Bewilligungen 2024
Bewilligungen April 2024
«50’000 Franken für das Projekt «Cacao Field Lab in the Peruvian Amazon», Peru, Choba Choba Foundation
Der Schokoladensektor ist auf 5,5 Millionen Kakao-Kleinbauern angewiesen, die zumeist in Armut gefangen sind. Konventionelle Anbaumethoden wie Monokulturen sind die Norm und haben zu einer weit verbreiteten Bodendegradation, zum biologischen Vielfaltverlust und zu ökologischen Ungleichgewichten geführt. Diese Praktiken tragen zu den negativen Auswirkungen des Klimawandels bei und verschärfen sie, während sie keine nachhaltige Antwort auf die geringe Produktivität und niedriges Einkommen der Bauern bieten. Ferner kämpfen die Landwirtinnen und Landwirte mit hohen externen Inputkosten und begrenztem Zugang zu Schulungen und Ressourcen. Um die Nachhaltigkeit des Kakaoanbaus zu gewährleisten, ist es von entscheidender Bedeutung, diese Herausforderungen zu bewältigen. Durch die Anwendung widerstandsfähiger agrarökologischer Grundsätze, die auf die besonderen Umstände der Kakaobauern zugeschnitten und für sie profitabel sind, werden die Kleinbäuerinnen und -bauern gestärkt. Dieser Ansatz soll ihnen ermöglichen, ein würdiges Leben zu führen und gleichzeitig nachhaltige und verantwortungsvolle Anbaumethoden zu fördern. Das Projekt «Cacao Field Lab» zielt darauf ab, ein Kompetenzzentrum für Kakao und Agroforstwirtschaft einzurichten, das auf agrarökologischen Grundsätzen beruht und als Feldlabor dient, um innovative Lösungen zu verbreiten und für alle zugänglich zu machen. Im ersten Schritt werden die Lösungen mit den Kakaobäuerinnen und -bauern gemeinsam getestet und validiert. In einem zweiten Schritt werden diese repliziert und wichtigen Akteuren der Wertschöpfungskette zur Verfügung gestellt.
50’000 Franken für das Projekt «Integrated Protection, Skills Building and Learning for the Empowerment of Adolescents, Youth, Families and Communities in South Sudan», Sudan, Plan International Schweiz
Der Südsudan ist eines der fragilsten Länder der Welt. Obwohl ein Friedensabkommen im Jahr 2018 unterzeichnet wurde, ist die Umsetzung der wichtigsten Aspekte des Abkommens noch nicht abgeschlossen. Die Erholung von den langfristigen Auswirkungen des bewaffneten Konflikts ist langsam und wird von regelmässigen Gewaltausbrüchen, Wirtschaftskrisen und Naturkatastrophen überschattet. Gemeinden verfügen nicht über die erforderlichen Schutzsysteme um die Sicherheit von Kindern und Jugendlichen zu gewährleisten. Das Projekt von Plan International Schweiz befähigt Kinder, Jugendliche, Familien und Gemeinden im südsudanesischen Bundesstaat Central Equatoria, ihre Resilienz zu verbessern und sich vor Gewalt, Missbrauch, Vernachlässigung und Ausbeutung zu schützen. Das Projekt bietet Unterstützung beim Fallmanagement im Kindesschutz, identifiziert und schult Personen für die innerfamiliäre Betreuung von gefährdeten Kindern, geht auf die psychosozialen Bedürfnisse der Kinder ein und bietet alternative Lernprogramme an (Grundkenntnisse in Lesen, Schreiben und Rechnen). Das Programm zielt auch darauf ab, die institutionellen Akteure zu befähigen, ein geschlechtergerechtes, schützendes Umfeld für Kinder und Jugendliche zu schaffen sowie junge Menschen auf Berufsausbildungen und Arbeitsmöglichkeiten zu verweisen.
50’000 Franken für das Projekt «Nim Dora, Benin: Bessere Lebensbedingungen durch sauberes Wasser, funktionierende Latrinen und Hygiene», Benin, HELVETAS Swiss Intercooperation
Im Département Alibori hat erst die Hälfte der Bevölkerung Zugang zu Trinkwasser in zumutbarer Nähe. Mangelnde Hygienepraktiken beim Transport und der Aufbewahrung des Wassers führen oft zu Darmerkrankungen, was insbesondere bei Kindern zu schwerwiegenden gesundheitlichen Folgen und sozialer Benachteiligung infolge von Schulabsenzen führen kann. Das Projekt «Nim’Dora» unterstützt die sechs Gemeinden von Alibori bei der Erstellung von kleineren, dezentralen Wasserversorgungen und deren nachhaltigem Betrieb und Unterhalt. Gleichzeitig fördert es in Schulen, Gesundheitseinrichtungen und Dörfern den Zugang zu soliden sanitären Anlagen und die Verbreitung von guten Hygienepraktiken.
40’000 Franken für das Projekt «Mangoro Bara Demain - Natürliche Fruchtfliegenfalle aus lokaler Bierhefe für weniger Ernteverluste im Mangosektor», Burkina Faso, Stiftung CEAS – Centre Ecologique Albert Schweitzer
Die Mango-Industrie spielt eine entscheidende Rolle für die Ernährungssicherheit in Burkina Faso und leistet einen wertvollen Beitrag zur Einkommensverbesserung in ländlichen Gemeinschaften. Allerdings bedrohen Fruchtfliegen die Bemühungen zur Entwicklung des Mango-Sektors und die Zukunft der Mango-Produktion. Diese Schädlinge verursachen erhebliche Ertragsverluste von 50 bis 80 Prozent und behindern das Wachstum des Sektors. Seit 2014 arbeitet ein Forschungsteam an erschwinglichen und umweltfreundlichen Schädlingsbekämpfungsmitteln. Der Fokus liegt auf der Nutzung von Abfällen aus lokalen Brauereien und wässrigen Extrakten heimischer Pflanzen zur Bekämpfung von Fruchtfliegen. Das aktuelle Projekt zielt darauf ab, diese Biopestizid-Initiativen in die Praxis umzusetzen, an lokale Bedürfnisse anzupassen und den Übergang von der Forschung zur Produktion zu unterstützen. Bis Mitte 2026 sollen 1’000 Kleinproduzentinnen und Kleinproduzenten an wissenschaftlichen Tests beteiligt und geschult werden. Damit sollen sie die Biopestizid-Fallen als neue Methode annehmen, und so die Verlustrate in Mango-Plantagen um 40 Prozent reduzieren und die Menge an marktfähigen Mangos um durchschnittlich 20 Prozent erhöhen können. Der partizipative Ansatz beinhaltet ebenfalls die Schaffung einer Multi-Stakeholder-Plattform, die verschiedene Interessengruppen einbezieht, um erschwingliche Biopestizide zu entwickeln.
40’000 Franken für das Projekt «Groupes solidaires pour les survivantes de VSBG à Walungu, Sud Kivu», Kongo, Demokratische Republik (Ex-Zaïre), Association Pont Universel
Bis vor 15 Jahren herrschte im Territoire de Walungu ein grausamer Bürgerkrieg, bei dem sexuelle Gewalt systematisch als Kriegswaffe eingesetzt wurde. Tausende Frauen und Mädchen sind traumatisiert, stigmatisiert und weiterhin verschiedenen Formen der Gewalt ausgesetzt. Das Projekt arbeitet mit bis zu 2'000 betroffenen Frauen und ihren Kindern zusammen und begleitet sie dabei sich in Selbsthilfegruppen zusammenzuschliessen. Durch diese Solidaritätsgruppen wird den gefährdeten Frauen eine schrittweise Selbsthilfe ermöglicht. Sie erwerben neue organisatorische Kenntnisse und stärken ihre Fähigkeiten, sich bei den lokalen Behörden und Grossgrundbesitzern für den Zugang zu Landparzellen einzusetzen. Die Bewirtschaftung dieser Parzellen ermöglicht ihnen die selbstständige Erfüllung ihrer Grundbedürfnisse, also eine ausreichende und ausgewogene Ernährung, Schulbildung für ihre Kinder und Zugang zu Gesundheitsversorgung. Des Weiteren werden Schulungen in psychischer Gesundheit durchgeführt, um die Frauen und ihre Kinder bei der Verarbeitung ihrer Traumata zu unterstützen. Dies stärkt den sozialen Zusammenhalt in den Selbsthilfegruppen und erlaubt den Frauen, ihr Selbstvertrauen und ihre Würde innerhalb der Gemeinschaft wiederherzustellen.
40’000 Franken für das Projekt «The Power of Investing in Adolsescent Girls – Von der Armut zur sozialen und wirtschaftlichen Unabhängigkeit», Tansania, More Than A Drop Fondation Suisse
Trotz der politischen Stabilität und des Aufschwunges der letzten Jahre, herrscht in Tansania nach wie vor eine weit verbreitete, strukturelle Armut. Die Berufsbildung gilt allgemein als erfolgreiches Instrument zur Erlangung einer Arbeit, doch das Berufsbildungsangebot in Tansania ist qualitativ und quantitativ unzureichend. Besonders für junge Frauen aus sozial benachteiligten Schichten ist der Zugang zum Berufsbildungsangebot auf Grund der herrschenden Diskriminierung nahezu unmöglich. Ohne entsprechende Minimalausbildung haben sie keine Aussicht darauf, eine geregelte Arbeit zu finden und ein wirtschaftlich selbstständiges Leben zu führen. Beim vorliegenden Projekt geht es um die Anschubfinanzierung des Betriebs einer neu erstellten Hotelfachschule in Sansibar, in welcher jährlich 160 junge Frauen aus sozial benachteiligten Schichten ausgebildet werden sollen. Wie das ebenfalls durch den Kanton Basel-Stadt geförderte und seit 2015 erfolgreich laufende Berufsschulprojekt in Moshi wird diese Schule über ein eigenes Ausbildungshotel und -restaurant verfügen. Damit wird nicht nur eine berufszielführende Ausbildung sichergestellt, sondern mittelfristig auch ein grosser Teil der Betriebskosten der Schule gedeckt. Um auf die unterschiedlichen Vorkenntnisse und Potenziale der jungen Frauen einzugehen, werden drei verschiedene Ausbildungen angeboten: ein Grundkurs für junge Frauen ohne abgeschlossene Grundausbildung, ein Hotelmanagementkurs und ein Jungunternehmerinnenkurs. Dank des vorhandenen Arbeitsmarkts in Sansibar und der offiziellen Anerkennung des Abschusses durch die tansanischen Behörden gehen die Initiantinnen und Initianten des Projekts davon aus, dass 90 Prozent der Absolventinnen eine feste Anstellung finden. Ein weiterer Bestandteil des Projektes ist die Inbetriebnahme des regionalen «Women-Empowerment Centers», das bis zu 1’000 Frauen aus der Region gezielte Weiterbildung und Hilfestellungen rund um Fragen der Gesundheit, Familienplanung, Familienrecht und Finanzen anbietet.
50’000 Franken für das Projekt «Land und Einkommen für tradtionelle Gemeinschaften», Brasilien, HEKS
Das brasilianische Savannengebiet des Cerrado im Südosten Brasiliens ist reich an Süsswasservorkommen und weist eine grosse Biodiversität mit endemischer Flora auf. Die lokale Bevölkerung lebt von der traditionellen Landwirtschaft und in der Projektregion befindet sich das erste von der UN anerkannte Globally Important Agricultural Heritage System (GIAHS) Brasiliens. Allerdings ist die Lebensgrundlage der traditionellen Gemeinschaften bedroht durch den Klimawandel, die Agrarindustrie, den Bergbau, Monokulturen und Landraub. Das Projekt unterstützt diese Gemeinschaften beim Erhalt und der nachhaltigen Bewirtschaftung ihrer Territorien und beim Schutz der Biodiversität im Cerrado. Gleichzeitig soll der Marktzugang verbessert und dadurch die Einkommen der traditionellen Gemeinschaften verbessert werden. Nicht zuletzt stärkt das Projekt die Beteiligung der lokalen Bevölkerung an demokratischen Prozessen und ihren Zugang zu öffentlichen Dienstleistungen.
40’000 Franken für das Projekt «Level Up! - Bessere Bildungs- und Erwerbsmöglichkeiten für junge Geflüchtete und benachteiligte Jugendliche aus den Aufnahmegemeinden in Kampala», Uganda, SWISS ACADEMY FOR DEVELOPMENT
In Ugandas Hauptstadt Kampala leben über 124'000 Geflüchtete gemeinsam mit der lokalen Bevölkerung in den ärmsten Vierteln der Stadt. Aufgrund von Armut, Diskriminierung und unzureichenden Basis- und Berufsbildungsangeboten fehlt es vielen von ihnen an Zugang zu menschenwürdigen Erwerbsmöglichkeiten. Ohne abgeschlossene Grundbildung und regelmässiges Einkommen sind viele Jugendliche mit finanziellen Notlagen und trüben Zukunftsaussichten konfrontiert. Um diesen Problemen entgegenzuwirken, zielt das Projekt darauf ab, 2’250 benachteiligte Jugendliche dabei zu unterstützen, ihre schulische Grundbildung in einer inklusiven und gesunden Umgebung abzuschliessen und eine menschenwürdige Erwerbstätigkeit zu finden. Durch Sensibilisierung, interaktive Förderlektionen und die Schulung von Lehrpersonen erleichtert das Projekt einerseits den gleichberechtigten Zugang zu hochwertiger Bildung und fördert den Erwerb von schulischem Wissen und Lebenskompetenzen. Gleichzeitig wird durch die Renovation von sanitären Anlagen an Schulen und die Zurverfügungstellung der wichtigsten Hygieneprodukte auch die Gesundheit der Lernenden und Lehrpersonen gefördert. Andererseits werden die Jugendlichen durch Berufsbildungskurse, Lehrstellen und Praktika sowie Schulungen in Unternehmertum mit den Kompetenzen und Fähigkeiten ausgestattet, die sie benötigen, um eine menschenwürdige Beschäftigung zu finden oder ihr eigenes Unternehmen zu gründen.
43’000 Franken für das Projekt «Planter l'avenir», Kamerun, Verein Baka Libuna
Die Baka-Pygmäen stehen an einem kritischen Wendepunkt ihrer kulturellen Entwicklung. Sie stehen vor der Herausforderung, ihre traditionelle Lebensweise als Jäger und Sammler aufrechtzuerhalten und gleichzeitig den Übergang zu einer sesshaften landwirtschaftlichen Lebensweise zu vollziehen. Sich aus dem Wald zu ernähren, wird angesichts der fortschreitenden Zerstörung des Waldes zunehmend schwieriger und sie werden von den benachbarten Bauern als unterbezahlte Tagelöhner ausgebeutet. Von den drei Produktionsfaktoren – Land, Arbeit und Kapital - fehlt das Kapital. Die Baka haben weder finanzielle Rücklagen noch Zugang zu Krediten. Das vorliegende Projekt fördert 400 Bewohnerinnen und Bewohner des Dorfes Mballam, die den Schritt in die Landwirtschaft wagen möchten. Mit den Erträgen aus der Landwirtschaft können sie sich besser ernähren und allmählich aus der Abhängigkeit entkommen, um ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Im Rahmen des Projektes sollen neue Mischkulturen angelegt und zusammen mit den bestehenden Flächen unterhalten werden. Die Baka-Frauen werden befähigt, ihre Felder zu bewirtschaften. Bäuerinnen und Bauern erhalten Unterstützung für den Aufbau und die Pflege eigener Baumschulen. Die sozialen und sozioökonomischen Veränderungen werden in einer Studie untersucht und dienen unter anderem zur Ausweitung des Ansatzes auf weitere Dörfer.
30’000 Franken für das Projekt «Aufbau von 185 Parzellen mit Biolandbau und Kleintierhaltung in 9 Gemeinschaften – 6. Etappe», Ecuador, Fundación Suiza Para Los Indígenas del Ecuador
Die Dörfer im Umland von Ambato sind relativ abgelegen und an den Abhängen der Andenkette auf Höhenlagen zwischen 2’900 und 3‘500 m.ü.M. rauen Wetterbedingungen und den Folgen des Klimawandels ausgesetzt. Die Erträge aus der Landwirtschaft sind entsprechend schwankend und die Markterlöse relativ tief, so dass die Gegend von hoher Armut, mangelnder Ausbildung und Unterernährung bei Kindern geprägt und die Abwanderung der jungen Bevölkerung in die Städte sehr hoch ist. Das Projekt baut auf fünf Vorgängeretappen auf, in denen die Basis für einen sukzessiven Wechsel von Monokulturen zum biologischen, multikultiven Anbau umgesetzt und eine Kleintierhaltung eingerichtet wurde. Auch die Schulung im biologischen Landbau und im Speziellen zum nachhaltigen Umgang mit der Natur ist ein wichtiger Bestandteil des Projektes. Der diversifizierte biologische Anbau von Gemüse, Beeren und Getreide sowie der Schutz der Parzellen vor Wind und Frost durch einheimisches Gehölz hat zu einer produktiveren Nutzung des verfügbaren Bodens geführt. Mit dem Verkauf der überschüssigen Produkte auf Wochenmärkten konnten die Gemeinschaften ihr Familientaggeld fast verdoppeln und die Mangelernährung von Kindern signifikant verbessern. In dieser sechsten Etappe des Projektes geht es darum, weitere interessierte Familien in den Biolandbau einzuführen und diesen mit Kleintierhaltung zu kombinieren.
30’000 Franken für das Projekt «Fertigstellung des Ausbildungszentrums im Vorort von Dakar, Senegal», Senegal, Förderverein Taxawu Jigeen
Gegenwärtig sind fast 50 Prozent der senegalesischen Bevölkerung Analphabetinnen und Analphabeten. Von dieser unzureichenden Bildungssituation sind besonders Mädchen und junge Frauen aus armen Verhältnissen betroffen. Entsprechend überproportional hoch ist die Analphabetenrate dieser Bevölkerungsgruppe, nicht nur in ländlichen Gebieten, sondern auch im städtischen Umfeld. Das Projekt Taxawu Jigeen hat zum Ziel, jungen Frauen aus Dakar, die bis anhin keinen oder nur geringen Zugang zu schulischer und praktischer Bildung hatten, die Möglichkeit zu geben, eine staatlich anerkannte, dreijährige Berufslehre als Schneiderin oder Coiffeuse, zu absolvieren. Gleichzeitig erhalten die Frauen Unterricht in elementaren Grundlagen des alltäglichen Lebens, wie Ernährung, Budgetplanung, Hygiene, Verhütung und Umgang mit Gewalt. Mit der Fertigstellung eines bereits zur Hälfte gebauten Ausbildungsgebäude in einem Vorort von Dakar kann der Fortbestand des im Jahre 2017 begonnenen Ausbildungsprojekts für diese Frauen langfristig gesichert, die beruflichen Angebote erweitert sowie Beiträge zur Eigenproduktion der Frauen in kleinen Schritten etabliert werden.
30’000 Franken für das Projekt «Wasser ist Leben, Zugang zu Wasser für Menschen in Uganda», Uganda, TearFund Schweiz
Uganda ist ein schwach entwickeltes Land mit einem starken Bevölkerungswachstum. Weil im Südwesten des Landes die Täler für die Landwirtschaft genutzt werden, siedeln sich die Menschen in immer höheren Lagen weit entfernt von Wasserstellen an. Frauen und Kinder sind täglich stundenlang unterwegs, um Wasser zu holen. Das wenige Wasser ist oft verschmutzt und verursacht Krankheiten. Eine weitere Herausforderung sind Dürren und Erdrutsche, die immer wieder Felder und Häuser zerstören. Dieses Projekt verbessert die Lebenssituation der lokalen Bevölkerung, indem sauberes Wasser über Wasserleitungen in die Dörfer geleitet wird und Regenwassertanks gebaut werden. Mit Schulungen zu Hygiene, dem Terrassieren von Hängen, dem Schutz der Quellen und ökologischen Anbaumethoden lernt die Bevölkerung auch ihre Felder und Dörfer zu schützen.
25’000 Franken für das Projekt «Eine Chance für die Zukunft – anstatt Zeltlager», Irak, Crosspoint Europe
Seit der Islamische Staat (IS) 2014 in die Sindschar-Region im Nordirak einmarschierte, leben in Duhok mehr als 200’000 Flüchtlinge – davon etwa 80 Prozent Binnenvertriebene – immer noch in Lagern. Ziel des Projekts ist es, jesidischen Mädchen und jungen Frauen und ihren Kindern im Nordirak zu helfen, die durch IS-Angriffe, Entführungen, Versklavungen und sexuelle Gewalt schwere Traumata erlitten haben. Die meisten von ihnen sind von traumatischen Erlebnissen sowohl geistiger als auch körperlicher Natur tief betroffen. Durch konkrete und unmittelbare Hilfe wie Nahrung, Decken, Kleider, Zelte, Kochutensilien, Hygienebeutel sowie medizinische und psychologische Betreuung wird diesen Mädchen und Frauen Lebenskraft gegeben. Des Weiteren werden durch soziale Aktivitäten, berufsbildende Massnahmen und Ausbildung in praktischer erster Hilfe ihr Selbstwertgefühl gestärkt und ihre Zukunftsaussichten verbessert.
25’000 Franken für das Projekt «Bus der Hoffnung», Syrien, Libanon, Stiftung Johannes Paul II
Das verheerende Erdbeben der Stärke 7,8 nahe der türkisch-syrischen Grenze im Jahr 2023 führte zu massiven Zerstörungen und unzähligen Opfern. Gleichzeitig verschärfen die jüngsten Eskalationen des Nahostkonflikts die bereits bestehende humanitäre Krise in der Region. Schulen und Krankenhäuser sind zerstört, Millionen leiden unter Armut, und die Versorgung mit Lebensmitteln und Benzin ist stark eingeschränkt. Die langanhaltende Wirtschaftskrise und Dürre verschärfen die prekäre Lage. Über 30’000 verlassene Kinder leben im Chaos des Krieges, ohne Schulbildung, ausreichende Ernährung oder sauberes Wasser. Im Libanon sind 1,5 Millionen syrische Flüchtlinge, mehr als ein Fünftel der Bevölkerung, von Wirtschafts- und Währungskrise betroffen. In dieser Notlage bringt der "Bus der Hoffnung" dringende Hilfe nach Aleppo, Homs und dem Libanon. Er bietet medizinische Versorgung, schnelle Hilfe mit Nahrung und Kleidung, sozial-pädagogische Aktivitäten wie Traumatherapien und Alphabetisierungskurse. Das Ziel dieses Pilotprojektes ist es, Frauen als Familienversorgerinnen zu stärken, Mütterclubs für Selbsthilfe zu gründen, Chancen für junge Frauen zu erhöhen und die Lebensqualität von Waisen, Strassenkindern und alleinerziehenden Müttern zu verbessern. Des Weiteren sollen Therapieaufenthalte die Gesundheit und ganzheitliche Entwicklung von traumatisierten Kinder fördern.
20’000 Franken für das Projekt «Des lunettes pour changer la vie d’un enfant», Vietnam, Frères de Nos Frères (FdnF)
Acht Prozent der Bevölkerung in der Provinz Binh Thuan im Süden Vietnams haben ein Einkommen von weniger als einem Franken pro Person und Tag. Diese Armut hat dramatische Folgen für die Gesundheit und Bildung. In den ländlichen Gebieten mangelt es den Eltern auch an Bewusstsein für gesundheitliche und soziale Probleme und dabei insbesondere für Fragen rund um die Augenversorgung. Sehprobleme werden ignoriert und die Erkennung von Augenerkrankungen ist nicht für alle zugänglich, wodurch auch die Möglichkeit einer erfolgreichen Bildung für Kinder mit Sehbehinderungen gefährdet wird. Im Rahmen des Projektes sollen 30’000 Grundschulkinder auf Sehprobleme untersucht und die Eltern sensibilisiert werden, um eine frühzeitige Intervention zu fördern. In einem zweiten Schritt erhalten die Schülerinnen und Schüler Brillen, um ihre Lernfähigkeit in einer Schlüsselphase ihrer Schulzeit zu stärken. Das Tragen einer Brille ist ein kostengünstiges, sicheres und effektives Mittel, um den Bildungserfolg von Kindern zu fördern und ihre sozialen Bindungen in der Schule, ausserhalb der Schule und in der Familie zu verbessern. Ausserdem kann es das Wohlbefinden des Kindes steigern und das Selbstwertgefühl wiederherstellen.
11’000 Franken für das Projekt «Eine Solaranlage für MadaClinics», Madagaskar, Verein Nihaona
Die medizinische Lage in Madagaskar ist äusserst prekär. Der Mangel an Ärztinnen und Ärzten, Pflegepersonal, Krankenhäusern und medizinischer Ausstattung führt dazu, dass viele Krankheiten zu spät, unzureichend oder gar nicht behandelt werden. Die Krankenstation der Non-Profit-Organisation «MadaClinics» spielt eine entscheidende Rolle in der Gesundheitsversorgung des abgelegenen Dorfes Maventibao und der umliegenden Region im Norden Madagaskars. Die Krankenstation bietet pro Monat etwa 1’000 Patientinnen und Patienten kostenlose medizinische Versorgung an, einschließlich Impfungen, Vorsorgeuntersuchungen für Schwangere und Tests auf übertragbare Krankheiten. Die ebenfalls von «MadaClinics» betriebene Schule unterrichtet über 120 Kinder im Alter von 4 bis 16 Jahren aus Maventibao und den umliegenden Dörfern. Der Schulbesuch sowie das Schulmaterial sind kostenlos. Dies ermöglicht allen Kindern in der Region den Zugang zu Bildung und fördert die Chancengleichheit. Ziel des Projektes ist die Errichtung einer nachhaltigen, professionell gestalteten und zuverlässigen Solaranlage für die Krankenstation. Mittels der bisherigen Stromversorgung durch zwei Solarpanels können Mobilgeräte aufgeladen und die Räume beleuchtet werden. Die Lampen in der Krankenstation sind jedoch zu wenig hell und Geräte, die kontinuierlich Strom benötigen, wie beispielsweise Kühlschränke oder Betten, können nur tagsüber und nicht verlässlich betrieben werden. Künftig braucht «MadaClinics» auch weitere Geräte für das Labor und die Diagnostik (z.B. ein Ultraschallgerät), welche zusätzlich Energie verbrauchen. Die bestehenden Solarpanels können anschliessend für die Schulgebäude genutzt werden, welches bisher noch über gar keine Stromversorgung verfügt. Die Installation und Wartung der Solaranlage wird durch ein von Frauen geführtes madagassisches Unternehmen gewährleistet.»
«50’000 Franken für das Projekt «Cacao Field Lab in the Peruvian Amazon», Peru, Choba Choba Foundation
Der Schokoladensektor ist auf 5,5 Millionen Kakao-Kleinbauern angewiesen, die zumeist in Armut gefangen sind. Konventionelle Anbaumethoden wie Monokulturen sind die Norm und haben zu einer weit verbreiteten Bodendegradation, zum biologischen Vielfaltverlust und zu ökologischen Ungleichgewichten geführt. Diese Praktiken tragen zu den negativen Auswirkungen des Klimawandels bei und verschärfen sie, während sie keine nachhaltige Antwort auf die geringe Produktivität und niedriges Einkommen der Bauern bieten. Ferner kämpfen die Landwirtinnen und Landwirte mit hohen externen Inputkosten und begrenztem Zugang zu Schulungen und Ressourcen. Um die Nachhaltigkeit des Kakaoanbaus zu gewährleisten, ist es von entscheidender Bedeutung, diese Herausforderungen zu bewältigen. Durch die Anwendung widerstandsfähiger agrarökologischer Grundsätze, die auf die besonderen Umstände der Kakaobauern zugeschnitten und für sie profitabel sind, werden die Kleinbäuerinnen und -bauern gestärkt. Dieser Ansatz soll ihnen ermöglichen, ein würdiges Leben zu führen und gleichzeitig nachhaltige und verantwortungsvolle Anbaumethoden zu fördern. Das Projekt «Cacao Field Lab» zielt darauf ab, ein Kompetenzzentrum für Kakao und Agroforstwirtschaft einzurichten, das auf agrarökologischen Grundsätzen beruht und als Feldlabor dient, um innovative Lösungen zu verbreiten und für alle zugänglich zu machen. Im ersten Schritt werden die Lösungen mit den Kakaobäuerinnen und -bauern gemeinsam getestet und validiert. In einem zweiten Schritt werden diese repliziert und wichtigen Akteuren der Wertschöpfungskette zur Verfügung gestellt.
50’000 Franken für das Projekt «Integrated Protection, Skills Building and Learning for the Empowerment of Adolescents, Youth, Families and Communities in South Sudan», Sudan, Plan International Schweiz
Der Südsudan ist eines der fragilsten Länder der Welt. Obwohl ein Friedensabkommen im Jahr 2018 unterzeichnet wurde, ist die Umsetzung der wichtigsten Aspekte des Abkommens noch nicht abgeschlossen. Die Erholung von den langfristigen Auswirkungen des bewaffneten Konflikts ist langsam und wird von regelmässigen Gewaltausbrüchen, Wirtschaftskrisen und Naturkatastrophen überschattet. Gemeinden verfügen nicht über die erforderlichen Schutzsysteme um die Sicherheit von Kindern und Jugendlichen zu gewährleisten. Das Projekt von Plan International Schweiz befähigt Kinder, Jugendliche, Familien und Gemeinden im südsudanesischen Bundesstaat Central Equatoria, ihre Resilienz zu verbessern und sich vor Gewalt, Missbrauch, Vernachlässigung und Ausbeutung zu schützen. Das Projekt bietet Unterstützung beim Fallmanagement im Kindesschutz, identifiziert und schult Personen für die innerfamiliäre Betreuung von gefährdeten Kindern, geht auf die psychosozialen Bedürfnisse der Kinder ein und bietet alternative Lernprogramme an (Grundkenntnisse in Lesen, Schreiben und Rechnen). Das Programm zielt auch darauf ab, die institutionellen Akteure zu befähigen, ein geschlechtergerechtes, schützendes Umfeld für Kinder und Jugendliche zu schaffen sowie junge Menschen auf Berufsausbildungen und Arbeitsmöglichkeiten zu verweisen.
50’000 Franken für das Projekt «Nim Dora, Benin: Bessere Lebensbedingungen durch sauberes Wasser, funktionierende Latrinen und Hygiene», Benin, HELVETAS Swiss Intercooperation
Im Département Alibori hat erst die Hälfte der Bevölkerung Zugang zu Trinkwasser in zumutbarer Nähe. Mangelnde Hygienepraktiken beim Transport und der Aufbewahrung des Wassers führen oft zu Darmerkrankungen, was insbesondere bei Kindern zu schwerwiegenden gesundheitlichen Folgen und sozialer Benachteiligung infolge von Schulabsenzen führen kann. Das Projekt «Nim’Dora» unterstützt die sechs Gemeinden von Alibori bei der Erstellung von kleineren, dezentralen Wasserversorgungen und deren nachhaltigem Betrieb und Unterhalt. Gleichzeitig fördert es in Schulen, Gesundheitseinrichtungen und Dörfern den Zugang zu soliden sanitären Anlagen und die Verbreitung von guten Hygienepraktiken.
40’000 Franken für das Projekt «Mangoro Bara Demain - Natürliche Fruchtfliegenfalle aus lokaler Bierhefe für weniger Ernteverluste im Mangosektor», Burkina Faso, Stiftung CEAS – Centre Ecologique Albert Schweitzer
Die Mango-Industrie spielt eine entscheidende Rolle für die Ernährungssicherheit in Burkina Faso und leistet einen wertvollen Beitrag zur Einkommensverbesserung in ländlichen Gemeinschaften. Allerdings bedrohen Fruchtfliegen die Bemühungen zur Entwicklung des Mango-Sektors und die Zukunft der Mango-Produktion. Diese Schädlinge verursachen erhebliche Ertragsverluste von 50 bis 80 Prozent und behindern das Wachstum des Sektors. Seit 2014 arbeitet ein Forschungsteam an erschwinglichen und umweltfreundlichen Schädlingsbekämpfungsmitteln. Der Fokus liegt auf der Nutzung von Abfällen aus lokalen Brauereien und wässrigen Extrakten heimischer Pflanzen zur Bekämpfung von Fruchtfliegen. Das aktuelle Projekt zielt darauf ab, diese Biopestizid-Initiativen in die Praxis umzusetzen, an lokale Bedürfnisse anzupassen und den Übergang von der Forschung zur Produktion zu unterstützen. Bis Mitte 2026 sollen 1’000 Kleinproduzentinnen und Kleinproduzenten an wissenschaftlichen Tests beteiligt und geschult werden. Damit sollen sie die Biopestizid-Fallen als neue Methode annehmen, und so die Verlustrate in Mango-Plantagen um 40 Prozent reduzieren und die Menge an marktfähigen Mangos um durchschnittlich 20 Prozent erhöhen können. Der partizipative Ansatz beinhaltet ebenfalls die Schaffung einer Multi-Stakeholder-Plattform, die verschiedene Interessengruppen einbezieht, um erschwingliche Biopestizide zu entwickeln.
40’000 Franken für das Projekt «Groupes solidaires pour les survivantes de VSBG à Walungu, Sud Kivu», Kongo, Demokratische Republik (Ex-Zaïre), Association Pont Universel
Bis vor 15 Jahren herrschte im Territoire de Walungu ein grausamer Bürgerkrieg, bei dem sexuelle Gewalt systematisch als Kriegswaffe eingesetzt wurde. Tausende Frauen und Mädchen sind traumatisiert, stigmatisiert und weiterhin verschiedenen Formen der Gewalt ausgesetzt. Das Projekt arbeitet mit bis zu 2'000 betroffenen Frauen und ihren Kindern zusammen und begleitet sie dabei sich in Selbsthilfegruppen zusammenzuschliessen. Durch diese Solidaritätsgruppen wird den gefährdeten Frauen eine schrittweise Selbsthilfe ermöglicht. Sie erwerben neue organisatorische Kenntnisse und stärken ihre Fähigkeiten, sich bei den lokalen Behörden und Grossgrundbesitzern für den Zugang zu Landparzellen einzusetzen. Die Bewirtschaftung dieser Parzellen ermöglicht ihnen die selbstständige Erfüllung ihrer Grundbedürfnisse, also eine ausreichende und ausgewogene Ernährung, Schulbildung für ihre Kinder und Zugang zu Gesundheitsversorgung. Des Weiteren werden Schulungen in psychischer Gesundheit durchgeführt, um die Frauen und ihre Kinder bei der Verarbeitung ihrer Traumata zu unterstützen. Dies stärkt den sozialen Zusammenhalt in den Selbsthilfegruppen und erlaubt den Frauen, ihr Selbstvertrauen und ihre Würde innerhalb der Gemeinschaft wiederherzustellen.
40’000 Franken für das Projekt «The Power of Investing in Adolsescent Girls – Von der Armut zur sozialen und wirtschaftlichen Unabhängigkeit», Tansania, More Than A Drop Fondation Suisse
Trotz der politischen Stabilität und des Aufschwunges der letzten Jahre, herrscht in Tansania nach wie vor eine weit verbreitete, strukturelle Armut. Die Berufsbildung gilt allgemein als erfolgreiches Instrument zur Erlangung einer Arbeit, doch das Berufsbildungsangebot in Tansania ist qualitativ und quantitativ unzureichend. Besonders für junge Frauen aus sozial benachteiligten Schichten ist der Zugang zum Berufsbildungsangebot auf Grund der herrschenden Diskriminierung nahezu unmöglich. Ohne entsprechende Minimalausbildung haben sie keine Aussicht darauf, eine geregelte Arbeit zu finden und ein wirtschaftlich selbstständiges Leben zu führen. Beim vorliegenden Projekt geht es um die Anschubfinanzierung des Betriebs einer neu erstellten Hotelfachschule in Sansibar, in welcher jährlich 160 junge Frauen aus sozial benachteiligten Schichten ausgebildet werden sollen. Wie das ebenfalls durch den Kanton Basel-Stadt geförderte und seit 2015 erfolgreich laufende Berufsschulprojekt in Moshi wird diese Schule über ein eigenes Ausbildungshotel und -restaurant verfügen. Damit wird nicht nur eine berufszielführende Ausbildung sichergestellt, sondern mittelfristig auch ein grosser Teil der Betriebskosten der Schule gedeckt. Um auf die unterschiedlichen Vorkenntnisse und Potenziale der jungen Frauen einzugehen, werden drei verschiedene Ausbildungen angeboten: ein Grundkurs für junge Frauen ohne abgeschlossene Grundausbildung, ein Hotelmanagementkurs und ein Jungunternehmerinnenkurs. Dank des vorhandenen Arbeitsmarkts in Sansibar und der offiziellen Anerkennung des Abschusses durch die tansanischen Behörden gehen die Initiantinnen und Initianten des Projekts davon aus, dass 90 Prozent der Absolventinnen eine feste Anstellung finden. Ein weiterer Bestandteil des Projektes ist die Inbetriebnahme des regionalen «Women-Empowerment Centers», das bis zu 1’000 Frauen aus der Region gezielte Weiterbildung und Hilfestellungen rund um Fragen der Gesundheit, Familienplanung, Familienrecht und Finanzen anbietet.
50’000 Franken für das Projekt «Land und Einkommen für tradtionelle Gemeinschaften», Brasilien, HEKS
Das brasilianische Savannengebiet des Cerrado im Südosten Brasiliens ist reich an Süsswasservorkommen und weist eine grosse Biodiversität mit endemischer Flora auf. Die lokale Bevölkerung lebt von der traditionellen Landwirtschaft und in der Projektregion befindet sich das erste von der UN anerkannte Globally Important Agricultural Heritage System (GIAHS) Brasiliens. Allerdings ist die Lebensgrundlage der traditionellen Gemeinschaften bedroht durch den Klimawandel, die Agrarindustrie, den Bergbau, Monokulturen und Landraub. Das Projekt unterstützt diese Gemeinschaften beim Erhalt und der nachhaltigen Bewirtschaftung ihrer Territorien und beim Schutz der Biodiversität im Cerrado. Gleichzeitig soll der Marktzugang verbessert und dadurch die Einkommen der traditionellen Gemeinschaften verbessert werden. Nicht zuletzt stärkt das Projekt die Beteiligung der lokalen Bevölkerung an demokratischen Prozessen und ihren Zugang zu öffentlichen Dienstleistungen.
40’000 Franken für das Projekt «Level Up! - Bessere Bildungs- und Erwerbsmöglichkeiten für junge Geflüchtete und benachteiligte Jugendliche aus den Aufnahmegemeinden in Kampala», Uganda, SWISS ACADEMY FOR DEVELOPMENT
In Ugandas Hauptstadt Kampala leben über 124'000 Geflüchtete gemeinsam mit der lokalen Bevölkerung in den ärmsten Vierteln der Stadt. Aufgrund von Armut, Diskriminierung und unzureichenden Basis- und Berufsbildungsangeboten fehlt es vielen von ihnen an Zugang zu menschenwürdigen Erwerbsmöglichkeiten. Ohne abgeschlossene Grundbildung und regelmässiges Einkommen sind viele Jugendliche mit finanziellen Notlagen und trüben Zukunftsaussichten konfrontiert. Um diesen Problemen entgegenzuwirken, zielt das Projekt darauf ab, 2’250 benachteiligte Jugendliche dabei zu unterstützen, ihre schulische Grundbildung in einer inklusiven und gesunden Umgebung abzuschliessen und eine menschenwürdige Erwerbstätigkeit zu finden. Durch Sensibilisierung, interaktive Förderlektionen und die Schulung von Lehrpersonen erleichtert das Projekt einerseits den gleichberechtigten Zugang zu hochwertiger Bildung und fördert den Erwerb von schulischem Wissen und Lebenskompetenzen. Gleichzeitig wird durch die Renovation von sanitären Anlagen an Schulen und die Zurverfügungstellung der wichtigsten Hygieneprodukte auch die Gesundheit der Lernenden und Lehrpersonen gefördert. Andererseits werden die Jugendlichen durch Berufsbildungskurse, Lehrstellen und Praktika sowie Schulungen in Unternehmertum mit den Kompetenzen und Fähigkeiten ausgestattet, die sie benötigen, um eine menschenwürdige Beschäftigung zu finden oder ihr eigenes Unternehmen zu gründen.
43’000 Franken für das Projekt «Planter l'avenir», Kamerun, Verein Baka Libuna
Die Baka-Pygmäen stehen an einem kritischen Wendepunkt ihrer kulturellen Entwicklung. Sie stehen vor der Herausforderung, ihre traditionelle Lebensweise als Jäger und Sammler aufrechtzuerhalten und gleichzeitig den Übergang zu einer sesshaften landwirtschaftlichen Lebensweise zu vollziehen. Sich aus dem Wald zu ernähren, wird angesichts der fortschreitenden Zerstörung des Waldes zunehmend schwieriger und sie werden von den benachbarten Bauern als unterbezahlte Tagelöhner ausgebeutet. Von den drei Produktionsfaktoren – Land, Arbeit und Kapital - fehlt das Kapital. Die Baka haben weder finanzielle Rücklagen noch Zugang zu Krediten. Das vorliegende Projekt fördert 400 Bewohnerinnen und Bewohner des Dorfes Mballam, die den Schritt in die Landwirtschaft wagen möchten. Mit den Erträgen aus der Landwirtschaft können sie sich besser ernähren und allmählich aus der Abhängigkeit entkommen, um ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Im Rahmen des Projektes sollen neue Mischkulturen angelegt und zusammen mit den bestehenden Flächen unterhalten werden. Die Baka-Frauen werden befähigt, ihre Felder zu bewirtschaften. Bäuerinnen und Bauern erhalten Unterstützung für den Aufbau und die Pflege eigener Baumschulen. Die sozialen und sozioökonomischen Veränderungen werden in einer Studie untersucht und dienen unter anderem zur Ausweitung des Ansatzes auf weitere Dörfer.
30’000 Franken für das Projekt «Aufbau von 185 Parzellen mit Biolandbau und Kleintierhaltung in 9 Gemeinschaften – 6. Etappe», Ecuador, Fundación Suiza Para Los Indígenas del Ecuador
Die Dörfer im Umland von Ambato sind relativ abgelegen und an den Abhängen der Andenkette auf Höhenlagen zwischen 2’900 und 3‘500 m.ü.M. rauen Wetterbedingungen und den Folgen des Klimawandels ausgesetzt. Die Erträge aus der Landwirtschaft sind entsprechend schwankend und die Markterlöse relativ tief, so dass die Gegend von hoher Armut, mangelnder Ausbildung und Unterernährung bei Kindern geprägt und die Abwanderung der jungen Bevölkerung in die Städte sehr hoch ist. Das Projekt baut auf fünf Vorgängeretappen auf, in denen die Basis für einen sukzessiven Wechsel von Monokulturen zum biologischen, multikultiven Anbau umgesetzt und eine Kleintierhaltung eingerichtet wurde. Auch die Schulung im biologischen Landbau und im Speziellen zum nachhaltigen Umgang mit der Natur ist ein wichtiger Bestandteil des Projektes. Der diversifizierte biologische Anbau von Gemüse, Beeren und Getreide sowie der Schutz der Parzellen vor Wind und Frost durch einheimisches Gehölz hat zu einer produktiveren Nutzung des verfügbaren Bodens geführt. Mit dem Verkauf der überschüssigen Produkte auf Wochenmärkten konnten die Gemeinschaften ihr Familientaggeld fast verdoppeln und die Mangelernährung von Kindern signifikant verbessern. In dieser sechsten Etappe des Projektes geht es darum, weitere interessierte Familien in den Biolandbau einzuführen und diesen mit Kleintierhaltung zu kombinieren.
30’000 Franken für das Projekt «Fertigstellung des Ausbildungszentrums im Vorort von Dakar, Senegal», Senegal, Förderverein Taxawu Jigeen
Gegenwärtig sind fast 50 Prozent der senegalesischen Bevölkerung Analphabetinnen und Analphabeten. Von dieser unzureichenden Bildungssituation sind besonders Mädchen und junge Frauen aus armen Verhältnissen betroffen. Entsprechend überproportional hoch ist die Analphabetenrate dieser Bevölkerungsgruppe, nicht nur in ländlichen Gebieten, sondern auch im städtischen Umfeld. Das Projekt Taxawu Jigeen hat zum Ziel, jungen Frauen aus Dakar, die bis anhin keinen oder nur geringen Zugang zu schulischer und praktischer Bildung hatten, die Möglichkeit zu geben, eine staatlich anerkannte, dreijährige Berufslehre als Schneiderin oder Coiffeuse, zu absolvieren. Gleichzeitig erhalten die Frauen Unterricht in elementaren Grundlagen des alltäglichen Lebens, wie Ernährung, Budgetplanung, Hygiene, Verhütung und Umgang mit Gewalt. Mit der Fertigstellung eines bereits zur Hälfte gebauten Ausbildungsgebäude in einem Vorort von Dakar kann der Fortbestand des im Jahre 2017 begonnenen Ausbildungsprojekts für diese Frauen langfristig gesichert, die beruflichen Angebote erweitert sowie Beiträge zur Eigenproduktion der Frauen in kleinen Schritten etabliert werden.
30’000 Franken für das Projekt «Wasser ist Leben, Zugang zu Wasser für Menschen in Uganda», Uganda, TearFund Schweiz
Uganda ist ein schwach entwickeltes Land mit einem starken Bevölkerungswachstum. Weil im Südwesten des Landes die Täler für die Landwirtschaft genutzt werden, siedeln sich die Menschen in immer höheren Lagen weit entfernt von Wasserstellen an. Frauen und Kinder sind täglich stundenlang unterwegs, um Wasser zu holen. Das wenige Wasser ist oft verschmutzt und verursacht Krankheiten. Eine weitere Herausforderung sind Dürren und Erdrutsche, die immer wieder Felder und Häuser zerstören. Dieses Projekt verbessert die Lebenssituation der lokalen Bevölkerung, indem sauberes Wasser über Wasserleitungen in die Dörfer geleitet wird und Regenwassertanks gebaut werden. Mit Schulungen zu Hygiene, dem Terrassieren von Hängen, dem Schutz der Quellen und ökologischen Anbaumethoden lernt die Bevölkerung auch ihre Felder und Dörfer zu schützen.
25’000 Franken für das Projekt «Eine Chance für die Zukunft – anstatt Zeltlager», Irak, Crosspoint Europe
Seit der Islamische Staat (IS) 2014 in die Sindschar-Region im Nordirak einmarschierte, leben in Duhok mehr als 200’000 Flüchtlinge – davon etwa 80 Prozent Binnenvertriebene – immer noch in Lagern. Ziel des Projekts ist es, jesidischen Mädchen und jungen Frauen und ihren Kindern im Nordirak zu helfen, die durch IS-Angriffe, Entführungen, Versklavungen und sexuelle Gewalt schwere Traumata erlitten haben. Die meisten von ihnen sind von traumatischen Erlebnissen sowohl geistiger als auch körperlicher Natur tief betroffen. Durch konkrete und unmittelbare Hilfe wie Nahrung, Decken, Kleider, Zelte, Kochutensilien, Hygienebeutel sowie medizinische und psychologische Betreuung wird diesen Mädchen und Frauen Lebenskraft gegeben. Des Weiteren werden durch soziale Aktivitäten, berufsbildende Massnahmen und Ausbildung in praktischer erster Hilfe ihr Selbstwertgefühl gestärkt und ihre Zukunftsaussichten verbessert.
25’000 Franken für das Projekt «Bus der Hoffnung», Syrien, Libanon, Stiftung Johannes Paul II
Das verheerende Erdbeben der Stärke 7,8 nahe der türkisch-syrischen Grenze im Jahr 2023 führte zu massiven Zerstörungen und unzähligen Opfern. Gleichzeitig verschärfen die jüngsten Eskalationen des Nahostkonflikts die bereits bestehende humanitäre Krise in der Region. Schulen und Krankenhäuser sind zerstört, Millionen leiden unter Armut, und die Versorgung mit Lebensmitteln und Benzin ist stark eingeschränkt. Die langanhaltende Wirtschaftskrise und Dürre verschärfen die prekäre Lage. Über 30’000 verlassene Kinder leben im Chaos des Krieges, ohne Schulbildung, ausreichende Ernährung oder sauberes Wasser. Im Libanon sind 1,5 Millionen syrische Flüchtlinge, mehr als ein Fünftel der Bevölkerung, von Wirtschafts- und Währungskrise betroffen. In dieser Notlage bringt der "Bus der Hoffnung" dringende Hilfe nach Aleppo, Homs und dem Libanon. Er bietet medizinische Versorgung, schnelle Hilfe mit Nahrung und Kleidung, sozial-pädagogische Aktivitäten wie Traumatherapien und Alphabetisierungskurse. Das Ziel dieses Pilotprojektes ist es, Frauen als Familienversorgerinnen zu stärken, Mütterclubs für Selbsthilfe zu gründen, Chancen für junge Frauen zu erhöhen und die Lebensqualität von Waisen, Strassenkindern und alleinerziehenden Müttern zu verbessern. Des Weiteren sollen Therapieaufenthalte die Gesundheit und ganzheitliche Entwicklung von traumatisierten Kinder fördern.
20’000 Franken für das Projekt «Des lunettes pour changer la vie d’un enfant», Vietnam, Frères de Nos Frères (FdnF)
Acht Prozent der Bevölkerung in der Provinz Binh Thuan im Süden Vietnams haben ein Einkommen von weniger als einem Franken pro Person und Tag. Diese Armut hat dramatische Folgen für die Gesundheit und Bildung. In den ländlichen Gebieten mangelt es den Eltern auch an Bewusstsein für gesundheitliche und soziale Probleme und dabei insbesondere für Fragen rund um die Augenversorgung. Sehprobleme werden ignoriert und die Erkennung von Augenerkrankungen ist nicht für alle zugänglich, wodurch auch die Möglichkeit einer erfolgreichen Bildung für Kinder mit Sehbehinderungen gefährdet wird. Im Rahmen des Projektes sollen 30’000 Grundschulkinder auf Sehprobleme untersucht und die Eltern sensibilisiert werden, um eine frühzeitige Intervention zu fördern. In einem zweiten Schritt erhalten die Schülerinnen und Schüler Brillen, um ihre Lernfähigkeit in einer Schlüsselphase ihrer Schulzeit zu stärken. Das Tragen einer Brille ist ein kostengünstiges, sicheres und effektives Mittel, um den Bildungserfolg von Kindern zu fördern und ihre sozialen Bindungen in der Schule, ausserhalb der Schule und in der Familie zu verbessern. Ausserdem kann es das Wohlbefinden des Kindes steigern und das Selbstwertgefühl wiederherstellen.
11’000 Franken für das Projekt «Eine Solaranlage für MadaClinics», Madagaskar, Verein Nihaona
Die medizinische Lage in Madagaskar ist äusserst prekär. Der Mangel an Ärztinnen und Ärzten, Pflegepersonal, Krankenhäusern und medizinischer Ausstattung führt dazu, dass viele Krankheiten zu spät, unzureichend oder gar nicht behandelt werden. Die Krankenstation der Non-Profit-Organisation «MadaClinics» spielt eine entscheidende Rolle in der Gesundheitsversorgung des abgelegenen Dorfes Maventibao und der umliegenden Region im Norden Madagaskars. Die Krankenstation bietet pro Monat etwa 1’000 Patientinnen und Patienten kostenlose medizinische Versorgung an, einschließlich Impfungen, Vorsorgeuntersuchungen für Schwangere und Tests auf übertragbare Krankheiten. Die ebenfalls von «MadaClinics» betriebene Schule unterrichtet über 120 Kinder im Alter von 4 bis 16 Jahren aus Maventibao und den umliegenden Dörfern. Der Schulbesuch sowie das Schulmaterial sind kostenlos. Dies ermöglicht allen Kindern in der Region den Zugang zu Bildung und fördert die Chancengleichheit. Ziel des Projektes ist die Errichtung einer nachhaltigen, professionell gestalteten und zuverlässigen Solaranlage für die Krankenstation. Mittels der bisherigen Stromversorgung durch zwei Solarpanels können Mobilgeräte aufgeladen und die Räume beleuchtet werden. Die Lampen in der Krankenstation sind jedoch zu wenig hell und Geräte, die kontinuierlich Strom benötigen, wie beispielsweise Kühlschränke oder Betten, können nur tagsüber und nicht verlässlich betrieben werden. Künftig braucht «MadaClinics» auch weitere Geräte für das Labor und die Diagnostik (z.B. ein Ultraschallgerät), welche zusätzlich Energie verbrauchen. Die bestehenden Solarpanels können anschliessend für die Schulgebäude genutzt werden, welches bisher noch über gar keine Stromversorgung verfügt. Die Installation und Wartung der Solaranlage wird durch ein von Frauen geführtes madagassisches Unternehmen gewährleistet.»