt möchte die Organisation das Gesundheitssystem in den Distrikten Butha Buthe und Mokhotlong verbessern. Hauptzielgruppe des Projektes sind rund 218‘000 Personen der beiden Distrikte mit besonderem Fokus auf HIV-Patientinnen und -Patienten. Ziele des Projektes sind, einen einfachen Zugang für die Bevölkerung zu HIV-Tests zu ermöglichen, HIV-positive Menschen in regelmässige Behandlungen einzubinden und ihnen Zugang zu Viruslast-Messungen zu ermöglichen. Begleitend wird mit dem Schweizerischen Tropen- und Public-Health Institut, der Abteilung Biomedizin der Universität Basel und dem Gesundheitsministerium Lesothos eine intensive Feldforschung gegen die Ausbreitung von HIV durchgeführt.

100‘000 Franken für das Projekt „Aradu Pi Fur, eine Jugendbildungsinitiative in wirtschaftlich orientierter Landwirtschaft im Distrikt Zombo“, Distrikt Zombo Uganda
CO OPERAID

Das Projektgebiet, der Distrikt Zombo an der Grenze zum Kongo, ist eine unterentwickelte ländliche Region Ugandas mit wenig Infrastruktur. Die Region war während des Bürgerkriegs in Nord-uganda als Randregion unsicher und von grenzüberschreitenden Konflikten im Kongo betroffen. Mehr als zwei Millionen Waisenkinder leben in Uganda, die Hälfte davon sind Aids-Waisen. Übergeordnetes Ziel des Projektes ist es, im Distrikt Zombo Einkommen aus der Landwirtschaft zu generieren und verbesserte Lebensbedingungen für Jugendliche, die als Waisen, Halbwaisen oder in ärmsten Verhältnissen aufgewachsen sind, zu schaffen. Rund 600 Jugendliche erwerben Berufswissen in der Landwirtschaft, 24 Jugendbauerngruppen verbessern durch Wertsteigerung und gemeinsames Marketing den Absatz ihrer landwirtschaftlichen Produkte. Für die Ausbildung sorgen rund 20 lokale Lehrmeister und eine Berufsschule mit marktorientierten Kursen.

25‘000 Franken für das Projekt „Ambulatorium in Kolkata“, Kolkata, Indien
Stiftung Calcutta Project Basel

Die Stiftung Calcutta Project Basel wird seit 28 Jahren von Studierenden der Universität Basel ehrenamtlich geleitetet. Die Klinik liegt in Kolkata in Indien und bietet Beratung und Behandlung zu einem symbolischen Betrag für registrierte Patientinnen und Patienten an. Angeboten werden zwei Arten von Medizin: Allopathie und Homöopathie. Seit diesem Jahr ist das Mutter- und Kindprogramm Teil des Ambulatoriums. Die gynäkologischen Konsultationen, die Unterstützung während der Schwangerschaft und die ärztliche Begleitung der Kinder ergänzen nun das bestehende Angebot des Ambulatoriums. Es ist ebenfalls ein Knotenpunkt zur Unterstützung und Durchführung der Präventionsprogramme, wie Information über Hygiene, Ernährung oder Übertragungsrisiken von HIV. Der nachgesuchte Betrag dient dazu, die nächste Budgetperiode zu alimentieren und die Nachhaltigkeit des Projekts zu sichern.

15‘000 Franken für das Projekt „WA16: Blühende Perspektiven für Kleinbauernfamilien in Westafrika“, Savanes Togo, Koutiala Mali, Hauts Bassins, Boucle du Mouhoun, Centre-Ouest, Centre-Est und Sahel Burkina Faso
Aqua Alimenta

In Burkina Faso, Mali und Togo kommt der Landwirtschaft hohe Bedeutung zu. Gut 80% sind im primären Sektor tätig. Tausende Kleinbäuerinnen und Kleinbauern sowie nomadische Viehzüchter versuchen oft vergeblich, ihre Ernährung zu sichern und existenzsicheres Einkommen zu erwirtschaften. Armut und chronische Mangelernährung sind die Folgen. Ziel des Projektes ist es, dass in den Regionen der drei Länder die Lebensbedingungen im ländlichen Raum verbessert werden. Bedarfsgerechte Bewässerungssysteme werden installiert und der Zugang zu Wasser wird erleichtert. Mit rund 200 Brunnenbohrungen, 990 Kleinbewässerungsanlagen und Schulungen in der Agrarökologie, wird besonders für Frauen und ihre Familien die Grundlage für eine produktive kleinbäuerliche Landwirtschaft gelegt, damit sie Armut und Hunger aus eigener Kraft überwinden können. Von den Kleinbewässerungssystemen profitieren insgesamt 1‘000 Kleinbauernfamilien in den drei Ländern.

20‘000 Franken für das Projekt „Ökologie und Landwirtschaft im trockenen Südosten Simbabwes: Trainingszentrum Port in Chaseyama“, Chimanimani Distrikt, Simbabwe
FEPA

Die anhaltende schlechte Wirtschaftslage und wiederkehrende Dürreperioden stellen eine Bedrohung für eine positive Entwicklung im Osten von Simbabwe dar. Die Zielgruppe und Mitwirkenden dieses Projektes sind Kleinbäuerinnen und Kleinbauern in einer benachteiligten und degradierten Landwirtschaftszone im Tiefland der Distrikte Chimanimani und Chipinge, Manicaland Provinz. Hier soll das Trainingszentrum erweitert werden. Zusätzlich soll die Wasserversorgung mittels einer Solarwasserstelle sichergestellt werden, Unterkünfte für Trainingsteilnehmende entstehen und der Ausbau der Baumschule realisiert werden. Der nachgesuchte Betrag dient dazu, die nächste Budgetperiode zu alimentieren, die Schulungen zu Anbaumethoden fortzuführen und das Wissen der Beteiligten zu erweitern.

30‘000 Franken für das Projekt „Fostering Civil Society Dialogue and Women Empowerment in Northwest Syria“, Hama, Idlib, Aleppo, Syrien
Swiss peace – Schweizerische Friedensstiftung

Aufgrund des Syrienkonfliktes sind seit 2011 rund 5,7 Millionen Menschen auf der Flucht und sechs Millionen Menschen wurden umgesiedelt. 80% der Menschen in Syrien leben wegen der wirtschaftlichen Folgen des Krieges unterhalb der Armutsgrenze. Das Projekt zielt darauf ab, den konstruktiven Dialog zwischen den verschiedenen Akteuren auf lokaler Ebene, einschliesslich Frauen, zu fördern, um die Klärung der Bedürfnisse, Herausforderungen, Rollen und Verantwortlichkeiten der lokalen Akteure, zu verbessern. Es werden Dialogrunden in den obengenannten Städten durchgeführt. Die Dialogsitzungen sollen dazu beitragen, Lösungen für die dort herrschenden Probleme zu finden, die sich angesichts der grossen Zahl von Vertriebenen noch verschärft haben. Innerhalb von acht Monaten gibt es pro Ort insgesamt zwei Dialogrunden. Eine Runde dauert drei Tage und jeweils rund 25 Personen sind involviert.

100‘000 Franken für das „Projekt zur Förderung der Ernährungssicherheit für lokales Fleisch aus Sozialunternehmen“, Regionen Plateaux und Maritime, Togo (für drei Jahre)
VSF Vétérinaires sans Frontières Suisse

Mehr als ein Drittel der togolesischen Bevölkerung sind von Hunger beziehungsweise von Mangelernährung betroffen. Einseitige Ernährung ist weit verbreitet, da sich viele Menschen hauptsächlich von Grundnahrungsmitteln wie Reis, Getreide oder Knollenfrüchten ernähren. Ziel des Projektes ist es, in den obengenannten Regionen die Armut der Kleinbäuerinnen und Kleinbauern durch die Steigerung der Produktion und Produktivität der Kleinbetriebe zu bekämpfen und so die Ernährungssicherheit durch die lokale Fleischverarbeitung zu fördern. Rund 800 kleinbäuerliche Betriebe erhalten Zugang zu landwirtschaftlicher Beratung in den Bereichen Viehzucht und Hygiene. Zudem werden 63 Laientierärzte weitergebildet, damit sie die Betriebe gezielter in der Tiergesundheit unterstützen können. Ein weiterer Aspekt des Projektes ist die Bekämpfung von Lebensmittelvergiftungen. Hierfür werden rund 200 Kleinstbetriebe auf den Strassen (Strassenrestaurants und Imbisse) in der Vorbeugung der Lebensmittelvergiftungen geschult.

30‘000 Franken für das Projekt „Der Jugend in Ghana eine Chance – Das Jugendausbildungsprogramm“, Ashanti Region, Ghana
Opportunity International Schweiz

In Ghana arbeiten rund 80% der Bevölkerung im informellen Sektor, das heisst sie haben meist weder eine formelle Berufsausbildung, noch arbeiten sie in geregelten Anstellungsverhältnissen und haben somit keine soziale Absicherung und kein regelmässiges Einkommen. Besonders problematisch gestaltet sich die Situation für die Bevölkerungsgruppe im Alter zwischen 15 und 24 Jahren, die rund 65 % der gesamten Arbeitslosigkeit ausmachen. Vor allem junge Frauen und Mädchen werden bei finanziellen Problemen von ihren Eltern zuerst aus der Schule genommen, um die Familien zuhause zu unterstützen. Das Ziel des Projektes ist es, mit dem Berufsausbildungsprogamm YAP (Young Apprenticeship Programms) 100 Jugendlichen eine Berufsausbildung zu ermöglichen. Die Unterstützung von jungen Frauen ist ein Hauptfokus des Projektes. 45 bis 60 Ausbilderinnen und Ausbilder übernehmen die dreijährige handwerkliche Ausbildung der Jugendlichen in ihren Betrieben. Im Anschluss an die erfolgreiche Ausbildung werden die jungen Menschen bei der Suche nach einer Arbeitsstelle oder dem Aufbau ihres eigenen Kleinunternehmens unterstützt.

40‘000 Franken für das Projekt „Workshops for mothers and fathers with children with disabilities in rural areas of Georgia“, Distrikt Kachetien, Georgien
Verein MTE Meet – Train – Encourage

Die Lebenslage von Menschen mit Behinderung ist, vor allem in ländlichen Regionen Georgiens, katastrophal. Viele Familien verstecken ihr behindertes Kind vor der Öffentlichkeit. Es fehlen die medizinische Grundversorgung, therapeutische und psychologische Unterstützung für das Kind und auch die Eltern. Ziel des Projektes ist es, Mütter und Väter langfristig bei der Pflege und Therapie zu begleiten und mit verschiedenen Begegnungsanlässen Menschen zusammenzubringen, um Ängste und Vorurteile abzubauen. Für das kommende Jahr sind vier Touren geplant. Diese dauern zwei Wochen und pro Tour und Ort werden ca. 20 Elternpaare und 20 bis 25 behinderte Kinder aufgesucht und begleitet. Es wird praktisches Wissen vermittelt, damit die Eltern ihre Kinder selbständig pflegen können. Die Mütter und Väter werden ermutigt, ihre Kinder so zu fördern und zu begleiten, dass sie so weit als möglich ein selbstbestimmtes Leben führen und sich selber vertreten können.

10‘000 Franken für das Projekt „Academy of creativity, L’art au service de l’education, Projet de développement psychosocial des enfants et de jeunes par l‘art“, Port Elizabeth, Südafrika
IMBEWU

In der Provinz Cap Oriental in Port Elizabeth in Südafrika herrscht eine grosse Armut und Unsicherheit. Rund 80% der Kinder leben nicht mit ihren Eltern zusammen. Ziel des Projektes ist es, rund 450 Jugendliche mit Hilfe von Kunst, Musik und Theater zu unterstützen, um ihnen eine sichere Umgebung zu ermöglichen. Konkret möchte man ihnen einen Raum zur Verfügung stellen, in dem sie nach der Schule sicher lernen und spielen können und in den drei Bereichen professionell betreut werden. Des Weiteren werden sie in den Themen wie AIDS, Drogen und Alkohol aufgeklärt und von einem Verantwortlichen der Gemeinde, vier Ausbildnern und zwei Assistenten in schulischen Aufgaben unterstützt. So sollen die Jugendlichen ihre Kompetenzen verbessern und auf ein selbstbestimmtes Leben ohne Gewalt und Drogen vorbereitet werden.

50‘000 Franken für das Projekt „Hilfe für Opfer von sexueller Gewalt“, Harry Gwala Distrikt, Südafrika
terre des hommes Schweiz

Südafrika ist von extremer struktureller Gewalt geprägt, 37% der Frauen an der Ostküste haben bereits eine Form von sexueller oder häuslicher Gewalt erfahren müssen. Das Leben im Harry Gwala Distrikt, südlich von Pietermaritzburg, ist traditionell und patriarchal geprägt. Alte und junge Männer sehen in der Gewaltausübung gegen Frauen und Kinder häufig kein Problem und erachten diese teilweise als ihr Recht. Die spezifischen Ziele des Projektes sind einen verbesserten Zugang zu medizinischer und psychosozialer Begleitung zu erhalten und die Sensibilisierung innerhalb der Familien. Zusätzlich sollen die Gemeinden und insbesondere junge und alte Männer aktiv gegen sexuelle und strukturelle Gewalt vorgehen und Institutionen (Spitäler, Schulen, Gerichte, Polizei, Sozialbehörden) adäquate Dienstleistungen für die Opfer erbringen können. Hierfür werden mit Betroffenen Spieltherapien, laufende Beratungen sowie HIV-Tests durchgeführt. Spezielle BotschafterInnen organisieren Workshops in Primarschulen zur Sensibilisierung der Kinder. Zusätzlich gibt es durch die BotschafterInnen Hausbesuche, umso besser die Bedürfnisse der Betroffenen und die notwendige Unterstützung feststellen zu können.

300‘000 Franken für das Projekt „Chronic Diseases Clinic Ifakara (CDCI)“, Ifakara, Tansania, Afrika
Schweizerisches Tropen- und Public-Health-Institut

Der Kanton Basel-Stadt unterstützt im Rahmen der Ausgabenbewilligung 2018 bis 2021 als Schwerpunktprojekt den Aufbau und Betrieb der Chronic Deseases Clinic Ifakara, welche sich sowohl für die lückenlose Betreuungskette mit Prävention, HIV-Tests, HIV-Therapien wie auch Langzeitbetreuung einsetzt. Seit der Gründung des St. Francis Referenzspitals in Ifakara vor 15 Jahren hat sich dieses Ambulatorium für chronische Krankheiten zu einer nicht mehr wegzudenkenden Anlaufstelle für über 10‘000 Menschen sowie zu einem Zentrum für AIDS-Forschung und Ausbildung entwickelt. Seit der Inbetriebnahme der Klinik konnten über 100 Personen im Gesundheitssektor auf verschiedenen Stufen der Betreuung von HIV/AIDS-Patienten ausgebildet werden, wovon einige an anderen Kliniken des Landes ihr Wissen umsetzen. Die gesprochenen Beiträge des Kantons Basel-Stadt haben es ermöglicht, die Versorgung einer ländlichen Bevölkerung aufzubauen und weiter zu entwickeln, welche sonst mit grosser Sicherheit keine HIV- und Tuberkulose-Betreuung erhalten hätte.

 

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